1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 15.07.13
»Auch wenn es manchmal aussieht, als würden wir wilde Sau spielen – wir können unsere Partien in der 3. Liga nur übers Tempo und erst ab der 45. Minute gewinnen.« Dieses Zwischenresümee hat TSG-Trainer Bernd Schramme nach den Testspielsiegen über die TSG Harsewinkel (32:31) und den TV Verl (42:33) gezogen.

Beide Begegnungen gingen über dreimal 25 Minuten. Gegen den physisch überlegenen Verbandsliga-Aufsteiger Harsewinkel kamen anfangs aus dem Rückraum des Handball-Drittligisten wenig Impulse. Dazu ärgerte sich Schramme über die Quote vom Siebenmeterpunkt – acht (!) Strafwürfe wurden vergeben. So geriet der zwei Klassen höher und mitunter hektisch spielende Gastgeber mit 4:7 (12.), 8:12 (28.) und 10:15 (32.) ins Hintertreffen.

»Michael Boy hat das TSG-Spiel in der vorigen Saison langsam gemacht. Das muss raus aus den Köpfen. Wir müssen mehr übers Tempo kommen, den Gegner mehr unter Druck setzen«, lautet Schrammes Forderung. Seine Ahnung (»Mir war klar, dass wir gewinnen würden. Harsewinkel war nach 50 Minuten stehend K.o.«) sollte sich aber bestätigen. Johannes Krause markierte die erstmalige Führung (23:22, 57.), die von Ortojohann, Wolff und Prüßner auf 27:24 (61.) ausgebaut werden sollte. Dem letzten Drittel drückten überzeugten insbesondere Marcel Ortjohann und Linksaußen Leon Prüßner ihren Stempel auf. Wichtige Treffer zum 30:28 (72.) und 31:29 (74.) glückten in der Schlussphase Rechtsaußen Fabian Schnorfeil.

In Reihen des Gegners gefiel der hochmotivierte Johnny Dähne (»Ich weiß ja, wo hier das Tor steht«), der insgesamt 25 Bälle entschärfte. Der von den Bielefeldern mal umworbene Simon Hanneforth, längster Spieler im Heeper Dom, traf insgesamt elfmal. Sein Probetraining platzte damals, weil er vor verschlossener Halle stand. Die Ex-TSG-er Carsten Kappelt (4/2) und Moritz Schneider (5) zeigten sich ebenfalls engagiert.

Thomas Fröbel (»Das tut höllisch weh«) zog sich früh eine Hüftprellung zu und pausierte tags darauf gegen Verl, ebenso Fabian Schnorfeil (Polizeidienst). Aus der Not heraus – Johannes Krause klagte über Leistenbechwerden – experimentierte Bernd Schramme fleißig. Krauses Schmerzen gipfelten noch am Abend in Braunschweig in eine Blinddarmoperation. Der »Halblinke« kann erst im Trainingslager wieder einsteigen.

Als in den letzten zwölf Minuten Leon Prüßner in die Rückraummitte wechselte, schaute der Trainer zuerst ungläubig – und strahlte hinterher über »die Entdeckung des Spiels. Ich kannte ihn ja bisher nur als Linksaußen und wusste gar nicht, dass er einen Wackler hat. Das werde ich weiter verfolgen.« Mit dieser Konstellation sieht Schramme »eine Möglichkeit, auch 3:2:1 zu decken.«

Nach ordentlichem Start (5:1, 7.) machte die TSG den Gegner selbst stark. Beim 11:10 (19.) schimpfte Schramme über »Alibihandball«, Torhüter Kevin Becker über die »Lustwürfe seiner Vorderleute. Nach dem 20:19 preschte der Drittligist auf 25:19 davon. Es gab viele Ansätze für die Trainingsarbeit. »Es war noch viel Stückwerk, vor allem in der Deckung«, resümierte Schramme. Cornelius Nolte war ein starker Rückhalt.

TSG A-H Bielefeld – TSG Harsewinkel 32:31 (8:9/9:12/15:10). Becker (15 Paraden)/Nolte 12 Paraden)– Meyer (3/1), Beining (6/1), Prüßner (6), Stübber, M. Krause (1), Fröbel (1), J. Krause (5), Ortjohann (7), Wolff (1), Schnorfeil (2).

TSG A-H Bielefeld – TV Verl 42:33 (14:14/13:8/15:11). Becker (10 Paraden)/Nolte (20 Paraden) – Meyer (9/4), Beining (6), Prüßner (6/1), Stübber (3), M. Krause (4), J. Krause (1), Ortjohann (10), Wolff (3).

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