1. Herren | »Kämpfen ist etwas anderes« | 21.01.08
[size=9]Handball-Oberliga: TSG zeigt bei 32:38 (13:19) in Verl ihr zweites Gesicht
Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). Auch im Lager von Primus TuS Ferndorf setzte dieses Resultat Begeisterungsstürme frei. Mit 32:38 (13:19) beim TV Verl kassierte die TSG Altenhagen-Heepen einen ebenso empfindlichen wie verdienten Rückschlag im Kampf um die Krone der Handball-Oberliga. »Wir sind zu keinem Zeitpunkt für einen Sieg in Frage gekommen,« bekannte Trainer Helmut Bußmeyer. Nur zwei Zeitstrafen im gesamten Spielverlauf unterstrichen, dass es dem bis dato stabilsten Abwehrverbund der Liga im OWL-Derby an der nötigen Aggressivität mangelte.

Christian Grunow wurde an allen Ecken und Enden vermisst. Der Käpt'n hatte sich kurzfristig wegen einer Grippe abmelden müssen. »Ich hatte das Gefühl, dass alle innerlich nach Kiki geguckt haben,« meinte Bußmeyer enttäuscht und stellte dem Engagement seiner Mannschaft kein gutes Zeugnis aus. »Unter Kämpfen verstehe ich etwas anders.« Die Gäste wirkten wie blockiert und sahen sich nach elf Minuten bereits mit 2:8 im Rückstand. Weder die 6:0-Abwehr noch später eine offensivere Variante verstanden es, den wirkungskreis der Haupttorschützen Meßling (12/1), Baltic (8) und Gojacic (7) einzudämmen. Bedauerlich, dass sich am Samstag beide Torhüter dem Niveau ihrer Vorderleute anpassten. Johnny Dähne brachte es in Verl auf sechs gehaltene Bälle, Pascal Welge auf zwei. »Verls Spieler hatten einen viel höheren Grundumsatz als wir. Ich hätte in der Halbzeit alle rausnehmen können,« bezeichnete Bußmeyer die Bielefelder Vorstellung »ein bisschen unterkühlt.«

Der Angriff leistete sich insgesamt 22 Fehlversuche. Vor allem die Distanzschützen auf den Halbpositionen versagten. Derweil halblinks Martin Glüer und Henning Gote ohne jeden Torerfolg blieben, musste sich Linkshänder Carsten Kappelt mit einem Treffer begnügen. Johann-David Starck stellte sich trotz schmerzender Schulter in den Dienst der Mannschaft. Er konnte wohl nur einem Arm verteidigen, traf aber wenigstens viermal ins Netz. Dass Bußmeyer irgendwann Marcel Müller in den linken Rückraum beorderte, derweil Kreisläufer Wagner als Mittelmann die vertrackte Situation zu retten versuchte, sagt alles. Wenngleich die TSG zwischenzeitlich bis auf zwei Tore herankam, war die Wende nicht zu schaffen. Vor 400 begeisterten Zuschauern zeigte Verl seine beste Saisonleistung und gab dem Gästen eine einstündige Lektion in Sachen Leidenschaft und Siegeswillen.

Ehe Pädagoge Bußmeyer sich nach Spielende auf Klassenfahrt begab ¬ Martin Räber leitet in dieser Woche das Training ¬ und ab gestern Mittag im Berchtesgadener Land auf andere Gedanken kam, hielt er seiner geschockten Mannschaft in der Kabine noch einen Vortrag. Tenor: »Bei aller Niedergeschlagenheit ¬ ab Montag müssen die Köpfe wieder oben sein. Noch ist nichts verloren.«

TSG Altenhagen-Heepen: Dähne, Welge - Meyer (2), Schraps (3), Müller (12/6), Wagner (7), Kappelt (1), Starck (4), Pieper (2), Werner (1), Limbach, Glüer, Gote.

TV Verl: Kern, Madert - Winkler, Freier (1), Mager, Rettig (6), Voss, Gojacic (7), Diekmann, Baltic (8), Meßling (12/1), Theise (4).

Der Spielfilm: 8:2 (11.), 11:4, 11:7, 12:8, 14:9, 15:11, 19:12, 19:13 - 20:13, 20:18, 21:19, 22:20, 24:20, 24:22, 28:23, 28:25, 31:26, 34:27, 35:28, 36:30, 37:30, 38:22 (60.).[/size]

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