1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 26.10.13
Am Ende fehlte die Kraft. 50 Minuten lang, bis zum 19:20, konnten die Drittliga-Handballer der TSG A-H Bielefeld am Abend in der Hagener Enervie-Arena dem großen Favoriten trotzen – und standen am Ende beim 20:26 (12:12) wieder mal wieder mit leeren Händen da.

»Die Jungs haben eine tolle kämpferische Leistung gezeigt und sich an die taktischen Vorgaben gehalten«, lobte Trainer Tobias Fröbel den Auftritt. Ihm war die Niederlage um drei, vier Tore zu hoch ausgefallen. Einen sehenswerten Abend verbuchte der zehnfache Torschütze Leon Prüßner.

Die TSG erwischte Hagen mit einer dynamischen 4:2-Deckung auf dem falschen Fuß. Prüßner und Benjamin Richter neutralisierten die VfL-Aktivposten Ciupinksi und Szymanowicz. Der verdiente Lohn: die 2:0-Führung durch Prüßner und Ortjohann. Bereits nach sechs Minuten sah sich Lars Hepp zur ersten Auszeit genötigt, um sein Team neu einzustellen. Es schien, als solle Hagens Trainer im Vorfeld nicht zu Unrecht vor dem Schlusslicht gewarnt haben. »Die Tabelle sollten wir komplett ausblenden. In der 3. Liga gewinnt man auch gegen den Letzten nicht mal so eben.«

Zwar dauerte es fast sieben Minuten, bis Kraus zum 1:2 verkürzen konnte. Doch es folgten, auch wegen einer Unterzahlphase, 0:5 Tore in Folge zum 2:5-Rückstand (14.) – Auszeit Bielefeld! Nach dem 3:7 roch es schon nach einer Vorentscheidung. Aber die freche TSG steckte 1:7 Treffer weg, wechselte zurück auf eine griffige 6:0-Abwehr und konterte bis zur 20. Minute in Unterzahl zum 6:7 (Beining, Prüßner, Richter). »Unsere Abwehr hat leidenschaftlich gekämpft und Hagen ein bisschen lethargisch gewirkt«, kommentierte der verletzte Thomas Fröbel das Duell auf Augenhöhe. Benjamin Richter besorgte den 8:8-Ausgleich (25.),

Gegenstoßspezialist Leon Prüßner sogar die 12:11-Führung. Gollor glich mit der Pausensirene aus. Beiratssprecher Fritz Kölling (»Kevin Becker hält bombenmäßig«) staunte: »Das war die beste Halbzeit, die ich bislang von uns gesehen habe. Hoffentlich stehen die Jungs das nervlich bis zum Ende durch.«

Die Abwehrschlacht ging weiter. Nach der Pause glückte Hagen erst in der 38. Minute das erste Feldtor; Benjamin Richters promptes Echo war das 14:14. Beim Stand von 19:21 konnte die TSG, die wieder eine längere 4:2-Deckungsphase einstreute, eine Überzahlsituation nicht nutzen, kassierte per Siebenmeter das 19:22 (53.). »Der Unterschied war, dass Hagen ohne großen Qualitätsverlust durchwechseln konnte«, meinte Thomas Fröbel. Zudem erwischte TSG-Topschütze Johannes Krause keinen guten Tag und musste sich mit einem Feldtor begnügen. Trainer Tobias Fröbel nahm allerlei Positives aus Hagen mit. Bloß ein Übel war – wieder mal – irreparabel. »Wir haben zu wenig Durchschlagskraft aus dem Rückraum entwickelt.«

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.