1. Herren | Westfalen Blatt (Bielefeld) | 23.04.13
Erst sieben auf einen Streich erzielt, dann umgeknickt. TSG-Linksaußen René Wolff machte sich gestern mit einer Bänderdehnung als schmerzendes Andenken an das 25:41 in Edewecht auf den Weg nach London; ein Trip mit der Berufsschule. »Er soll sich da so gut wie möglich schonen«, sagt TSG-Coach Tobias Fröbel. »Mal abwarten, ob er gegen Wilhelmshaven spielen kann.«

»Wir haben uns einfach ungeschickt angestellt und ein paar unglückliche Entscheidungen getroffen«, erklärtJohannes Krausedie Höhe der TSG-Klatsche. »Wir hatten nicht nur einen kleinen Kader, sondern auch nicht unseren besten Tag. Und Edewecht war kontermäßig stark bestückt. Selbst Daniel Meyer kam da nicht hinterher. Und das will was heißen.«

TSG-Sponsorenakquise
Bei der TSG bahnt sich hinter den Kulissen eine Verjüngung an. »Wir sind dabei, die Sponsorenakquise für die kommende Saison neu auszurichten«, berichtet Christian Grunow.Die »Altvorderen« wie Klaus Güse, Fritz Kölling oder Karl-Heinz Gutmann werden künftig unterstützt von Grunow, Volker Wöstenfeld (Förderkreis) und Thorsten Heidemann,der als 2. Finanzwart zum erweiterten Vorstandskreis des TSV Altenhagen 03 zählt. »Damit kommt ein anderes Knowhow in das Gesamtkonstrukt. Wir hoffen, dass wir helfen können, eine schlagkräftige finanzielle Grundlage zu schaffen, damit die TSG weiter das Aushängeschild im Bielefelder Handball bleibt«, so Grunow. Noch keine Lösung bahnt sich in Sachen Nachfolger fürManfred Quermannan. Möglich, dass die Aufgaben des Geschäftsführers, der für 2013 seinen Abschied angekündigt hat, übergangsweise auf mehrere Schultern verteilt werden.

TSG-Doppelspielrecht ?
Möglich, dass die »Zwote« der TSG in der kommenden Saison eine andere Wertschätzung erfährt und auch von »oben« mal personelle Unterstützung erhält. Der neue CoachBernd Schrammemöchte jedenfalls das Gespräch mit dem Kollegen Christian Grunow suchen. Seine Absicht: »Meine U 23-Spieler sollen so oft und so viel wie möglich spielen und ein Doppelspielrecht für die 2. Mannschaft erhalten.«

Die wachsende Kluft
Derweil beschäftigt der Aufsichtsverzicht des Leichlinger TV inzwischen auch die Verbandsgremien DHB und HBL, die darüber beraten wollen, wie die (wirtschaftliche) Kluft zwischen der 3. und 2. Liga verringert werden kann. Vor den »Pirates« hatten in den anderen Staffeln bereits weitere Klubs in aussichtsreicher Position dankend abgewunken. Die identische Argumentation: fehlende finanzielle Machbarkeit. Bayer Dormagen, punktgleich mit Edewecht, darf nicht hoch. So war das Topspiel im Bayer-Sportzentrum ein Duell zweier Teams, von denen das eine nicht aufsteigen darf und das andere nicht aufsteigen will. HBL-GeschäftsführerFrank Bohmannräumt ein, die wachsende Kluft zwischen 2. und 3. Liga »mit Sorge« zu betrachten. Er habe auch »keine Lösung parat. Wir warten jetzt erstmal den 30. April ab und gucken, wie viele Lizenzanträge von Drittligisten eingehen.« Seien es weniger als vier, werde man das Gespräch mit dem Deutschen Handball-Bund suchen. Mögliche Intention: einen Verein weniger aus der 2. Liga absteigen zu lassen.

Fast sicher »Vize«
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck lässt sich im Saisonfinale auch von personellen Rückschlägen (vier Leistungsträger fehlen) nicht aus der Spur bringen. Durch das 28:23 (14:10) gegen HSG Menden-Lendringsen haben die Jürmker den zweiten Platz hinter Meister SG Schalksmühle-Halver zementiert – drei Punkte beträgt der Vorsprung auf Soest und Spenge. »Den vierten Platz haben wir sicher, aber wir wollen natürlich Zweiter bleiben und das als positives Ergebnis mit in die neue Saison nehmen«, sagt TrainerWalter Schubert, der sich auch in den letzten beiden Spielen in Gevelsberg und daheim gegen Spenge einiges ausrechnet: »Wir haben personell zwar nicht mehr viele Möglichkeiten, aber diese beiden Spiele können und wollen wir auch noch gewinnen.« Mit einem Sieg am kommenden Samstag in Gevelsberg wäre Platz zwei bereits sicher.

