1. Herren | Ein verbissenes Ringen | 14.01.08
[size=9]HANDBALL-OBERLIGA: TSG Altenhagen-Heepen quält sich zum 27:23 (10:10) über Dortmund-Süd

VON HANS-JOACHIM KASPERS
Bielefeld. Zumindest nahmen die Akteure nach den 60 erschreckend schwachen Minuten kein Blatt vor den Mund. „Was für ein grauenvolles Spiel, so macht Handball keinen Spaß. Uns nicht – und den Zuschauern bestimmt auch nicht“, sagte TSG-Kreisläufer Carl-Moritz Wagner nach dem 27:23 (10:10) gegen den HC Dortmund-Süd. Und traf mit dieser Analyse den Nagel auf den Kopf.


Eine Stunde lang mühte sich die TSG Altenhagen-Heepen redlich, der Partie ihren Stempel aufzudrücken – leider meist vergeblich. „In der zweiten Halbzeit gab’s mal eine Phase, in der es ein bisschen besser lief“, hatte Trainer Helmut Bußmeyer zumindest den einen oder anderen passablen Ansatz gesehen. Seinen Jungs gelang es aber nie, einen beruhigenden Vorsprung herauszuarbeiten: Auch Führungen mit drei oder vier Toren – 10:7 (23.), 17:13 (43.) oder 23:19 (55.) – gingen fast postwendend wieder verloren, so dass die Gäste die Begegnung bis zum Ende offen halten konnten. Erst zwei Treffer von Starck und Werner in der Schlussminute stellten die Weichen auf Sieg.


Vor allem in der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer ein verbissenes Ringen, das an die handballerischen Saalschlachten der 70er-Jahre erinnerte: Es fielen nur wenige Tore, dafür gab es Zweikämpfe am laufenden Band und jede Menge Körperkontakt. „So läuft das halt, wenn du Standhandball spielst“, meinte Bußmeyer lakonisch. Sein Team kam kaum ins Laufen, sondern biss sich immer wieder an der stabilen Dortmunder Abwehr die Zähne aus. Das Unentschieden zur Pause spiegelte so ganz richtig wider, was sich zuvor auf dem Parkett getan hatte.


Nach der Pause lag die TSG zumindest immer vorn, ohne dabei allerdings sonderlich zu glänzen. Beide Mannschaften litten indes immer mehr unter den fürchterlich pfeifenden Schiedsrichtern: Auch die Herren aus Hagen erinnerten an vergangene Zeiten, in denen schlecht ausgebildete Referees so manche Begegnungen kaputt machten. Wie die Unparteiischen es in einer nie unfair geführten Partie fertig brachten, nicht weniger als 17 Zeitstrafen auszusprechen und sowohl Christian Grunow als auch zwei Dortmunder nach jeweils drei Hinausstellungen ganz aus dem Spiel zu nehmen, wird ihr Geheimnis bleiben. Mit sicherer Regelauslegung hatte ihre Arbeit an diesem Abend jedenfalls nichts zu tun.


Den siegreichen Gastgebern war’s am Ende wurst, wie sie gewonnen hatten. „Natürlich wissen wir, dass unsere Leistung in allen Bereichen ausbaufähig ist, aber erst einmal zählen die zwei Punkte“, resümierte Helmut Bußmeyer. Rückraumspieler Johann-David Starck fand es allerdings bedenklich, „dass wir im Spiel immer wieder vergessen, was wir eigentlich können, und uns viel zu oft dem Niveau des Gegners anpassen“. Sein Rezept für die nächsten Begegnungen heißt deshalb: „Konstanter werden und regelmäßig unser Potenzial abrufen.“ Nur so sei gewährleistet, dass die TSG ihr Ziel, mit Ferndorf um die Meisterschaft zu kämpfen, nicht ganz schnell aus den Augen verliere.


´ TSG: Welge/Dähne; Müller (7/5), Starck (6), Wagner (4), Kappelt (3), Werner (3), Meyer, Glüer, Gote, Limbach (je 1), Schraps, Grunow, Pieper.[/size]

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