1. Herren | Der kühle Kopf fehlt | 10.03.08
[size=9]Handball-Oberliga: TSG unterliegt Primus Ferndorf mit 31:34

Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). Handball-Oberligist TSG Altenhagen-Heepen kann den Rechenschieber beiseite legen. Nach der verdienten 31:34 (14:13)-Heimniederlage gegen Spitzenreiter TuS Ferndorf und den Absturz auf Platz drei ¬ hinter dem neuen Tabellenzweiten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ¬ sind nach dem 21. Spieltag jegliche Aufstiegshoffnungen verflogen. Der gut aufgelegte Torhüter Johnny Dähne, der 20 schwere Bälle parierte, fand den gestrigen Abend »sehr ernüchternd. Ferndorf war konditionell stärker, spielerisch sowieso,« grollte der Schlussmann, der in der zweiten Hälfte von seinen Vorderleuten »den letzten Schritt in der Abwehr« vermisste. »Ferndorf wollte mehr als wir,« lautete sein Fazit.

Dabei war die Ausgangslage klar. Um auch den direkten Vergleich gegen den Primus zu gewinnen, musste ein TSG-Heimsieg mit fünf Toren Differenz her! Gut 800 Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse. Die sangesfreudigen Gäste, die schon weit vor dem Anpfiff »Auswärtssieg« skandierten, tauchten den Heeper Handball-Dom in ein rot-weißes Fahnenmeer. Die Partie begann wie gemalt. Bereits nach 22 Sekunden wehrte Dähne einen von Aust geworfenen Siebenmeter ab. Gerade eine Minute war um, da folgte bereits die Ernüchterung. Carsten Kappelt musste an der rechten Schulter behandelt werden und schied mit Verdacht auf eine Schultereckgelenkverletzung aus. Er droht längerfristig auszufallen.

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Treffen. Die Bielefelder gerieten mit 1:3 in Rückstand. Jubel brandete auf, als Carl-Moritz Wagner die erste Führung (6:5, 9.) markierte. Ärgerlich, dass Marcel Müller in doppelter Überzahl ein Fangfehler unterlief. Gästekeeper David Wellen wuchs nun über sich hinaus, parierte Würfe von Glüer, Müller, Limbach und Werner. Weil auch Dähne gegen Egger seinen zweiten Strafwurf meisterte, schickte Johann-David Starck seine Farben mit einem 14:13-Vorsprung in die Kabine. Zu diesem Zeitpunkt wies die TSG-Statistik schon 16 Fahrkarten und technische Fehler auf.

Die halboffensive Deckung gegen Linkshänder Starck überraschte die TSG augenscheinlich. »Die hat uns den Elan geraubt,« gab Trainer Helmut Bußmeyer zu. Per Tempogegenstoß glückte Daniel Meyer die erstmalige Zwei-Tore-Führung (18:16, 35.). Starck hatte das 20:17 auf der linken Hand; er scheiterte frei vom Kreis. Nach dem neuerlichen Ausgleich (19:19, 38.) blieb die TSG zunächst am Drücker, ehe Schierbaum die Gäste wieder in Front warf (23:24, 47.). Nach dem 27:30 in der 53. Minute war klar, dass es nichts mit dem direkten Vergleich werden würde. Doch Altenhagen-Heepen stemmte sich gegen die Niederlage. Müller, Meyer und Wagner schafften das 30:30 (55.). Nach Wagners 31:31 (57.) hatten die Hausherren dem Spitzenreiter nichts mehr entgegen zu setzen. »Das war ein superschönes Erlebnis. Aber wer sich so viele Fahrkarten leistet wie wir, braucht sich nicht zu wundern,« meinte der Kreisläufer bedient.«

Ferndorfs serbischer Trainer Caslav Dincic war ob der disziplinierten Vorstellung seiner Crew selig: »Wir haben in den letzten fünf Minuten so gespielt, wie eine Meistermannschaft spielen muss.«

Die Bielefelder erwiesen sich hinterher als faire Verlierer. »Nur mit Begeisterung diese 60 Minuten bestehen zu wollen ist so eine Sache,» meinte Helmut Bußmeyer nachdenklich. »Man muss auch den Kopf einschalten.« Jan-Henrik Werner bemängelte. »Beim 30:30 müssen wir einfach abgezockter sein. Das war zu wenig. Da ist das Letzte gefordert. Aber das hatte nur Ferndorf.« Johann-David Starck würdigte Meister Ferndorf als »eine tolle Mannschaft« und blickte schon weit nach vorne: »Die restlichen Begegnungen können wir jetzt alle als Vorbereitung auf die nächste Saison nutzen.«

TSG Altenhagen-Heepen: Dähne/Welge (ab 53.) ¬ Wagner (8), Müller (7/2), Starck (6), Grunow (1), Glüer (2), Pieper (1), Limbach (2), Werner (1), Meyer (3), Kappelt, Schraps.

TuS Ferndorf: Wellen/Becker ¬ Egger (5/2), A. Sijaric, Hambloch (8/2), Orlov (7), Aust (2/1), Schierbaum (5), Stenske (5), M. Sijaric (2), Blanz, Nelles.

Der Spielfilm: 0:1 (3.), 1:3 (5.), 4:4 (7.), 7:6 (13.), 10:10 (19.), 11:11 (25.), 12:13 (28.), 14:13 (30.), 16:15 (34.), 18:16 (35.), 20:19 (40.), 23:22 (45.), 23:24 (47.), 24:26 (48.), 27:30 (53.), 30:30 (55.), 31:32 (57.), 31:34 (60.).[/size]

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