1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 19.07.13
Nach Ole und Tim Quisbrock hat die TSG A-H Bielefeld mit Tobias (25) und Thomas Fröbel (22) wieder ein Brüderpaar in der »Ersten« vereint. Bis beide zusammen für den Handball-Drittligisten auf der Platte stehen, wird es allerdings noch einige Monate dauern. Und dieser Tag wird dann »cool«, sagt der Jüngere.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge registriert Trainer Bernd Schramme, dass er noch eine Weile auf Kreisläufer Tobias Fröbel verzichten muss. »Am liebsten hätte ich ihn sofort.« Mit dem 19-jährigen Malte Krause, aus dem A-Jugend-Bundesligateam des TV Bissendorf-Holte neu gekommen, verfügt die TSG aktuell bloß über einen gelernten Mann an Kreis. Dafür weiß Schramme das Wirken des Co-Trainers Fröbel zu schätzen, der sich besonders um Krauses Entwicklung müht und ihn mit Sonderschichten individuell schult. »Der Junge hat superviel Potenzial. Es macht Spaß, seine Fortschritte zu sehen«, lobt Tobias Fröbel, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss »so November, Dezember« wieder aktiv eingreifen möchte. »Einiges klappt schon. Das Knie zeigt bislang keine Reaktion.«

Die Aufteilung und Durchführung der durchgeplanten Einheiten klappt. Tobias Fröbel, Hospitant Christian R., Physiotherapeut Karsten Keller und Betreuer Helmut Seniuch funktionieren; sie arbeiten Bernd Schramme zu. »Manchmal, wenn ich in die Halle komme, fühle ich mich fast wie Giovanni Trappatoni«, schmunzelt der Bückeburger beim Blick aufs konzentrierte Arbeiten. Fröbel hat noch das Sagen bei den Spielkonzeptionen der Vorsaison, B-Jugendcoach R. fordert die Torhüter.

Das Handball-ABC haben sie bei TuRa Elsen erlernt, in Jugendzeiten da gemeinsam in der »D« und »C« gespielt, trainiert vom eigenen Vater. Als Tobias Fröbel erst zur HSG Blomberg/Lippe und später zur HSG Lemgo wechselte, folgte Thomas ihm jedes Mal zeitversetzt. »Das ist wohl der Lauf der Dinge, dass der kleine dem großen Bruder nachreist«, schmunzelt Tobias Fröbel, der viel vom Neu-Bielefelder hält. »Thomas wird das muddeln. Er ist ein gut ausgebildeter Allrounder, der von Johannes Krause oder Eddy Beining lernen kann.« 2011/12 spielte der Ex-Verler die Saison seines Lebens, als er als Mittelmann 247 Saisontreffer markierte. Mit Marcel Ortjohann und Cornelius Nolte (in Verl) sowie Tobias Beining (in Lemgo) hat Thomas Fröbel schon zusammengespielt; das erleichtert so manches.

Bernd Schramme weiß, dass er Thomas Fröbel problemlos auf den linken Flügel stellen kann, sieht ihn aber eher als Strippenzieher in der Rückraummitte. »Thomas kommt mit Tempo von hinten und hat ein gutes Eins-gegen-eins-Verhalten. Er muss sich aber erst noch an die Härte und Körperlichkeit der neuen Leistungsklasse gewöhnen.« Thomas Fröbel merkt »schon im Training, dass Verbandsliga und 3. Liga was anderes sind.« Wegen einer schmerzhaften Hüftprellung ist er erst gestern wieder ins Training eingestiegen und möchte dem Team am Abend (19.30 Uhr, Heeper Dom) gegen den Erstligisten TuS N-Lübbecke helfen. »Ich bin optimistisch, dass ich den Sprung packen werde. Die Integration ging jedenfalls recht flott. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist top. Wir werden einiges reißen können.« Sein Bruder pflichtet ihm bei: »Da wächst was zusammen. Wir waren schon als Team auf dem Schützenfest in Heepen. Das Trainingslager in Inzell wird nochmal viel bringen. Und wenn´s da mal einen Lagerkoller geben sollte, ist das nicht schlimm. Der gehört zu einer guten Beziehung.«

Tobias Fröbel studiert im dritten Semester Geschichte und Germanistik. Thomas Fröbel, der als Systemplaner bei der Firma Goldbeck Sport- oder Logistikhallen entwirft, will noch in diesem Jahr mit einem Architekturstudium beginnen. Dass beide zusammen bei der TSG wieder vereint sind, hat noch einen positiven Nebeneffekt. »Jetzt müssen sich unsere Eltern nicht mehr entscheiden, in welche Sporthalle sie fahren.« Frank und Marie Luise Fröbel betreiben seit 2011 das »Brau- & Bürgerhaus« in Paderborn-Elsen. Die Gaststätte wird nicht selten zum Familientreffpunkt. Die Handballbrüder springen schon mal ein, wenn bei großen Festlichkeiten helfende Hände gebraucht werden.

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