1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 27.04.13
Bielefeld (WB/jm). »Einen der Großen ärgern«: Dieser Treibstoff beseelt die TSG A-H Bielefeld auf der Zielgeraden der 3. Handball-Liga. Im vorletzten Heimspiel am Sonntag (17 Uhr, Heeper Dom) wird der Wilhelmshavener HV erwartet. Ein Gegner, der seit dem 24. November 2012 auf einen Auswärtssieg wartet.

Damals glückte dem Tabellenvierten WHV ein 29:24 in Uerdingen. In Heepen nimmt das Team von Trainer Christian Köhrmann schon den sechsten Anlauf, um endlich mal wieder in der Fremde jubeln zu dürfen – und seine minimale Aufstiegschance zu wahren. Spielertrainer Michael Boy dämpft die Erwartungen. »Wer Favorit ist, ist eindeutig.«

Das Hinspiel in der Nordfrost- Arena hatte die unterkühlte TSG klar mit 24:38 verloren. Im Heeper Dom soll's heißer hergehen. »Wir haben am Anfang der Saison gezeigt, dass wir auch gegen starke Gegner gewinnen können«, sagt Coach Tobias Fröbel. Der jüngsten Heimsieg über die Gummersbacher U 23 habe beflügelt. »Wir wissen um die Qualitäten des Gegners, aber auch um unsere wiedergewonnenen Stärken und wollen den Zuschauern noch einmal zeigen, was wir können.«

Natürlich gehöre der Gegner mit seinem »riesigen Etat« zum Besten, was die 3. Liga zu bieten habe. »Die trainieren unter Profibedingungen. Wilhelmshaven ist eine ausgebuffte Truppe mit individuell starken Spielern. Die sind so abgezockt, dass jeder ein Spiel alleine entscheiden kann«, hebt Fröbel die Vorontsovs, Köhrmanns, Warneckes, Auerswalds oder Kozuls auf den Schild.

Bielefelds größtes Problem, um die Kapfansage mit adäquatem Inhalt zu füllen, stellt zurzeit die Kaderbesetzung da. Mike Schulz fehlt, er stärkt Emsdetten II im Verbandsliga-Abstiegskampf. René Wolff (Bänderdehnung), der erst am Freitagabend aus London zurückerwartet wurde, komme nicht in Frage, erklärt Boy. Da er auch ein Comeback Jannik Rauchschwalbes in dieser Saison nicht mehr sieht und sich Marcel Ortjohann in der Woche mit einer Grippe vom Training abgemeldet hat, muss die TSG womöglich auf dem rechten Fügel ohne Linkshänder auskommen. Immerhin wird mit der Rückkehr Thorben Lommels gerechnet, und auch Benjamin Richter kommt aus Köln. Insgeheim hofft Boy, dass »Ötti nochmal Lust hat, uns zu helfen. Die personelle Besetzung ist arg eng. Wohin das führen kann, haben wir in Edewecht gesehen.«

Sollte Wilhelmshaven seine massive 6:0-Abwehr stellen, müssen einfache TSG-Tore aus dem Rückraum her. »Wir haben die nötige Lockerheit. Die kann vielleicht noch ein Mal Berge versetzen«, hofft Michael Boy.

Der Wilhelmshavener HV hat für die neue Saison mit dem slowakischen Nationalspieler Lukas Kalafut (HSG Varel-Friesland) einen der überragenden Rückraumschützen der 3. Liga verpflichtet.

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