[size=9]S04-Fan Johnny Dähne tankt Atmosphäre fürs Derby
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). 00894366. So lautet Johnny Dähnes Mitgliedsnummer beim FC Schalke 04. Der Torhüter des Handball-Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen ist seit Grundschultagen ein glühender Verehrer der »Knappen« und seit dem 7. Januar 2002 auch königsblaues Vereinsmitglied. Die atmosphärische Einstimmung auf das Ortsduell beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (Sa., 17.45 Uhr) ist bei ihm besonders extrem ausgefallen.

Wenn es der TSG-Spielplan zulässt, besucht der 26-jährige Student gerne Schalker Bundesligaspiele. Aber das außergewöhnliche Abenteuer gestern Abend, live im legendären Camp Nou zu Barcelona, dem größten Stadion Europas, das war die internationale Feuertaufe für Johnny Dähne. Ein aufregender 30-Stunden-Trip, magische Momente als emotionaler Derby-Ansporn: Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League feuerte er seine Lieblinge erstmalig auf ausländischem Parkett an. Heute Mittag kehrt der Knappen-Fan wieder zurück an den Teuto, rechtzeitig zum Training.

Ob Dähnes Leistenzerrung einen Einsatz am Samstag überhaupt zulässt, wird sich zeigen. Doch die Selbstheilungskräfte vor diesem »Evergreen« sind ja bekanntlich enorm. Eine Wunderheilung scheidet im Falle von Sebastian Kopschek (Fußbruch) freilich aus. Der hätte seinem früheren Grundschulkumpan Pascal Welge im TSG-Kasten zu gerne die Bälle um die Ohren gehauen.

»Ich würde den Gewinn der Stadtmeisterschaft gegen keinen Punkt eintauschen wollen,« verdeutlicht der frühere TuS 97-Keeper Dähne den Stellenwert des prestigeträchtigen Duells gegen seine einstigen Kollegen und sprüht vor Zuversicht, den Heimnimbus der 97-er knacken zu können. »Wir haben im Moment eine gute Phase und wollen die Saison auch gut zu Ende spielen.«

Dass die Torsteher - Dähne und Pascal Welge auf Seiten der Gäste, Thorsten Lehmeier und Marcus Tiemann beim TuS 97 - wie in den Vorjahren besonders im Blickpunkt stehen und womöglich den Ausschlag im Kräftemessen Zweiter gegen Dritter geben werden, ist ihm bewusst. »Klar wird die Hüter-leistung ein wichtiger Faktor sein. Doch unsere Partie gegen Hamm hat ja deutlich gezeigt, wie wertvoll in diesem Zusammenhang eine funktionerende Abwehr ist. Da hat es der Keeper wesentlich einfacher«.

Zum vierten Mal in dieser Saison kreuzen die beiden Bielefelder Oberligisten die Klingen. Die beiden Testspiele in der Vorbereitung waren ebenso an Altenhagen-Heepen gegangen wie das erste Meisterschaftsduell. »Jeder kennt den anderen aus dem Eff-Eff. Mal gucken, wer mehr daraus macht,« sieht Dähne identische Voraussetzungen. »Nach Ferndorfs feststehender Meisterschaft ist der richtig große Druck, der absolute Riesendruck, ja nicht mehr da. Für beide nicht. Wer da die gewisse Lockerheit bewahren kann, hat schon mal gute Karten.«

Handballer pflegen ab und an seltsame Rituale. »Auch wenn sich vorher jemand die Haare schneiden lässt - wir wollen einfach nur dieses Spiel gewinnen und zeigen, dass wir in dieser Saison die beste Bielefelder Mannschaft sind«!, schmunzelt Johnny Dähne. Ein Augen zwinkernder Seitenhieb auf eine Marotte von Frank Brennecke, bekennender Anhänger des DSC Arminia Bielefeld. Der Sportliche Leiter des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hatte in der Vergangenheit seine Friseurbesuche mit Vorliebe unmittelbar vor wichtige Saisonspiele gelegt. »Aus dem Alter bin ich raus,« zeigt sich Brennecke inzwischen als geläutert. »Das brauche ich nicht mehr. Beim Friseur war ich vor drei Wochen. Wir gewinnen auch so!«[/size]

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