Vertrauen in den Kader
Wenn im Juni dann die erste Vorbereitungsphase auf die Saison 2013/14 beginnt, wirdBenjamin Zöllnerwieder einsteigen. Wie langeHermann Hippemit seiner Schulterverletzung pausieren muss, bleibt noch abzuwarten. »Wenn's gut läuft, muss ich nicht operiert werden. Ich warte jetzt einfach die nächsten Untersuchungen ab«, sagt Hippe, bei dem sich der Verdacht auf Schulterbruch zum Glück nicht bestätigt hat.Christian Hoffwird Anfang Juli aus Schanghai zurückerwartet,Julian Jahr(Knie-Operation) kann wohl erst in einem halben Jahr wieder ernsthaft ins Geschehen eingreifen. »Wenn wir unseren Kader bis auf Julian komplett haben, mache ich mir keine Sorgen«, blickt Schubert voraus.Tim Grothaus(Pause) soll durch NeuzugangMalte Unkell(Lemgo Youngsters) ersetzt werden. Schubert: »Mit weiteren externen Neuzugängen ist nach derzeitigem Stand nicht zu rechnen.«

Das Zittern im Keller
Der Abstiegskampf in der Oberliga spitzt sich immer mehr zu. Gleich sieben Teams (!) müssen noch zittern, um nicht als zweiter Absteiger neben ASV Hamm II einzulaufen. Auch Menden ist als Rangachter mit 23:25 Punkten noch nicht gerettet – der Vorsprung auf den Vorletzten TuRa Bergkamen beträgt drei Zähler. »Wir müssen jetzt auch auf die anderen hoffen«, sagt Mendens TrainerBjörn Wißuwamit Blick auf den kommenden Spieltag, bei dem seine Mannschaft gegen die aus der 3. Liga verstärkte Reserve von Eintracht Hagen trifft: »In der Besetzung werden die nur schwer zu schlagen sein. Darum setze ich auch auf Schalksmühle. Wenn die HSE Hamm schlagen, sind wir durch«, meint Wißuwa, der dann einen Oberligisten an Ex-TSG-CoachMicky Reinersübergeben will. Neben Bergkamen, HSE Hamm und Eintracht Hagen II ist auch Augustdorf noch stark gefährdet. »Das wird ein ganz enges Ding. Du brauchst dieses Jahr 24 Punkte, um sicher drin zu bleiben. Wahnsinn«, so HSG-Trainer»Max« Rittersberger.

Relegationsspiele
In der Verbandsliga steht der TuS Möllbergen, künftiger Klub von TSG-SpielertrainerMichael Boy,als Meister und Aufsteiger in die Oberliga fest. Das Team von TrainerBert Fuchsfeierte durch ein 43:34 gegen den VfL Mennighüffen vorzeitig sein Meisterstück. Die beiden Verbandsligazweiten spielen einen zusätzlichen Aufsteiger zur Oberliga aus, die beiden Vorletzten einen Absteiger. Sollte der momentane Verbandsliga-Vorletzte TV Emsdetten II neben dem TuS Brockhagen in die Landesliga absteigen, hätte das »weitreichende Konsequenzen«, wie SpielleiterFriedhelm Krietemeyererklärt. Nicht nur auf die Relegation der Drittletzten der Landesliga, sondern auch auf die Bezirksligen. Dort steht Emsdetten III zwei Spieltage vor Schluss auf einem Aufstiegsplatz in der Staffel 3. Sollte das auch am Ende der Saison so sein und Emsdetten II würde in die Landesliga absteigen, könnten die Bezirksliga-Dritten in einer Dreier-Relegation einen weiteren Aufsteiger zur Landesliga ermitteln. Bleibt Emsdetten II in der Verbandsliga, können die Kreiszweiten in einer Relegation einen zusätzlichen Aufsteiger zur Bezirksliga ausspielen.

Ellerbrock wird 4542.
Peter Ellerbrock,einst Frauentrainer beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, hat den 28. Haspa Hamburg-Marathon bewältigt. Der 50-Jährige blieb dabei unter der Vier-Stunden-Grenze, benötigte insgesamt 3:55:45 Stunden. Das bedeutete Rang 628 in seiner Altersklasse und Position 4542 im Männerfeld.

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