1. Herren | Westfalen-Blatt (Bielefeld) | 15.10.13
Das Zahlenwerk lügt nicht. Erst ein Sieg. Die TSG A-H Bielefeld als Tabellenletzter der 3. Liga West hat in sieben Spielen bloß 170 Treffer erzielt. Der schlechteste Wert aller 16 Teams. Auch die Tordifferenz (minus 26) ist die mieseste Quote. »So langsam müssen wir anfangen zu gewinnen. Die Zeit läuft uns davon«, seufzt Tobias Beining.

Strapazierte Vokabeln wie »fehlende Cleverness«, »Unerfahrenheit«, »mangelnde Kaltschnäuzigkeit« oder »Jugendstil« müssen seit der Vorbereitung als eine natürlich nachvollziehbare Erklärung für fehlende TSG-Konstanz herhalten. Dazu gesellt sich als hässlicher, treuer Wegbegleiter die Verletzungsmisere. »Es ist jedes Mal ein Puzzlespiel, eine vernünftige Mannschaft aufs Eis zu bringen. Wenn Haupttorschützen wie Daniel Meyer oder Marcel Ortjohann fehlen, knarrt es im Gebälk. Das ist doch klar«, sagt Geschäftsführer Heinrich Rödding verständnisvoll. Gleichwohl sei Rödding »einigermaßen schockiert« gewesen, als er im Liveticker die krassen Zwischenstände aus Neuss registrierte. »Ich dachte, da sind wir einen Schritt weiter.«

»Wir holen die Punkte«
Das gute Training in der vorigen Woche habe in keinster Weise Anlass zu Befürchtungen gegeben, »dass das in Neuss so schiefgehen würde«, sagt Tobias Beining. Das prominent gefüllte Lazarett – die TSG spielt ohne Vier – mache es nicht leichter. »Doch so eine Situation ist für uns nicht neu. Wir sollten trotzdem in der Lage sein zu punkten. In Neuss darf man sich einfach nicht so präsentieren.« Die von Trainer Tobias Fröbel geforderte Reaktion werde am Samstag im Heeper Dom kommen. Beining: »Das ist doch klar. Wir holen uns gegen die OSC Löwen Duisburg die Punkte. Jetzt muss es gelingen, den Willen auch auf der Platte umzusetzen.«

Benjamin Richter wieder dabei
Kapitän Johannes Krause ist wichtig, dass nun alle auch »die richtigen Schlüsse aus dem Spiel ziehen.« Sein Vorschlag für einen Denkansatz: »Wir müssen uns im Kopf einfach besser vorbereiten. Neuss war einstellungstechnisch top auf uns vorbereitet. Da waren bei uns Defizite erkennbar.« Gut, dass der Oberligist Longericher SC bereits am Freitagabend spielt. So kann Benjamin Richter wieder für die TSG auflaufen; der sorgt einfach für erfrischende Akzente.

Noch kein Trainer in Sicht
Nichts Neues gibt es in Sachen Trainersuche. »Wir würden uns erheblich wohler fühlen, wenn wir in dieser Frage weiter wären«, räumt Heinrich Rödding ein. »Es gibt den einen oder anderen Kontakt, aber nicht so intensiv.« Schließlich, so betont der TSG-Chef und -Geschäftsführer in Personalunion, sei eine Übergangslösung erwünscht. »Wir wollen Kontinuität schaffen und einen Mann verpflichten, der die nächsten zwei Jahre oder länger ein Team formt. Kurzfristig ist keine Lösung in Sicht.«

Den Thron verpasst
Das Flaggschiff des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hätte sich gerne in die Liste der vereinsinternen Spitzenreiter eingereiht. Doch das, was die Männer-Reserve in der Landesliga sowie die beiden Frauen-Teams in der Verbands- und Landesliga geschafft haben, blieb den Jürmker Oberliga-Handballern verwehrt: der Sprung an die Spitze. Der wäre beim Aufsteiger Teutonia Riemke durchaus möglich gewesen. Ein Punkt hätte bereits gereicht, den ließ der TuS 97 beim 30:31 aber leichtfertig liegen. »Das ist sehr ärgerlich, denn mit einem weiteren Erfolgserlebnis hätten wir uns viel Selbstvertrauen für das Spiel gegen Ahlen holen können«, meinte Trainer Walter Schubert.

Spenge sieht Rot
Da auch die Ahlener SG (29:32 gegen Volmetal) und HSG Menden-Lendringsen (28:33 gegen LIT Handball) die ersten Pleiten kassierten, ist in der Tabelle nichts passiert, außer das alles noch enger zusammengerückt ist. Im Spitzenspiel gegen Ahlen können die Jürmker wieder auf Tim Grothaus zurückgreifen. Mit dem Comeback von Julian Jahr ist frühestens nach der Herbstpause zu rechnen.
Ganz andere Sorgen plagen den Nachbarn TuS Spenge. Durch das 22:28 in Senden rutschte das Team auf den vorletzten Platz ab. Bezeichnend für die derzeitige Situation in Spenge waren die Roten Karten gegen Dennis Mathews und Christaki Kolios, die jeweils nach einem Kopftreffer vom Siebenmeterpunkt raus mussten.

Braker Mädels nominiert
Gleich fünf Braker Mädels sind für den Schulungslehrgang der weiblichen Westfalenauswahl (Jahrgang 2000) vom 18. bis 19. Oktober nach Essen eingeladen worden. Ndidi Agwunedu, Malin Börger, Patricia Lazarevic, Finja Meier und Franziska Rolf freuen sich über die Nominierung.

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