1. Herren | Westfalen-Blatt (Bielefeld) | 03.12.13
Der Trainerwechsel bei der TSG A-H Bielefeld zeigt merklich Auswirkungen. Der neue Schwung ist nach einer Miniserie auf der Habenseite ablesbar. Drei Punkte gab´s in zwei Spielen unter Michael Boys Regie – so viel wie im gesamten Saisonverlauf zuvor. Genug Motivation und Anreiz.

»Es ist neuer Drive in der Sache«, sagt Teammanager Matthias Geukes. »Michi gibt individuelle Tipps am Spielfeldrand, macht klare Ansagen. Das kommt an.« Doch trotz des ersten Auswärtszählers in Gladbeck verlor die TSG an Boden, da der Tabellenkeller am 13. Spieltag aufmuckte. Nachdenklich registrierte die TSG, dass ART Düsseldorf hat ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt hat. Nach dem 37:23-Kantersieg über Gladbeck feierten der Ex-TSG-er Carl-Moritz Wagner und Co., am 14. Dezember Gastgeber für die Bielefelder, beim Tabellenvierten Wilhelmshavener HV ein überzeugendes 37:30. »Wahnsinn«, staunt Geukes. Die HSG Krefeld besiegte Aurich (32:27), die SG OSC Löwen Duisburg gewannen das Kellerderby gegen den VfL Gummersbach II mit 29:27. So ist die Nichtabstiegszone für die TSG drei Punkte fern.

Unbekümmert zum 18:12
In Gladbeck war der Katzenjammer groß nach dem 29:29 gegen die TSG. VfL-Boss Siegbert Busch sprach von einer »gefühlten Niederlage.« So weit hätte es nicht kommen müssen. Denn Gladbeck gab das Spiel aufgrund des wachsenden Bielefelder Druckes selber aus der Hand. Die Not der TSG, nach dem 11:17-Pausenrückstand agieren zu müssen, paarte sich mit einer gewissen Unbekümmertheit. So ging es mit Vollgas nach vorne. Das war eine explosive Mixtur, die die TSG den zweiten Durchgang mit 18:12 gewinnen ließ. »In der zweiten Halbzeit haben wir besser Handball gespielt, viel variabler und beweglicher«, lobte Geukes. Und: »Keiner hat auf den Spielstand geachtet.« Das könne letztlich auch eine Lektion fürs Kommende sein. Geukes: »Es bringt nichts, auf die Tabelle zu gucken. Was die anderen machen, können wir eh nicht beeinflussen. Wenn wir uns auf uns konzentrieren und einfach nur unser Bestes geben, holen wir auch unsere Punkte. Und am Ende werden wir sehen, ob es gereicht hat.« Dass es letztlich ein Schiedsrichter-Geschenk war, das dem Zähler voraus ging, nahm Matthias Geukes gerne mit. Er gab zu: »Es gibt klarere Siebenmeter, die man pfeifen muss. Da haben wir Glück gehabt. Doch unser Punktgewinn war verdient.«

Advent, Advent . . .
Das Heimspiel am kommenden Samstag gegen ein »Schwergewicht« der 3. Liga ist eingebettet in eine Adventsfeier, initiiert vom Jugend-Förderverein. Der TSV Bayer Dormagen kommt, der erst ein Mal verloren hat und mit 21:5 Zählern ernsthaftester Verfolger des Spitzenreiters TuS Ferndorf ist. Die TSG-Weihnachtsfeier mit anschließender Party findet am Samstag, 21. Dezember, im »Königskrug« in Lockhausen statt. Eingeladen sind alle TSG-Mitglieder, Freunde und jene, die sich der TSG verbunden fühlen. Karten im Vorverkauf sind auch am Samstag im weihnachtlich gescmückten Heeper Dom erhältlich.

TuS 97-Umbruch
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hinkt gehobenen Ansprüchen momentan hinterher. »Wir sind auf Augenhöhe, scheitern aber immer wieder an Kleinigkeiten«, ächzt Trainer Walter Schubert. Das 33:34 bei der Drittligareserve von Eintracht Hagen spiegelte diese Einschätzung wider. Wie schon bei der Heimniederlage gegen Menden (26:27), dem 30:31 in Riemke oder dem 35:35 zum Auftakt gegen Möllbergen fehlt den Jürmkern in den entscheidenden Momenten die Abgezocktheit. So gehen Spiele, die in der Vorsaison mit dem Selbstbewusstsein eines Vizemeisters noch gewonnen wurden, in dieser Saison mit einem weniger ausgeprägten Glauben an die eigene Stärke verloren. Das nötige Quäntchen Glück zu erzwingen, das will nicht gelingen. Dafür hat Schubert auch Gründe parat: »Wir sind in einem kleinen personellen Umbruch und müssen solche Rückschläge wohl oder übel hinnehmen.«

