Kaum ein TSG-Spieltag ohne neue Blessuren. Am Montag nach dem 21:31 gegen einen in allen Belangen überlegenen TSV Bayer Dormagen erreichte Trainer Michael Boy ein Anruf Kevin Beckers: Knie dick, Schmerzen, Arzt. Der Torhüter des Drittligisten wird in dieser Woche mit dem Training aussetzen müssen – und hoffentlich Samstag bei ART Düsseldorf wieder einsetzbar sein.

Auch Julian Stübber schickte via Handy eine blau schillernde Bildbotschaft. Dabei handelte es sich um seinen Zeh, der schon nach dem Abpfiff schmerzte. »Mehr weiß ich nicht. Sieht fast aus wie gebrochen. Ich hoffe aber, es ist nichts Schlimmes«, so Boy, der im absoluten Kellerderby beim Tabellenvorletzten wenigstens wieder auf Kreisläufer Tobias Fröbel zurückgreifen kann. Linkshänder Jannik Rauchschwalbe kann laut Auskunft von Physiotherapeut Karsten Keller »frühestens im Februar« wieder eingreifen. »Es ist Zeit für den ersten Auswärtssieg. Ohne Wenn und Aber«, betont der TSG-Coach, der trotz vier Punkten Rückstand ruhig bleibt. »Wir sind nicht völlig außer Reichweite.« Die schlechte Tordiffererenz von minus 67, geschuldet dem lange ungenügenden Angriff, stört Boy indes gewaltig. »Das macht fast einen weiteren Punkt aus.«

Wiedersehen mit Wagner
Ein Wiedersehen gibt es Samstag mit TSG-Urgestein Carl-Moritz Wagner. Der 28-Jährige war 2011 an den Rhein gewechselt, um am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zu promovieren. »Ich stehe unter Strom und liege in den letzten Zügen. Mein Ziel ist es, die Doktorarbeit bis zum 6. Januar abzugeben«, sagt Wagner. Zu dem Zeitpunkt wird er bereits seine neue Bleibe in Schildesche bezogen haben. Wagners Vertrag in Düsseldorf endet am 31. Dezember. Die TSG sei sein erster Ansprechpartner, bekennt der Kreisläufer. Logischerweise wollen sie hier den Vorzeigekämpfer als Führungsspieler auch zu gerne verpflichten – wenn sich eine externe Finanzierungsmöglichkeit findet.

Keine Schützenhilfe
Schützenhilfe im Abstiegskampf wird es für die TSG am Samstag von »Calle« Wagner nicht geben. »Das lässt mein Sportsgeist nicht zu. Ich bin es Düsseldorf schuldig, mich nochmal voll reinzuhängen. Ich hatte eine schöne Zeit dort. Das ist ein sympathischer Verein, ein liebes Umfeld, eine tolle Mannschaft, ein guter Trainer.« In Düsseldorf will Teammanager Matthias Geukes den Kontakt zu Wagner vertiefen. Der hat die Entwicklung bei der TSG verfolgt. »Die kämpferische Einstellung stimmt. Aber das muss sie auch bei einer so jungen Mannschaft.«

Dormagen sagt Danke
Dormagens Trainer Jörg Bohrmann freute sich im Heeper Dom wohl über den fünften Auswärtssieg, konnte der Angriffsleistung in der ersten Hälfte jedoch nur bedingt Positives abgewinnen. »Da waren wir oft zu überheblich im Abschluss.« Die Dormagener haben ihren letzten Heimauftritt des Jahres am kommenden Samstag gegen den OHV Aurich zum »Spieltag des Ehrenamtes« erklärt. Das Büro für Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Dormagen hat 2 000 ehrenamtlich engagierte Dormagener zu der Partie ins Bayer-Sportcenter eingeladen. Diese gemeinsame Aktion des Handball-Drittligisten und dem Spendenbeirat der VR Bank soll ein »Dankeschön an die Ehrenamtler für ihre Arbeit sein.« Anschließend wird bei einer »X-Mas-Party« gefeiert. So ganz »nebenbei« möchte der TSV Bayer Dormagen den Zuschauerrekord der Dritten Liga knacken. Der liegt bei 2 400 Besuchern (im Spiel Wilhelmshaven gegen Aurich).

