1. Herren | Eine einfache Rechnung | 06.03.08
[size=9]Gipfeltreffen in der Handball-Oberliga: TSG will Ferndorf stoppen
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Helmut Bußmeyer lehrt Mathematik, mitunter eine recht knifflige Angelegenheit mit vielen Unbekannten. Die Gleichung, die der TSG Altenhagen-Heepen vielleicht doch noch Meisterschaftshoffnungen in der Handball-Oberliga offenbart, hat auch X-Faktoren, ist aber vergleichsweise leicht, findet der Pädagoge. »Wir müssen mit fünf Toren Unterschied gewinnen, dürfen danach keinen Punkt mehr abgeben und müssen hoffen, dass Ferndorf noch ein Mal verliert!«

Das Restprogramm - siehe unten - nährt nicht gerade Hoffnungen auf ein Happy End. Erster Schritt des Tabellenzweiten (32:8 Punkte) muss sein, am Sonntag ab 17.30 Uhr im Heeper Dom die 36:40-Hinspielniederlage auszumerzen. Der TuS Ferndorf kommt freilich nicht allein. Die Euphorie im Lager des Spitzenreiters (34:4) ist inzwischen so extrem, dass die Mannschaft von vier Fanbussen eskortiert wird. Die wollen hinterher in der Höhle des Löwen den Aufstieg feiern . . .

»Ferndorf hat Blut geleckt. Und sollten sie's schaffen, haben sie es auch verdient, weil sie sich in dieser Saison im Gegensatz zu uns keine Blöße gegeben haben,« sagt Helmut Bußmeyer. Anerkennende Worte kommen auch vom Ortsnachbarn, der mit 31:9 Zählern Rang drei inne hat: »Ferndorf macht das Rennen, und die haben's in dieser Saison nach vielen vergebenen Anläufen auch total verdient,« meint Frank Brennecke, Sportlicher Leiter des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Zudem muss die TSG am 12. April noch an die Dorfstraße und wird dort einen hochmotivierten Gastgeber antreffen. Die 20:28-Schmach des TuS 97 in der Seidensticker Halle ist unvergessen. Brennecke: »Unser Ziel für die Rückrunde ist klar: Wir wollen verlustpunktfrei bleiben, und daran arbeiten wir bis zum Abpfiff.« Im Klartext: Schützenhilfe wird's nicht geben! Sollte der Siegeszug der Nordmannen wie in der Theorie angedacht anhalten, werden sie mindestens Vizemeister.

»Wir haben mit 32:8 Punkten zwar eine gute Saison gespielt, wollen aber die Spannung halten bis zum Schluss. Das Stadtduell ist erstmal völlig egal. Wir müssen am Sonntag ganz da sein,« erwartet Bußmeyer ein anderes, viel konzentrierteres TSG-Team als im ersten Aufeinandertreffen. »Das Spitzenspiel kam für uns zu früh. Wir sind mit den vielen Nebenerscheinungen nicht klar gekommen und sind in dieser Partie überfahren worden,« sagt der Coach.

Inzwischen hätten sich die Vorzeichen aber geändert. Bußmeyer (»Wir sind auf einem guten Weg«) glaubt, dass seine Crew gestärkt aus der kleinen sportlichen Krise im Januar gekommen ist. Die strategische Marschroute gelte damals wie heute. »Wir müssen vorne mit Ruhe und klarem Kopf eine hohe Effektivität erreichen. Wenn wir dem Gegner die erste und zweite Welle nehmen, haben wir schon allerlei erreicht.

Blinder Aktionismus schade nur. Sollte Ferndorf seiner einfachen Tore beraubt und zum Positionsspiel gezwungen werden, ist ein gewichtiges Puzzlestück an der richtigen Stelle. »Wir dürfen uns auf keinen Fall deren Spielweise anpassen,« mahnt Bußmeyer.
Voraussetzung für einen Sieg ist natürlich, dass alle Leistungsträger, vom Tor bis zum Kreis, einen guten Tag erwischen. »Ich weiß, dass die Mannschaft dazu in der Lage ist, Ferndorf zu schlagen,« redet der Coach sein Team stark.
Carl-Moritz Wagner ist längst heiß wie Frittenfett. »Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wenig Ballverluste. Hinten solide stehen. Wenn deren Torfabrik nicht wie gewohnt ins Rollen kommt, wird Ferndorf vielleicht nervös,« fiebert der Kreisläufer dem Vergleich mit Endspielcharakter entgegen.

Der TuS Ferndorf steht erstmals seit zehn Jahren wieder in der 1. Hauptrunde des DHB-Pokals (30:29 gegen GWD Minden II) und hat das Tor zur Regionalliga weit aufgestoßen. Bei der Jahreshauptversammlung an diesem Freitag im Gemeindehaus Kreuztal-Ferndorf dürfen sich die Handballer eines tosenden Applauses sicher sein. Ob zwei Tage später der Katzenkammer einsetzt? Ist die TSG Altenhagen-Heepen in dieser Saison zu Hause doch noch ungeschlagen! Vielleicht kriegt die

Oberligapunktrunde, die angesichts der Ferndorfer Dominanz schon fast langweilig zu werden drohte, am Sonntag ja doch noch mal richtig »Schmackes«. . . .[/size]

[size=9]Saison-Endspurt

TuS Ferndorf
9.3.: Altenhagen-Heepen (A)14.3.: TSV Hahlen (H)29.3.: VfL Mennighüffen (H) 5.4.: Menden-Lendringsen (A)12.4.: Eintracht Oberlübbe (H)19.4.: SuS Oberaden (H)26.4.: TuRa Bergkamen (A)

TSG Altenhagen-Heepen

9.3.: TuS Ferndorf (H)14.3.: TuRa Bergkamen (A) 6.4.: HSE Hamm (H)12.4.: TuS 97 Bi.-Jöllenbeck (A)19.4.: TuS Volmetal (H)26.4.: HSC Haltern-Sythen (A)

TuS 97 Bielef.-Jöllenbeck

7.3.: HC Dortmund-Süd (A)29.3.: TV Verl (H) 5.4.: TSV Hahlen (A)12.4.: Altenhagen-Heepen (H)19.4.: VfL Mennighüffen (A)26.4.: Menden-Lendringsen (H)[/size]



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