1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 20.04.13
Bielefeld (WB/jm). Der große Druck ist weg. Trotzdem möchte der ersatzgeschwächte Handball-Drittligist TSG A-H Bielefeld am Samstag im Ammerland überraschen. Die Favoritenrolle ist klar. Gastgeber VfL Edewecht will auch das 15. Spiel in Folge nicht verlieren.

»Wir haben ein hammerhartes Restprogramm. Aber genauso einen Anspruch an uns selbst, uns ordentlich zu verkaufen«, sagt TSG-Spielertrainer Michael Boy. Weder bei ihm noch bei Tobias Fröbel hat die Leichlinger Kunde, auf den Aufstieg in die 2. Liga verzichten zu wollen, große Überraschung ausgelöst. Allerdings befürchten sie Nebenwirkungen angesichts keimender Zweitligahoffnungen beim zwei Zähler dahinter lauernden Tabellenzweiten Edewecht. »Die werden jetzt noch heißer sein. Doch wir gucken nur auf uns. Unser Sieg hat ganz schön beflügelt. Die Jungs sind echt heiß. Wir wollen Edewecht ärgern, so lange es geht«, sagt Coach Tobias Fröbel. Den »Alten« der TSG sei das Ammerland ja in guter Erinnerung, schließlich wurde vor Jahresfrist dort der Klassenverbleib bewerkstelligt.

Ein Wasserschaden in der Heinz-Zu-Jührden-Halle zwingt die Edewechter Handballer zu einem Umzug. Die Partie findet nicht in Edewecht und auch nicht wie vorgesehen um 16.30 Uhr statt. Neuer Spielort ist die Mehrzweckhalle in Friedrichsfehn (19.30 Uhr). Fröbel: »Vielleicht ein kleiner Vorteil für uns, dass die nicht in ihrer angestammten Halle spielen können.«

Auch die Edewechter haben die TSG in positiver Erinnerung. In der Hinrunde schaffte der VfL in Bielefeld nach 0:6 Punkten in Folge mit einem deutlichen 31:21-Sieg die Trendwende. Der Anfang einer ungeschlagenen Serie von 14 Spielen, die noch immer andauert und 25:3 Punkte aufs Edewechter Konto spülte. »Das ist eine Toptruppe, die einen grundsoliden Handball spielt. Edewecht steht nicht zu Unrecht auf Rang zwei.« Tobias Fröbel verweist auf die »Schränke« in den Reihen des Gegners. »Uns erwartet ein Abwehrbollwerk. Die verteidigen superhart. Das müssen wir spielerisch lösen. Der Ball muss fliegen. Wenn wir uns in Zweikämpfe verstricken oder aus zwölf Metern über den Mittelblock werfen wollen, kriegen wir ein Problem.«

Der jüngste TSG-Kantersieg über Gummersbach II ist im Lager des Gegners als Warnung verstanden worden. Vor allem Daniel Meyer (167 Treffer) und Johannes Krause (108) haben sie im Blick. »Der Linksaußen und der Mittelmann erzielten knapp 40 Prozent der gesamten Treffer des Teams«, haben Edewechts Mathematiker erreichnet.

Bei der TSG werden neben Heiner Steinkühler der krankgeschriebene Thorben Lommel (Virusinfektion), Benjamin Richter und Henrik Ortmann fehlen. Hinter Marcel Ortjohanns Einsatz (Hüftbeugerzerrung) steht ein dickes Fragezeichen. Gleiches gilt für den zweiten Linkshänder Jannik Rauchschwalbe (Schulter/Grippe). Die besten Aussichten, mitwirken zu können, hat Matthias Geukes. Der Kreisläuferhüne musste wegen einer Grippe ebenfalls im Training pausieren.

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