[size=9]HANDBALL-OBERLIGA: TSG Altenhagen-Heepen verliert Spitzenspiel gegen TuS Ferndorf mit 31:24

VON GREGOR WINKLER

Bielefeld. Für zwei Stunden dürfte die Frühjahrskirmes an der Radrennbahn am Sonntagabend etwas leerer gewesen sein. Gut 800 potenzielle Jahrmarktgänger saßen nämlich wenige Kilometer entfernt in der Heeper Sporthalle und erlebten ihre ganz eigene Achterbahnfahrt. Und die Runde, die mit einem 34:31 (13:14)-Erfolg des TuS Ferndorf über die TSG Altenhagen-Heepen endete, bestand fast ausschließlich aus Loopings.


Die sechzig Minuten Kampf und Tempo waren eines Spitzenspiels würdig. Immerhin traf der Zweite (TSG) auf den Spitzenreiter (Ferndorf). Es begann gleich mit der ersten Berg- und Talfahrt. Nachdem Johnny Dähne einen Siebenmeter gehalten hatte, verletzte sich Karsten Kappel t an der Schulter. Nach kurzer Behandlung auf der Bank wurde der Linkshänder mit Verdacht auf eine Sehnenverletzung direkt ins Krankenhaus gefahren. TSG-Coach Helmut Bußmeyer fehlte damit eine möglicherweise entscheidende Alternative.


Johann-David Starck sprang ein und machte vor allem im Angriff ein gutes Spiel. Die erste Führung für die Bielefelder erzielte Carl-Moritz Wagner in der zehnten Minute. Nachdem Ferndorf schon mit 3:1 und 4:2 vorne gelegen hatte, war der plötzliche Führungswechsel Gästecoach Caslav Dincic gleich eine Auszeit wert. Eine Umstellung auf eine 5:1-Deckung, mit einem offensiven Abwehrspieler gegen Starck brachte den Spielfluss der TSG etwas zum Erliegen. „Mit dieser einfachen Variante haben sie uns den Elan geraubt“, sagte Bußmeyer.


Die Führungen wechselten. Mal dominierte die TSG (7:6, 8:7 und 14:13), mal waren die Gäste am Drücker (8:9, 9:10 und 11:12). Auch nach der Pause schien zunächst kein Team überlegen. Auffällig war jedoch, wie schon in Durchgang eins, dass die Gäste häufiger zu einfachen Toren kamen. Einen merklichen Unterschied brachte das zunächst nicht – im Gegenteil. Christian Grunow und Daniel Meyer schossen in der 42. Minute sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus (22:20). Jetzt schien sogar der direkte Vergleich, für den die TSG mit vier Toren hätte gewinnen müssen, in greifbarer Nähe.


Wieder griff TuS-Trainer Dincic zur Grünen Karte. In dieser Phase wirkten die Gäste konsterniert. Im Angriff knüpften sie nicht mehr an den Lauf der ersten Hälfte an. Es gab Klärungsbedarf. Während die TSG nach wenigen Sekunden euphorisiert aufs Feld zurückkehrte, redete Dincic verbissen auf seine Mannen ein. Nach 48 Minuten kam tatsächlich die Wende zugunsten des Klassenprimus’. Die Bielefelder liefen sich nun ein ums andere Mal in der kompakten Abwehr des TuS fest oder verloren den Ball bei überhasteten Aktionen. „Wir dürfen Ferndorf nicht zu ihrem Spiel kommen lassen“, hatte Bußmeyer vor der Partie gefordert. Jetzt musste er mit ansehen, wie der TuS auf 23:25, 24:26 und 27:30 davonzog. Doch ein letztes Mal bäumten sich die verbissen kämpfenden Hausherren auf. In Unterzahl glichen sie zum 30:30 (55.) aus. Mehr ging jedoch nicht.


Immerhin warteten die rund 200 Gäste Fans bis zur Schlussminute, ehe sie „Auswärtssieg“ skandierten. Dann gab es jedoch kein Halten mehr. Der Anhang feierte den Erfolg wie den bereits fest stehenden Aufstieg. Vor der Halle ging sogar ein kleines Feuerwerk in die Luft. So ganz falsch liegen sie wohl nicht, denn der TuS hat jetzt fünf Punkte Vorsprung auf den Verfolger TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Die TSG rutscht auf Platz drei.


Die hängenen Köpfe bei den Bielefeldern waren schnell wieder erhoben. Das Team hatte sich nichts vorzuwerfen. Helmut Bußmeyer ordnete das Spiel ein: „Ferndorf hat eben einen Orlov oder einen Hambloch, die die einfachen Tore machen. Die waren abgeklärter.“ Die Fans haben dennoch ein spannendes Spitzenspiel gesehen. Und wer noch nicht genug hatte – die Kirmes hatte anschließend noch geöffnet.


´ TSG: Dähne/Welge; Pieper (1), Grunow (1), Wagner (8), Starck (6), Kappelt, Limbach (2), Schraps, Werner (1), Meyer (3), Müller (7/2), Glüer (2).[/size]

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