1. Herren | Westfalen Blatt (Bielefeld) | 09.04.13
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Alles deutet darauf hin, dass ein Bielefelder am 1. Juni zum neuen Präsidenten des Westfälischen Handballverbandes (HVW) gewählt wird. Michael Neuhaus soll dann die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Dieter Stroband antreten.

Der Dortmunder Dieter Stroband, zugleich Präsident des Westdeutschen Handball-Verbandes (WHV), wird aus persönlichen Gründen sein Amt an der Spitze des HVW aufgeben. Während des Westfälischen Verbandstages am 1. Juni in Unna soll ein Nachfolger gewählt werden – als einzigen Kandidaten hierfür hat das Präsidium Michael Neuhaus vorgeschlagen. Die Bezirks- und Kreisvorsitzenden haben bereits signalisiert, dass dieser Personalvorschlag auf breite Zustimmung stößt, einer Wahl von Neuhaus scheint also nichts im Wege zu stehen.

»Reizvolle Aufgabe«
»Für mich ist das eine sehr reizvolle Aufgabe«, sagt der 55-jährige Bielefelder, der seit 30 Jahren in verschiedensten Funktionärstätigkeiten unterwegs ist. Als Trainer und Vorsitzender bei der TSG Altenhagen-Heepen, in Gadderbaum, Senne oder Jöllenbeck hat er das Vereinsleben entscheidend geprägt. Auch als Schiedsrichter war Neuhaus bis zur Oberliga im Einsatz. Bis 2012 fungierte er zehn Jahre lang als Lehrwart des Kreises Bielefeld-Herford. Momentan ist der A-Lizenz-Inhaber Mitglied im Lehrstab des HVW, Auswahltrainer für die Nachwuchsmannschaften innerhalb des Westfälischen Verbandes und Leiter des Torwartstützpunktes in Bünde. »Das Lehrwesen und die Talentförderung liegen mir besonders am Herzen«, sagt der Pädagoge (Oberstudiendirektor), der die Präsidentschaftskandidatur für den zweitgrößten Landesverband Deutschlands als neue Herausforderung begreift: »Einen solchen Verband inhaltlich zu gestalten und neue Impulse einzubringen, wäre ein sehr interessanter Aufgabenbereich, den ich mit viel Überzeugung angehen würde.« Sollte Michel Neuhaus am 1. Juni zum neuen HVW-Präsidenten gewählt werden, wäre er zugleich Mitglied im erweiterten Vorstand des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

TSG vor dem »Endspiel«
25 Gegentore gegen den zweitbesten Angriff der 3. Liga West: Dieser feine Erfahrungswert aus Dormagen soll für die TSG A-H Bielefeld die Basis dafür sein, gegen den VfL Gummersbach II am Sonntag (17 Uhr, Heeper Dom) nach einer Durststrecke von 1:13 Punkten endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern zu können.

Beim zweiten Sieg im Jahr 2013 winkt – Gladbecker Schützenhilfe gegen Carl-Moritz Wagners ART Düsseldorf vorausgesetzt – als beruhigende Nebenwirkung der vorzeitige Nichtabstieg. »Das ist wie ein Endspiel für uns. Wir haben zu Hause einiges gut zu machen und wollen den Sack zumachen«, sagt Marcel Ortjohann kämpferisch. Der Linkshänder feierte beim 19:25 nach halbjähriger Verletzungspause ein ebenso schmerzfreies wie ordentliches Debüt und erzielte im zweiten Saisoneinsatz seine Tore drei bis fünf. »Es hat natürlich noch die Abstimmung gefehlt. Training und Wettkampf gegen eine so offensive Abwehr sind doch zwei Paar Schuhe. Das sind andere Bewegungsabläufe.« Ortjohann lobte die »hundertprozentige Einstellung. Alle haben sich am Riemen gerissen.« Unter anderem das gute Rückzugsverhalten führte dazu, dass Dormagener Konter an einer Hand abzuzählen waren. »Bayers Trainer Jörg Bohrmann ist ganz schön der Stift gegangen«, schmunzelte TSG-Spielertrainer Michael Boy.

