1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 14.09.13
Die TSG A-H Bielefeld bekommt es am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) mit einem Absteiger aus der 2. Handball-Bundesliga zu tun. »Die Rollen sind klar verteilt. Der TuS Ferndorf ist eine andere Liga, finanziell wie spielerisch«, gibt sich Trainer Tobias Fröbel betont defensiv und respektvoll.

Mit den Transfers von Linkshänder David Breuer (TuSEM Essen) und dem ebenfalls Erstliga-erfahrenen Alexander Koke (34) – die Last-Minute-Verpflichtung ist in Detmold geboren – habe der Topfavorit auf die Meisterschaft seinen Kader sogar noch aufgewertet, findet Fröbel, der trotz der ungleichen Vorzeichen frech anmerkt: »Wir wollen uns nicht abwimmeln lassen. Unser Ziel ist es, Ferndorf so lange wie möglich zu ärgern. Wir waren auch gegen Leichlingen der Underdog und haben gepunktet.«

Die Halbprofis des TuS Ferndorf liegen mit 4:0 Punkten im Soll, taten sich aber zuletzt beim 25:24-Heimsieg über den OHV Aurich schwer. Beim 40:31 über Vorjahresmeister Bayer Dormagen am ersten Spieltag waren der Mannschaft von Trainer Erik Wudtke 17 Kontertore gelungen. Ein deutliches Zeichen, dass dieser Gegner über die Qualität verfügt, mit blitzschnellem Umschalten Ballverluste umgehend zu bestrafen. Dennoch bittet Wudtke um »Geduld und Verständnis. Wir brauchen noch Zeit bei der Entwicklung des Tempospiels. Da ist noch Luft nach oben.« Mit einer Männer-Reserve in der Verbandsliga und einer A-Jugend-Bundesligamannschaft sind die Kreuztaler gut aufgestellt.

Die TSG-Ballführer dürfen sich auf das Gefühl einstellen, von einer beweglichen 3:2:1-Deckung permanent unter Druck gesetzt zu werden. Eine stimmige Taktik könnte die von Aurich gewählte sein: den Gegner mit langen Angriffen nahe am Zeitlimit einzuschläfern. »Um leichte Gegentore zu minimieren, brauchen wir vorne viel Geduld und eine hohe Passqualität«, mahnt Tobias Fröbel volle Konzentration an. »Wir müssen Ferndorfs Abwehr in Bewegung kriegen und auf die Schnittstellen gehen.« Risikopässe in homöopathischen Dosen seien erlaubt.

Teammanager Matthias Geukes hofft, dass das Team im Heeper Dom bessere Antworten weiß als zuletzt in Gummersbach. »Das ist eine besondere Aufgabe. Wir werden viel arbeiten müssen. Wichtig ist mir, dass wir die gleichen Fehler nicht fünfmal machen.« Und weiter: »Wir wollen es dem Gegner so schwer wie möglich machen. Vielleicht gelingt es uns ja, Ferndorf den Samstagabend zu verderben.« Ein leise gehegter Wunschgedanke von Geukes, der aber genauso sagt: »Wenn Ferndorf richtig klasse spielt und uns mit 20, 25 Toren deklassiert, muss man auch das akzeptieren.«

Nach dem Ausfall Jannik Rauchschwalbes verbleibt Marcel Ortjohann als einziger Linkshänder im Bielefelder Rückraum. Sollte er Pausen benötigen, wäre Tobias Beining wohl erste Alternative. Benni Richter ist unabkömmlich; er spielt für den Longericher SC um Oberligapunkte.

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