Neuer TVK-Kreisläufer
Drittligist TV Korschenbroich hat sich am Nikolaustag mit einem neuen Kreisläufer beschenkt: Alexander Dreessen (31) hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 erhalten und bei seinem Debüt gegen OSC Löwen Duisburg gleich einen 34:27-Sieg feiern dürfen.

»Wichtige Punkte«
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat durch den 34:29-Heimsieg gegen den Soester TV den Negativtrend stoppen können. »Die Einstellung hat gestimmt. Das waren zwei wichtige Punkte«, fasste Trainer Walter Schubert zusammen. In Gevelsberg und daheim gegen Augustdorf – das Spiel findet am Freitag, 20. Dezember, statt – wollen die Jürmker nun nachlegen, um den Kontakt zur Spitzengruppe wieder herzustellen. »Es ist noch alles drin. Wir wissen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können, wenn wir unser Potenzial abrufen«, meint Schubert.

TuS Brake ist obenauf
Landesligist TuS Brake hat nach dem zehnten Spieltag erstmals die Tabellenspitze der Staffel 1 übernommen. »Wir stehen zurecht da oben. Wer nach zehn Spielen 17:3 Punkte hat, kann nicht viel falsch gemacht haben«, freut sich Brakes Trainer Stephan Neitzel, der den Sprung auf den Tabellenthron als »schöne Momentaufnahme« bezeichnet. Neitzel ist darum bemüht, den Ball flach zu halten: »Wir fahren gut damit, nur von Spiel zu Spiel zu schauen und kleine Brötchen zu backen. In dieser ausgeglichenen Liga ist vieles möglich.« Auch ein Braker Aufstieg in die Verbandsliga. Nach Platz sieben im Vorjahr wirkt der TuS in dieser Saison gereifter. »Wir sind eingespielter und abgezockter geworden und verfallen auch in engen Situationen nicht mehr in Panik. Es ist eine klare Struktur erkennbar. Das ist als Trainer natürlich sehr schön zu sehen«, freut sich Neitzel. Bester Beleg für die konstanter gewordenen Leistungen ist, dass Brake seine Auswärtsschwäche abgelegt hat und endlich auch auf fremdem Parkett regelmäßig punktet. Auf die Heimstärke kann man sich sowieso verlassen: fünf Spiele, fünf Siege.

Kern vor der Rückkehr
Die beiden noch ausstehenden Spiele in diesem Jahr halten mit TG Lage und HSG Altenbeken/Buke zudem zwei machbare Aufgaben bereit. Eigentlich kann sich Brake in 2013 also nur noch selbst vom Tabellenthron stoßen. Im neuen Jahr könnte dann auch wieder Torwart-Routinier Norman Kern (Reha nach Kreuzbandriss) eine Alternative werden. Jan Ober (Kreuzbandriss) kann frühestens zum Ende der Saison wieder eingreifen. »Dass wir den Ausfall von Jan Ober so gut kompensieren können, hätte ich nicht gedacht«, sagt Neitzel, der in diesem Zusammenhang Lucas Tiemann ein großes Lob ausspricht: »Er führt in der Rückraum-Mitte fantastisch Regie.« Brenzlig könnte es werden, wenn sich Luis Merschieve im März 2014 für ein Jahr ins Ausland verabschiedet. »Mal sehen, wie´s dann aussieht«, meint Neitzel, der bis zum Ende mit einem spannenden Aufstiegsgrennen rechnet: »Ich gehe davon aus, dass der Aufsteiger auch in dieser Saison eine zweistellige Zahl an Minuspunkten haben wird.«

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