1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 12.10.13
Im Lager des Handball-Drittligisten TSG A-H Bielefeld zeigen sie sich unbeindruckt vom jüngsten Rückschlag und vertrauen vor dem Gastspiel beim Aufsteiger Neusser HV (Sa., 18.30 Uhr) auf ihr schon mehrfach gezeigtes Potenzial. »Wir fahren dahin, um zu gewinnen«, sagt Trainer Tobias Fröbel locker-flockig.

Das sei auch »ein bisschen Kopfsache«, findet Matthias Geukes. »Wir müssen einfach kaltschnäuziger werden. Wenn es uns gelingt, die aufgetretenen Fehler beim 29:31 gegen Korschenbroich abzustellen, schaffen wir das«, glaubt der Teammanager. Nicht nur die vorne verworfenen Bälle seien ärgerlich gewesen. »In der Abwehr hat Korschenbroich uns mit Bauerntricks nass gemacht.« Gelingt es, wie in der ersten Hälfte in Gummersbach »Konzentration und Lust auf die Platte zu transportieren und diese konstant hoch zu halten«, sei auch dieser starke Neuling zu packen. Matthias Geukes und Fabian Richter gehören wieder mit zum Kader. Dafür aber nicht Henrik Ortmann, Daniel Egor und Benjamin Richter. Geukes begrenzt sein Mitwirken zeitlich. »Nur so lange, wie Julian Stübber im Rückraum aushelfen muss.« Marcel Ortjohann sollte am Freitag leicht mittrainieren. Fröbel: »Wir sind da lieber vorsichtig und warten ab.« Thomas Fröbel hatte gestern einen Termin bei einem Handspezialisten am Lemgoer Kilinikum.

Der Tabellen-14. Neusser HV hat nach sechs Spieltagen einen Punkt mehr gesammelt als die TSG und weist die schlechteste Tordifferenz der Liga auf. Dass der Gegner aber ernst zu nehmen ist, demonstrierte er aber mit einstudierten Konzeptionen erst am Vorwochenende beim 28:33 in Aurich; unter den Augen Tobias Fröbels. »Das war ganz hilfreich, dass ich da war. Die spielen ohne Gnade Tempo nach vorne, von der ersten Minute an.« Bis zur Pause (17:15) beherrschte Neuss die Ostfriesen und lag bis zum 20:17 (33.) vorn. »Ein halbes Jahr mehr Erfahrung, und wir nehmen wenigstens einen Punkt mit«, klagte Trainer René Witte, der zurzeit ohne Linkshänder im Rückraum auskommen muss. So ähnlich hatte sich sein TSG-Kollege, für den am Montag wieder der Studentenalltag beginnt – Geschichte auf Lehramt im dritten Semester – auch schon mehrfach ausgedrückt.

Vor dem Bielefelder Gastspiel in der Hammfeldhalle und nach drei Niederlagen in Folge hofft Witte auf einen Sieg gegen das Schlusslicht. »Da muss es klappen.« Schließlich ist Neuss das erste Mal in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz gerutscht, nachdem im ersten Heimspiel ein 31:30-Streich über den großen Wilhelmshavener HV geglückt war. Der Neusser HV war in der Relegation bloß aufgrund eines auswärts mehr erzielten Tores über Mittelrheinmeister HSG Rheinbach-Wormersdorf in die 3. Liga aufgestiegen. Ein Erfolg, der den Gastgeber »völlig unvorbereitet« traf, so Witte. Der Etat wurde von 50 000 Euro auf knapp 120 000 Euro angehoben, heißt es von offizieller Seite. Finanziell klamm und ein junges Team am Start: zwei Parallelen zwischen Niederrhein und Teuto.

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