1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 22.04.13
Bielefeld (WB/jm). Eine Vielzahl an technischen Fehlern, gepaart mit einem überschaubaren Kader, hat der TSG beim 25:41 (14:19) in Edewecht den Garaus gemacht. Der Ammerländer VfL-Express überlief den Gast aus Bielefeld und setzte sich unter stehenden Ovationen an die Tabellenspitze der 3. Handball-Liga.

»Am Ende waren wir stehend K.o.«, räumte Spielertrainer Michael Boy ein. Erst gut vier Minuten waren gespielt, da sah sich die TSG angesichts des 0:3-Fehlstartes zu einer Auszeit genötigt. Das neue Einschwören griff. Marcel Ortjohann erzielte das erste Tor zum 1:3 (5.). Dem 2:5 ließen Johannes Krause und Bielefelds Haupttorschütze René Wolff den 4:5-Anschluss folgen. Insgesamt fünfmal kamen die Gäste in der Folge bis auf einen Treffer heran, zuletzt beim 12:13 (Beining, 20.). Der Ausgleich sollte nie gelingen. »Das Spiel sechs gegen sechs war in Ordnung, doch wir haben uns zu viele Konter gefangen«, bedauerte Coach Tobias Fröbel, dass noch vor dem Seitenwechsel in Unterzahl (Zeitstrafen gegen Beining und Geukes) der Kontakt abriss – 14:19.

»Wir hatten uns in der Kabine vorgenommen, an die erste Hälfte anzuknüpfen«, meinte Fröbel. »Aber das ist nicht passiert. Wir haben uns von der Hektik in der Halle anstecken lassen und etwas naiv gespielt. Die Zuschauer haben ganz schön Alarm gemacht.« Weil die TSG »zu wenig Lösungsmöglichkeiten« gegen Edewechts offensive 5:1-Deckung fand und die Fehlerquote angesichts überhasteter Aktionen rapide anstieg, roch der Gegner Lunte und enteilte kontinuierlich – 16:25 (36.), 20:32 (45.), 22:35 (51.), 22:38 (55.). »In der zweiten Hälfte haben wir unsere Torhüter allein gelassen«, gab Tobias Fröbel »zu wenig Wechselmöglichkeiten« als eine Ursache für den sichtbaren Substanzverlust an. »Wir haben zu schnell abgeschlossen, zu schnell die Entscheidung gesucht.«

Rechtsaußen René Wolff, der nicht nur als siebenfacher Torschütze einen starken Part abgab, sondern auch als vorgezogener Deckungsspieler gegen Jörn Wolterink, knickte um (50.); Verdacht auf Bänderdehnung. Da musste selbst der dritte Torhüter Maik Schröder im Feld aushelfen. »Eine traurige Sache für René. Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Der Fuß war ganz schön dick«, bedauerte Boy. In Minute 40 war für Conny Nolte Schluss; der Keeper schied mit einer Hüftprellung aus.

Für die TSG war es schon die dritte Saisonpleite mit 40 und mehr Gegentoren. Derweil Edewecht im spannenden Aufstiegsrennen vor Dormagen und Leichlingen ein punktgleiches Trio anführt, ist am 27. Spieltag im Abstiegskampf die Entscheidung gefallen. Neben dem zurückgezogenen TuS Wermelskirchen müssen ART Düsseldorf und DJK Adler Königshof den Gang in die Oberliga antreten.

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