Ohne drei wird´s schwer
Nach Malte Unkell hat sich auch Linkshänder Thorben Pieper (Praktikum in München) erst einmal verabschiedet. Wenn dann auch noch Abwehrchef Tim Grothaus – wie am Samstag geschehen – an seinem Praktikumsort in Hamburg weilt, fehlen »drei Spieler, die wir fest eingeplant haben«. Das Fehlen von Grothaus mache sich vor allem in der 3:2:1-Abwehr bemerkbar. Schubert: »Es ist natürlich schwer für einen Hermann Hippe, den Part in der Deckungsmitte zu übernehmen. Das dauert seine Zeit, bis er weiß, was er dort alles zu tun hat.« Im kommenden Heimspiel gegen den xxx Soester TV wird Tim Grothaus wohl wieder zur Verfügung stehen. Ein Lichtblick ist zudem die Rückkehr von Julian Jahr, der im Rückraum eine wichtige Alternative darstellt.

Mit 9:9 Punkten ist Jöllenbeck in der sehr ausgeglichenen Oberliga nun auf Platz X abgerutscht. Walter Schubert zeigt sich aber optimistisch: »Wir gucken weiter nach oben, denn wir haben ja gezeigt, dass wir mit allen Topteams mithalten können. Wir müssen nur wieder schlauer und entschlossener werden.«

Werner nach Norwegen
Luca Werner, Lemgoer Regionalligahandballer mit Bielefelder Wurzeln, wagt den Sprung nach Norwegen und folgt Torwart Konstantin Madert, der diesen Weg 2012 gewählt hat. Vor dem Spiel der Lemgo Youngsters gegen Henstedt-Ulzburg wurde Werner offiziell verabschiedet und wechselt sofort zu Follo HK, wo er gemeinsam mit Madert spielen und in einer WG wohnen wird. »Das ging alles sehr schnell«, berichtet Werner, dessen Auslandstraum schon länger existierte - und nun wahr wird. »Ich freue mich für ihn. Die Erfahrung wird ihm keiner nehmen können«, sagt Trainer Florian Kehrmann.

Bußmeyer ist gesperrt
Als »schweren Rückschlag« bezeichnete Interimstrainer Horst Brinkmann das 25:32 des Oberligisten TuS Spenge bei der HSG Menden-Lendringsen. Spenge verlor drei Spieler mit Roten Karten. Schmerzlich wird sein, dass gegen den Tabellenzweiten Eintracht Hagen II Florian Bußmeyer pausieren muss, der nach einem überflüssigen Foul in der 60. Minute die Rote Karte »mit Bericht« kassierte, was eine Sperre nach sich zieht. Zuvor hatte es auch Dennis Mathews (41., wegen Meckerns) und Joel Huesmann (45., Foul) erwischt.

»Bergzicke« Kopschek
Die »Bergzicken« des TSV Oerlinghausen – Coach dort ist der Ex-Jöllenbecker Frank Dreier – freuen sich über willkommene Unterstützung im Abstiegskampf. Beim 20:30 gegen HSE Hamm, trainiert von Christian Grunows Schwester Janet Kliewe, spielte erneut die Ex-Jöllenbeckerin Kim Kopschek mit. Es war ihr dritter Hilfseinsatz für den TSV. Kim Kopschek studiert in Düsseldorf. So kann sie bislang nur donnerstags mit dem Team trainieren.

130 Junior-Schiedsrichter
Die EDIS-Ausbildung ist weiterhin ein großer Erfolg. 30 C- und B-Jugendliche, davon ein Drittel Mädchen, haben am Samstag in Quelle an der Schulung teilgenommen und am Nachmittag gleich ein E-Sonderklasse-Turnier geleitet. Damit sind es schon mehr als 130 Juniorschiedsrichter, die seit dem Mai viele Meisterschaftsspiele im Kinderhandball leiten. Am 14. Dezember ist ein weiterer EDIS-Tag beim CVJM Rödinghausen geplant. Gemeinsam mit der JSG Lenzinghausen/Spenge kommen dann nochmal 20 EDIS dazu.

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