1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 14.10.13
Eigentlich ist nichts passiert. Die TSG A-H Bielefeld war schon vor dem 19:33 (8:18) beim Neusser HV Tabellenletzter der 3. Handball-Liga West. Die Art und Weise, die am siebten Spieltag zur bislang höchsten Saisonniederlage führte, stimmt jedoch bedenklich.

Schließlich sind die Bielefelder von einem Aufsteiger und direkten Konkurrenten vorgeführt worden. »Das war eine enttäuschende Leistung. So still war es schon lange nicht mehr im Bus«, sagte Trainer Tobias Fröbel. Der sah sich nach vier Minuten und acht Sekunden beim Stand von 0:4 zu einer ersten Auszeit genötigt. »Wir haben Neuss mit unseren technischen Fehlern zu einfachen Toren eingeladen.« Spätestens beim 4:15 (21.) war die einseitige Begegnung vorzeitig entschieden.

Ideenlos, mutlos, ratlos, kraftlos: »Alles, was uns bisher stark gemacht hat, hat nur Neuss aufs Parkett gebracht«, vermisste Fröbel vor allem Leidenschaft im Abwehrverhalten. »Wir haben keine Einstellung zum Spiel gefunden, hinten keine Laufbereitschaft gezeigt.« Über 5:18, 10:25 und 15:32 nahm das Unheil seinen Lauf. Die TSG entpuppte sich als rechter Aufbaugegner. Etwa für Andreas Mailänder, der als neunfacher Torschütze für Christopher Klasmann in die Bresche gesprungen war. Der NHV-Topwerfer war im Abschlusstraining mit Menikusschaden ausgeschieden. »Neuss war gallig, wie im Rausch. Wir sind nicht dahin gegangen, wo es weh tut. Aber das braucht es im Abstiegskmapf, und so haben wir auch in der Höhe verdient verloren«, resümierte Fröbel.

Matthias Geukes ergänzte: »Was die Mannschaft geboten hat, war weit weg von dem, was sie in der Lage ist zu spielen.« Sämtliche Tugenden, die im Abstiegskampf vonnöten sind, habe das Team vermissen lassen. »In so einem Spiel muss man anders auftreten. Von der ersten Minute an. Neuss war präsent. Spielerisch und vom Kopf her. Und wir nicht«, registrierte Geukes einen »desolaten« Auftritt. Der Kreisläufer schloss sich in seine kritische Betrachtung ausdrücklich mit ein.

Und der Teammanager Geukes kündigte für die nächsten Tage zwecks rascher Aufarbeitung »Einzelgespräche« an. Ihm war es ein Rätsel, warum die Spieler nicht das abgerufen haben, was die ganze Woche trainiert worden ist. Das sei eine Frage von Disziplin und genauso Kopfsache. »Doch es bringt doch nichts, jetzt alle in einen Sack zu stecken und drauf zu hauen.«

Niemand dürfe sich hinter dem Argument verstecken, dass mit Thomas Fröbel und Daniel Meyer Spieler verletzungsbedingt fehlten. Marcel Ortjohann versuchte ein kurzes Comeback; jedoch wohl zu früh. Der Knöchel schwoll wieder an. »Die Köpfe müssen jetzt schnell frei werden, und dann muss da eine Reaktion kommen. Das ist doch klar!«, erwartet Tobias Fröbel am Samstag gegen die OSC Löwen Duisburg ein gänzlich anderes TSG-Gesicht.

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