1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 15.04.13
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die TSG A-H Bielefeld kann nicht mehr absteigen. Mit dem in jeder Hinsicht überzeugenden 37:19 (15:10)-Sieg über Gummersbachs U 23 ist am Sonntag im Heeper Dom auch rechnerisch der Klassenverbleib in der 3. Handball-Liga festgezurrt worden. ART Düsseldorf kann die TSG aufgrund des schlechteren direkten Vergleiches nicht mehr überflügeln.

Das erste Erfolgserlebnis nach fast dreimonatiger Durststrecke – zuletzt hatte die TSG am 20. Januar 29:20 gegen Hagen gewonnen – zauberte das Lächeln in die Gesichter der Spieler zurück. »Mann, ist das schön. Wir waren von Anfang an da. Diesen Befreiungsschlag haben wir gebraucht«, jubelte Tobias Beining, der überwiegend als Mittelmann das Spiel lenkte. Denn Michael Boy blieb über die gesamte Distanz draußen. »Anfangs war ich sehr angespannt. Aber als die Mannschaft gesehen hat, was geht, hat sie gezündet wie eine Rakete«, strahlte der Spielertrainer.

ART Düsseldorf hatte tags zuvor mit einem 34:33-Heimsieg über den VfL Gladbeck vorgelegt und den Rückstand auf die Bielefelder auf vier Zähler verringert. Dass Gummersbach II stark ersatzgeschwächt mit nur acht Feldspielern anreiste, sollte dem Gastgeber in einem temporeichen Spiel in die Karten spielen. Bis zum 9:8 (21.) war der quirlige Gegner, der oft erfrischende Ideen einstreute, durchaus ebenbürtig. Doch die (auch erzwungene) VfL-Fehlerquote stieg rapide. Schade, dass die Bielefelder im Überschwang zwischenzeitlich ein bisschen zu verspielt wirkten. So wurde die mögliche 40-Tore-Marke verpasst. Mit einem Tempogegenstoßheber stellte »Aushilfe« Henrik Ortmann das vorentscheidende 14:8 her (25.) – und sah eine Minute später nach einem groben Foul an Wienczek die Rote Karte.

Die TSG, immer wieder mit freundlichem Zwischenapplaus der 260 Besucher bedacht, war da längst auf Kurs und wusste auf alle Situationen, auch zweifache Unterzahl, eine Antwort. Das Polster stieg über 23:12 (39., Meyer) und 26:14 (Ortjohann, 44.) bis auf 33:17 (Lommel, 54.) an. Das TSG-Kollektiv funktionierte, weshalb Tobias Fröbel hinterher »eine ganz tolle geschlossene Mannschaftsleistung« hervorhob.

Dazu kamen sehenswerte Einzelleistungen, etwa von »Frechdachs« Benjamin Richter. Der Longericher hat Neu-Trainer Bernd Schramme schon versprochen, sein Zweitspielrecht auch auf die kommende Saison auszudehnen. »Wenn Not am Mann ist.«

Gummersbachs enttäuschter Spielertrainer Maik Thiele räumte ein: »Wir hatten uns mehr vorgenommen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Uns ist vorne nichts eingefallen.« Das war wohl sein Lob für die engagierte Bielefelder Abwehrarbeit. »Heimwärtssieg«s, skandierte der fröhliche rote Ringelreigen. Tobias Fröbel gab einen kleinen Einblick in sein Seelenleben. »Ich bin erleichert ohne Ende. Den Klassenverbleib werden wir im Runkelkrug feiern.«

In zweierlei Hinsicht stellte der erste Sieg für das Trainerduo zugleich Saisonrekorde auf: 37 Treffer erzielt, so viel wie noch nie. Nur 19 Gegentore, ebenfalls eine neue Bestmarke für die bewegliche Deckung. Schmunzelte Boy: »Wir haben im Training dreimal in der Woche bis zum Erbrechen nur Abwehr und Einstellung trainiert. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt. Dieses Ergebnis spiegelt die tolle Arbeit der Truppe wider.«

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