[size=9]TSG-Chef Heinrich Rödding setzt auf einen »Hinterntritt« Marke Räber

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Kunde vom 32:38-Rückschlag in Verl erreichte den Regisseur im Krankenbett. Dass Christian Grunow wegen einer Mandelentzündung und Fieber kurzfristig passen musste, sollte sich für die TSG Altenhagen-Heepen als folgenschwer entpuppen. »Kikis ordnende Hand im Angriff hat gefehlt,« urteilte etwa Torhüter Johnny Dähne.


Doch auch hinten wurden die klaren Ansagen des Leitwolfes vermisst. »Wir haben Verl in der Abwehr nicht zum Stehen gekriegt. In der zweiten Halbzeit kamen die fast immer frei durch,« ärgerte sich Dähne über das Scheibenschießen zehn Tage vor seinem 26. Geburtstag. Wissend, dass auch er einen schwarzen Tag erwischte. »Ich habe überhaupt nicht ins Spiel gefunden.«

Spätestens jener Samstag sollte der TSG vor Augen geführt haben, dass es »so nicht weiter geht. Die Turniere in der Pause waren schon ein kleiner Wink,« erkennt Grunow »Bruder Leichtfuß« im Spiel der Bielefelder. »Wir haben unter der Woche schon nicht optimal trainiert, müssen viel ernsthafter zur Sache gehen,« prangert er die »Leichtgläubigkeit einiger« an. »Unser Ziel Regionalliga gilt es Woche für Woche neu zu erkämpfen. Das geht nicht von allein.« Deutliche Worte findet auch Kreisläufer Carl-Moritz Wagner. »Verl hatte uns den letzten Biss voraus. Bei denen war jeder bereit, für den anderen zu kämpfen. Wir müssen wieder wacher, präsenter werden.« Das Ergebnis tue weh, fordere aber nun eine ganz besondere Stimmung innerhalb der Mannschaft heraus. »Jetzt sind Typen gefragt, die Akzente setzen. Da muss ich mich auch an meine eigene Nase packen.« Vielleicht sei eine härtere Gangart im Training eine gute Reaktion. »Eines muss uns klar sein. Jedes Spiel, das wir verlieren, kann endgültig sein.«

Des einen Leid, des anderen Freud': Verls Coach Jens »Howie« Freier, Grunows Trauzeuge, lobte die Einstellung seiner Eleven. »Ich hatte schon in der Woche gemerkt, dass die Jungs richtig gallig sind. Alle haben fast bis zum Kotzen trainiert.« Der TVV entpuppt sich auf heimischem Terrain zunehmend als Spaßbremse. Der TuS 97 musste dort schon Ambitionen begraben, und nun zieren auch die TSG-Skalps den Verler Gürtel. »Ferndorf muss ebenfalls noch nach Verl,« drückt Dähne dem Nachbarn am 23. Februar die Daumen, ehe am 9. März in Heepen das »Endspiel« gegen den amtierenden Spitzenreiter steigt.

Der TV Verl, bei dem Torben Gottsleben nach langer Verletzungspause fast unbemerkt sein Comeback gab, blickt nach dem Streich in eine rosige Zukunft. Jasmin Gojacic: »Hätten wir von Anfang an mit dieser Formation antreten können, würden wir jetzt um die Meisterschaft mitmischen.«

Der »einigermaßen enttäuschte« TSG-Chef Heinrich Rödding hofft, dass das »bedenkliche« 32:38 eine Eintagsfliege bleibt. »Nicht dass wir verloren haben, war schlimm. Dafür die Art und Weise. Mit solchen Leistungen werden wir auch noch gegen andere Mannschaften verlieren. Von Anfang an habe ich den Willen, den Spirit vermisst.« Deutliche Worte erhofft er sich in dieser Woche vom Vertretungstrainer. Rödding schmunzelnd: »Ich baue auf einen Hinterntritt von Matze Räber.«


Artikel vom 22.01.2008[/size]

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.