1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 18.11.13
Hinten dicht machen, und vorne hilft der liebe Gott – diese Strategie reicht nicht, um in der 3. Handball-Bundesliga einen wettbewerbstauglichen Part zu spielen. Nach dem 21:24 (11:11) beim Aufsteiger SG Schalksühle-Halver muss die TSG A-H Bielefeld ernsthafter denn je um den Ligaverbleib bangen.

»Wir haben nicht verloren, weil Schalksmühle so stark war, sondern sind an unserer eigenen Formschwankung gescheitert«, sollte Spielertrainer Tobias Fröbel hinterher zusammenfassen. Dabei machte der Auftakt Geschmack auf mehr. Marcel Ortjohanns Führung nach 38 Sekunden konnte bis auf 4:1 ausgebaut werden (11.). Erst in der zwölften Minute glückte Malte Müller gegen Bielefelds kompakte 6:0-Deckung das erste Feldtor. In der 20. Minute (7:6) wollte die TSG den Lauf den Gegners, der sich langsam heranarbeitete, mit einer Auszeit beeinflussen. Die Ursache für Schalksmühles Aufkommen war 204 Zentimeter groß: Der polnische Ex-Internationale Maciej Dmytruszynski geleitete sein Team mit fünf Treffern vor dem Wechsel auf die Siegerstraße. An dieser D-Klasse sollten die Nebenleute wachsen.

Gegen das 11:11-Unentschieden zum Seitenwechsel – Johannes Krause egalisierte trotz Feldmanns Manndeckung fünf Sekunden vor Schluss – hatte der nun ins Tor gewechselte Dominik Formella etwas. Minutenlang blieb das 11:11 eingefroren. Als der TSG zu Beginn der zweiten Hälfte zwei, drei Fehler unterliefen – so scheiterte René Wolff etwa mit einem Gegenstoß – hatte das komplexe Auswirkungen. »Da haben wir völlig den Faden zum Spiel verloren«, rätselte Tobias Fröbel, »sind viel zu hektisch geworden und haben nicht die Ruhe bewahrt.«

Das unclevere Anrennen in Zahlen: Nach dem 12:12 (35.) machte die verkrampfte TSG viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten, brachte in 15 Angriffen den Ball lediglich ein Mal im Tor unter. Bloß Thomas Fröbel (13:15, 38.) verkürzte in dieser Phase. Schalksmühle-Halver löste seine Blockade versierter. beim 13:20 (51.) war die Begegnung längst entschieden.

TSG-Auszeiten in der 38. und 53. Minute konnten keine Kurskorrektur mehr erzwingen. Wie so oft in den Vorwochen stimmte bei den Gästen dafür weiterhin die Einstellung. Daniel Meyer verkürzte nach einem 6:2-Lauf per Siebenmeter auf 19:22, aber da war nur noch etwas mehr als eine Minute zu spielen.
»24 Gegentore in fremder Halle – darunter eine Handvoll Gegenstöße und ein Siebenmeter – sind ein ordentlicher Wert. Wir haben das ganze Spiel über gut gedeckt und aus dem gebundenen Spiel nicht viel zugelassen«, würdigte Tobias Fröbel die Defensivbemühungen. Sein Zeugnis für den Angriff fiel weniger zufrieden aus. »Das Handballspiel wird nun mal durch den Rückraum gelenkt. Da waren wir zu schwach besetzt, haben zu statisch und unflexibel gespielt und keine Durchschlags-kraft entwickelt.«

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.