1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 13.10.17
Er ist am Freitagabend in Jöllenbeck ohne Frage der Fan mit der weitesten Anreise: Dragan Ljakic (70) hat eine 30-stündige Busreise auf sich genommen, samt lästigem Grenz-Hickhack in Ungarn, um das Derby live erleben zu können.

Ljakic, von 1995 bis 2010 nicht nur der Busfahrer, sondern auch eine »gute Seele« der TSG, ist aus dem etwa 1.800 Kilometer entfernten Kragujevac in Serbien gekommen. Von dort pflegt er immer noch aktuelle Inhalte in die TSG-Homepage ein.

Bis er sich in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück ins Heimatland verabschiedete, hat er bei der TSG »14 Trainer, zwölf Physiotherapeuten, acht Betreuer und mehr als 120 Spieler« kommen und gehen sehen, zählt der Statistiker auf. Und weiß natürlich: In den zurückliegenden zehn Duellen gegen- einander gab es sechs TSG-Siege, dreimal triumphierte der TuS 97, dazu ein Unentschieden. »Ich habe Generationen solcher Ortsderbys gesehen. Dieses Spiel ist immer besonders für mich. Ich habe mir diesmal extra den Urlaub so gelegt, dass ich ein bisschen länger bleiben und unsere neuen Jungs dort sehen kann«, sagt Ljakic. Wobei: »Eigentlich sind ja alles meine Jungs, auch die Jöllenbecker. Da sind bei aller Rivalität liebe Freundschaften entstanden.«

Am Tag nach seiner Ankunft tauchte er natürlich sofort zur Trainingseinheit des Oberligisten im Heeper Dom auf und stellte sich den Neuzugängen vor. Gestern Abend inhalierte er ein weiteres Mal Dom-Luft. »Ich wünsche mir ein schönes, ein intensives Spiel. Die sollen auf dem Feld wie Männer agieren, alles geben, aber bei aller Härte bis zum Schluss stets fair bleiben. Der Bessere soll gewinnen und fertig«, meint der Serbe, der sich aber festlegt. Die Favoritenrolle sei klar vergeben; zu professionell und besser aufgestellt sei das Team aus Heepen in dieser Saison. Dragan Ljakic prophezeit einen Sieg des Spitzenreiters mit acht Toren Unterschied.

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