1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 25.10.13
Wenn der schlechteste Angriff der 3. Handball-Liga auf die zweitstabilste Deckung trifft, sind zwei Variablen für einen eindeutigen Spielverlauf eingeloggt. Schlusslicht TSG A-H Bielefeld, auswärts normalerweise ein treuer Punktelieferant, möchte am Abend (20.30 Uhr) beim Tabellendritten VfL Eintracht aber mit einer dritten Zutat überraschen: dem X-Faktor.

Es ist gesprochen worden in der Woche. »Es war keine Standpauke. Wir haben nach Lösungen gesucht für Probleme, die sichtbar geworden sind. Und was jeder dazu beisteuern kann, damit es besser läuft«, erklärt Teammanager Matthias Geukes. In den nächsten beiden Partien in Hagen und gegen Wilhelmshaven (9. November) »haben wir gar nichts zu verlieren. Wir können völlig ohne Druck aufspielen. Die Rollen sind so klar verteilt, dass wir nur positiv überraschen können«, findet Geukes. Der weilt am Wochenende beim Trainer-B-Lizenzlehrgang und wird kurzfristig entscheiden, ob er abends als Kreisläufer anreist. »Ich trainiere nicht. Wunderdinge sind da eh nicht zu erwarten«, sagt er skeptisch. Geukes fordert einfach nur eine tadellose Einstellung des Teams ein. »Jeder soll sich reinhängen. Und dann mal gucken, was passiert. Den Rest zeigt das Spiel.«

Tobias Fröbel wirkt gelassen. »Wir wollen versuchen, mit positiven Erlebnissen aus dem Spiel zu kommen. Nicht das, was Hagen macht, ist entscheidend, sondern das, was wir machen. Wir wollen stumpf unseren Streifen runterspielen.« Auch wenn es gegen einen klasse besetzten Topfavoriten auf den Staffelsieg geht; »im Handball ist alles möglich«, ergänzt Fröbel kämpferisch.

Natürlich sei eine dritte Demontage hintereinander möglich. »Aber dann bitte wenigstens mit einer sensationellen Einstellung«, meint Matthiass Geukes. Gelingt es der TSG, im Angriff mehr Kreativität zu zeigen, und kehrt in der Deckung zusätzlich das Vertrauen zurück, miteinander zu arbeiten und sich bedingungslos zu helfen, sei das Resultat in Hagen beinahe zweitrangig. Zu den verletzungsbedingten Ausfällen Jannik Rauchschwalbe, Thomas Fröbel und Daniel Meyer gesellt sich Rechtsaußen Fabian Schnorfeil. Der Polizist ist heute rund ums Zweitliga-Fußballspiel Arminia gegen den 1. FC Köln im Einsatz; für seine Position kommt A-Jugendspieler Nils Stratmeier mit. Entsprechend froh wäre Tobias Fröbel über einen Mitspieler Geukes. »Jeder Mann ist wichtig.« Da zudem Julian Stübber auszufallen droht (Bluterguss im Knie), hilft für den Rückraum Jan-Cedric Hiller aus der »Zwoten« aus.

Nach den jüngsten TSG-Ergebnissen (19:33, 24:40) blickte Lars Hepp dieser Tage voller Spannung gen Teuto. »Vielleicht passiert ja vorher in Bielefeld noch etwas«, unkte Hagens Trainer. Er wartete vergeblich. Hagen hat den Gästen an Erfahrung und Qualität einiges voraus. Dass der Gastgeber neben Lars Hepp fünf Topspieler des TuS Wermelskirchen (Julian Remminger, Johannes Sonnenberg, Frank Berblinger, Dirk van Walsem, Lukas Tebbe) verpflichten konnten, dazu Simon Ciupinski (TV Korschenbroich), Mirko Szymanowicz (OSC Rheinhausen) und Torhüter Stefan Nippes (Lichlinger TV), ist ein Zeichen für die finanziellen Möglichkeiten des Klubs aus der Enervie-Arena. Der große personelle Umbruch – elf Neue, sieben Weggänge – ist geräuschlos vollzogen worden. 12:4 Punkte sprechen eine deutliche Sprache. »Es ist ein schönes Gefühl, einen guten Start hingelegt zu haben. Eine Bestätigung der intensiven Arbeit in der Vorbereitung«, so Hepp, »heiß« auf den zweiten Heimsieg.

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