Pechvogel Steinkühler
»Ich hatte den Ball gerade zwei Mal in der Hand. Dann ist's passiert.« Heiner Steinkühler wollte aus der Hüfte abziehen, traf den Knochen eines Gegenspielers, der rechte Daumen knickte weg – glatter Bruch! Gestern suchte er einen Spezialisten in Lemgo auf, um möglichst schnell einen Operationstermin zu bekommen. »Das Röntgenbild sieht komisch aus«, sagte der Rückraumspieler, der die medizinische Versorgung in Dormagen lobte. »Das war super.« Steinkühler befürchtet, dass seine Zwangspause bis zu drei Monate dauern könnte. Auch wenn er nicht mehr mithelfen kann, glaubt er an einen TSG-Sieg gegen Gummersbach. »Es war eine deutliche Steigerung im Abwehrverhalten erkennbar. Diese Punkte wollen wir behalten.«

Platz zwei verteidigen
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat durch den 34:26-Streich gegen Meister SG Schalksmühle-Halver den zweiten Tabellenplatz zurückerobert. »Jetzt wollen wir Zweiter bleiben, auch wenn wir uns dafür nichts kaufen können«, sagt Walter Schubert. Trotz des souveränen Heimsieges gegen den Drittliga-Aufsteiger kündigte der TuS 97-Trainer für die kommenden vier Wochen noch einmal harte Arbeit an: »Konditionell sind wir nach der Osterpause nicht so gut drauf. Im Angriff war mir das nicht druckvoll genug.« Um Platz zwei zu verteidigen, müssen die Jürmker im Auswärtsspiel am kommenden Freitagabend (20 Uhr) die Hürde bei der Ahlener SG nehmen.

Bei den Personalplanungen für die kommende Saison zeichnet sich ab, dass Linkshänder Henning Kiel weiter das Jöllenbecker Trikot tragen wird. Youngster Thorben Pieper tritt ab August ein dreimonatiges Praktikum im Ausland an.

LIT holt zwei Talente
Oberligist LIT Handball NSM hat sich wie die TSG bei der Bundesliga-A-Jugend des TV Bissendorf-Holte bedient und die beiden Talente Jan Schröder (18) und Jan Linne (18) verpflichtet. Wie LIT-Trainer Konrad Bansa erklärte, sollen die Talente per Doppelspielrecht auch im Bundesliga-Kader des TuS N-Lübbecke mittrainieren.

Fuchs hat drei Keeper
Der TuS Möllbergen hat nach Michael Boy (TSG A-H Bielefeld), Simon Witte (LIT NSM) und Frederik Altvater (GWD Minden II) den vierten Neuen verpflichtet. Vom Drittligisten Minden II wechselt Tristan Frerichs, Nummer zwei im GWD-Kasten hinter Pascal Welge, zum Verbandsligaprimus. Trainer Bert Fuchs hat damit drei Torhüter in seinem neuen Kader.

Frank Käber muss gehen
Verbandsligist VfL Mennighüffen trennt sich am Saisonende überraschend von Trainer Frank Käber. Dabei hatte der Verein schon vor Wochen eine weitere Zusammenarbeit mit Käber bekanntgegeben. »Wir wollen mit unserer Entscheidung nochmal frischen Wind entfachen«, begründete André Zwiener den Vorstandsbeschluss. »Wenn Möllbergen und Loxten in dieser Saison in die Oberliga aufsteigen, haben wir in der nächsten Spielzeit die große Chance, ganz oben zu stehen und vielleicht noch einmal nach den Oberliga-Sternen zu greifen.«

Drei Neue für TSG-Jugend
Die männliche B-Jugend der TSG Altenhagen-Heepen vermeldet drei Neuzugänge. Vom Tus 97 Bielefeld-Jöllenbeck kommt Nils Buschmann nach einjährigem Gastspiel zurück zur TSG, Linkshänder und Kreisauswahlspieler des Jahrgangs 1998. Torwart Kai Schiemann hat bei der JSG Bielefeld-Süd gezeigt, dass er den Sprung in die Oberliga schaffen kann. Lukas Steffen ist Leistungsträger der TG Herford und variabel einsetzbar.

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