Tore von allen Positionen – Vorfreude aufs Derby am 13. Oktober in Jöllenbeck. Die Lehre nach dem vierten Sieg: »Die Mannschaft ist in der Lage, sich innerhalb eines Spiels zu steigern. Eine Schippe draufzulegen, wenn es nötig ist«, erklärte Trainer Michael Boy nach dem 32:27-Triumph der TSG A-H Bielefeld in Hemer. Dies beinhaltet natürlich genauso eine weitere Erkenntnis: »Wir müssen einfach von Beginn an viel präsenter sein.«

Vor der Halbzeit waren leichte Fehler ein latentes Ärgernis. »Wir standen eineinhalb Minuten in der Abwehr und haben dann nach nicht mal 30 Sekunden abgeschlossen. Das steht in keinem Verhältnis. Wir haben die Bälle viel zu früh weggeworfen«, monierte Michael Boy, der das Manko in der Halbzeit ansprach und Besserung verlangte. Und als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Wie die TSG vom 15:15 auf 22:15 davonzog, war imponierender Tempohandball. »Mir gefällt, dass sich unsere Tore auf alle Positionen verteilen. Das ist ein gutes Zeichen. Wir stehen in keiner Abhängigkeit von einem Spieler und sind damit nicht mehr so leicht ausrechenbar wie in den Vorjahren«, so Boy. 14 Spieler teilen sich 132 Treffer – Ligarekord übrigens! Julius Hinz (27/7) führt die interne Liste vor Marius Kastening (18), Nils Prüßner und Luca Sewing (beide 17) an.

»4:4 Punkte sind okay«
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat sich durch den 35:22-Heimsieg gegen das weiter punktlose Schlusslicht TuS Ferndorf II, das Samstag auch noch zwei Spieler an die erste Mannschaft (Spitzenreiter der 3. Liga West) abgeben musste, in eine ordentliche Ausgangslage manövriert. »4:4 Punkte sind okay, aber auch wichtig bei den Aufgaben, die vor uns liegen«, meint Trainer Eric Husemann mit Blick auf die nächsten Spiele. Kommenden Samstag geht’s zum HSV Hemer. Am Freitag, 13. Oktober, wartet dann das Bielefelder Derby gegen die TSG. »Mal sehen, was wir da zaubern können«, freut sich Daniel Meyer, der Ex-TSGer im TuS 97-Dress, bereits aufs Stadtduell. Gegen Ferndorf II häuften die Jöllenbecker Selbstvertrauen an. Hatte der Aufsteiger in den drei Spielen zuvor im Schnitt weniger als 23 Tore erzielt, so wären diesmal sogar 40 möglich gewesen. »Der Rückraum hat gut gearbeitet. Ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg«, freute sich Kreisläufer Lukas Heins über die gestiegene Angriffseffektivität.

Klapdohr bereut nichts
Seinen Teil dazu bei trug auch Neuzugang Moritz Klapdohr. Der Mittelmann bewies gute Übersicht und erzielte selbst vier Treffer. »Es wird immer besser. Das waren aber auch zwei Punkte, die wir holen mussten.« Das Master-Studium in Sport-Management hat Klapdohr im April nach Bielefeld verschlagen. Erst stellte sich der 22-Jährige bei der TSG A-H Bielefeld vor (»Dort habe ich zweimal mittrainiert«), danach nahm er Kontakt zum TuS 97 auf. »Und dann ging alles ganz schnell«, berichtet Klapdohr, der aus Heidelberg stammt und zuletzt bei der SG Leutershausen unter Vertrag stand. Dort gehörte er in der vergangenen Saison zum Zweitligakader (am Ende stieg die SG ab), spielte aber überwiegend in der Reserve (Verbandsliga). »Ich war ein halbes Jahr lang an der Schulter verletzt und musste mich erst wieder zurückkämpfen«, berichtet der Neu-Jöllenbecker. Im Handballdorf fühlt sich der Rechtshänder aus dem Südwesten Deutschlands, der in einer WG mit eingefleischten Arminia-Fans wohnt (»Ich war schon zweimal im Stadion«), gut aufgehoben. »Ich habe nichts bereut. Ich bin von der Mannschaft super aufgenommen worden. Eine junge Truppe, ein junger Trainer: Es macht Spaß.« Das dürfte nicht zuletzt auch daran liegen, dass Moritz Klapdohr viele Spielanteile bekommt. Das wiederum könnte etwas anders aussehen, wenn der noch verletzte TuS 97-Kapitän Leon Ludwigs in den Kader zurückkehrt.

Leon Prüßner rettet Punkt
Leon Prüßner sei Dank: Weil der Linksaußen des TuS Spenge zwei Sekunden vor dem Abpfiff mit einem listigen Dreher zum siebten Mal traf, ist dem TuS Spenge in Gladbeck größeres Unheil erspart geblieben. 25:25 hieß es in einem Spiel mit Höhen und Tiefen. Spenge lag bereits mit 13:20 im Rückstand. Trainer Heiko Holtmann, der 24 Fehlwürfe notierte: »Die Mannschaft hat Moral bewiesen, es wird uns für den Kopf gut tun.«

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