1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 03.09.13
Auch zwei Tage danach ist Tobias Fröbel immer noch ganz beseelt von der herzhaften Deckungsleistung seiner TSG A-H Bielefeld. »25 Gegentore gegen diese alten Hasen aus Leichlingen ist ein super Wert. So soll´s weitergehen. Das muss unsere Grundlage sein.«

Vielleicht ließen sie sich vom Bielefelder Rapper Casper inspirieren, der beim Warmmachen durch die Boxen dröhnte: »Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin. Augen und Herzen sind Dynamit«, lautete dessen Empfehlung. Diese Mischung wurde zunehmend angerührt. Und so kristallisierte ein Bonuspunkt, »mit dem wir selbst nicht gerechnet haben«, gibt der TSG-Coach zu. »Gerade unsere jungen Spieler, die zum ersten Mal auf diesem Niveau gespielt haben, hatten einen Adrenalinstoß.« Die Lehren vom ersten Spieltag: In dieser 3. Liga ist offensichtlich alles möglich. Und die junge TSG scheint in der Liga angekommen.

Zuerst nicht da
Zumindest mit Verspätung. »In den ersten Minuten waren wir gar nicht da. Dann haben wir uns reingekämpft«, frohlockte Marcel Ortjohann. Selbst Leichlingens Bank-CoachJens Buss war von der jungen TSG angetan. »Bielefeld hat so gespielt, wie ich meine Mannschaft sehen wollte. 100 Prozent Einsatz, mit Schaum vor dem Mund. Du musst in dieser Liga in jedem Spiel an deine Grenzen gehen. Mit 80 Prozent kannst du hier nicht gewinnen.« Daniel Meyer fand, dass »Leichlingen uns wohl etwas unterschätzt hat. Der Überraschungseffekt ist uns gelungen.« Sein hoffnungsvolles Urteil: »Es hat Klick gemacht.«

Starck lobt Fröbel
Am Freitag schaute Johann-David Starck beim Training vorbei. »Ich hatte sofort Bock und habe mich angeboten, aber Tobi wollte mich nicht«, schmunzelte der langjährige Kapitän, inzwischen in Hamburg zu Hause. »Es dürfen nur 15 auf den Spielbericht. Und wir haben keine Linkshänder-Not«, entgegnete Fröbel zurück. Wissend, dass er einen erfahrenen Spieler in der Hinterhand hat, denn Starcks Pass liegt bei der TSG. Freudig registrierte Starck, dass »Tobi seinen Trainerjob total souverän meistert.«

Der neue Trommler
Die TSG hat mit Kevin Becker nicht nur einen guten Schlussmann verpflichtet, sondern im Doppelpack auch einen versierten Trommler dazubekommen. Vater Harry Becker bot im Mittelblock freundlich erst Ohrenstöpsel an, »falls es zu laut wird.« Und dann streifte er sich schwarze Handschuhe über und bearbeitete seine Trommel bei jedem TSG-Angriff voller Inbrunst im Takt. Beidhändig ausgebildet und mitunter schneller als der Schall. So wurde ein Klangteppich gelegt, der auch die Aktiven verzückte. Seit Kevins C-Jugendzeiten fungiert Vater Becker auf der Tribüne als Stimmungsmacher, und mit der Zeit wurden die Instrumente immer größer. Zusammen mit Trommler Frank Meden im linken Block ein echter Gewinn.

Kräfteverschleiß
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat ein Testspiel gegen die HSG Hüllhorst mit 27:24 (17:11) gewonnen. Tore: Hoff (5/2), Tim Grothaus (1), Zöllner (7), Braunheim (2), Heins (3), Kiel (4), Pieper (3), Unkell (2). Tags darauf war die Besetzung gegen den Oberligisten Ludwigsfelde noch dünner, die Kräfte ließen kontinuierlich nach. Ohne Auswechselspieler stand am Ende ein 23:31 (15:16). Tore: Hoff (8/1), Tim Grothaus (3), Braunheim (1), Hippe (1), Heins (4), Pieper (1), Ludwigs (4).

TBV Lemgo kommt
Zum Verschnaufen oder Erholen bleibt keine Zeit. Am Mittwochabend um 19.30 Uhr wird Bundesligist TBV Lemgo in Jöllenbeck erwartet. TuS 97-TrainerWalter Schubert gibt zu, dass ihm dieses Spiel eigentlich gar nicht so recht in den Kram passt. »Angesichts unserer personellen Besetzung nicht optimal. Aber da müssen wir durch.« Er hofft, dass Lemgo die Partie als bessere Trainingseinheit ansieht. Das Jürmker Motto: »Beobachten und Dazulernen.« Karten für das Spiel gibt es an der Abendkasse zu einem Preis von sieben Euro (ermäßigt fünf Euro).

Spielwartetagung
Ein Pflichttermin für alle Vereine des Handballkreises Bielefeld-Herford: Bei der Spielwartetagung an diesem Mittwochabend um 19.30 Uhr im »Milser Krug« steht unter anderem die neue Schiedsrichterkampagne im Mittelpunkt. »Wir stellen ein Plakat vor. Es geht dabei auch um einen Verhaltenskodex seitens der Zuschauer, Trainer und Spieler«, erläutert Kreisvorsitzender Thomas Boerscheper.»Gerade unsere Jung-Schiedsrichter müssen mehr betreut und geschützt werden, damit sie nicht wieder früh abspringen.«

Pechvogel Justus Giersch
Justus Giersch, Halblinker des B-Jugend-Oberligisten TSG Altenhagen-Heepen, hat sich beim Turnier »Emsdettener Wanne« im letzten Vorrundenspiel gegen Baunatal das Schlüsselbein gebrochen. »Danach hat die Mannschaft aus einem 8:9 ein 12:9 gemacht«, freute sich Trainer Christian R. über die gezeigte Trotzreaktion. Die TSG wurde in der Zwischenrunde Erster, zog nach einem 19:9 über den Hastedter TSV ins Halbfinale ein und war erst hier dem TuS Ferndorf knapp mit 10:12 unterlegen. Gierschs Ausfall wiegt schwer. Am 21. September beginnt die Saison.

Reschinsky nach Halle
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck verliert Annika Reschinsky. Die steigt auf und schließt sich dem Drittligisten Union Halle an. 2011 war Reschinsky von Halle nach Jöllenbeck gekommen. Die Rückkehrerin soll im Angriff vermehrt auf Linksaußen eingesetzt werden. Im Trainingslager habe sie ihre gute Abwehrarbeit bewiesen, berichtete Trainer Uwe Landwehr.

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