1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 08.04.13
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Trotz der befürchteten 19:25 (7:12)-Niederlage in Dormagen durfte Handball-Drittligist TSG A-H Bielefeld das Bayer-Sportcenter erhobenen Hauptes verlassen. »Das war eine famose kämpferische Leistung der Mannschaft. Wir haben den Tabellendritten ganz schön geärgert. Das hat super viel Spaß gemacht«, lobte Tobias Fröbel.

Eine Riesensteigerung gegenüber der Heimblamage gegen Gladbeck sei zu erkennen gewesen. »Alle haben daran geglaubt, dass wir da etwas holen können. Dieses Gesicht war auch auf der Platte zu erkennen.« Dem TSG-Kampfgeist habe letztlich das nötige Fortune gefehlt. »Unsere Leistung war aller Ehren wert. In der entscheidenden Phase hatten wir fünf Holztreffer. Sonst wäre es noch spannender geworden«, berichtete Tobias Fröbel.

Bitter: Die TSG verlor nicht nur die Punkte, sondern auch Heiner Steinkühler. Der Rückraummann, der nach dieser Saison zurück nach Loxten geht, zog sich in der ersten Hälfte bei einem Schlagwurf einen Bruch des Mittelhandknochens des rechten Daumens zu und begab sich noch während der Partie zur Untersuchung ins Krankenhaus. Steinkühler kam eingegipst zurück – Operation unumgänglich, Saison gelaufen!

Nur ein Mal lagen die Bielefelder im Bayer-Sportcenter vorn, beim 1:0 (Krause). Angeführt vom zehnfachen Torschützen Simon Ernst erarbeitete Dormagen sich eine 6:2-Führung, die recht konstant gehalten werden konnte. Nach Meyers 6:9 (24.) kassierten kurz hintereinander Boy und Lommel Zeitstrafen. In doppelter Überzahl geriet die TSG mit 6:11 (26.) ins Hintertreffen. Auch zwei gehaltene Peters-Siebenmeter reichten nicht als Inizialzündung, um eine Wende zu erzwingen. Ortjohanns 17:20 in Überzahl (53.) sollte der knappste Spielstand der Schlussphase sein.

Eine tolle Partie zeigte Benjamin Richter. »Der ist richtig frech aufgetreten«, schmunzelte Spielertrainer Michael Boy. Der fünffache Torschütze, per Zweitspielrecht vom Longericher SC ausgeliehen, übernahm in der zweiten Hälfte auch den Part des Mittelmanns. Ebenso eine Bereicherung war Comebacker Marcel Ortjohann. Der Linkshänder, dreifacher Torschütze, agierte in seinem ersten Einsatz nach halbjähriger Verletzungspause zunächst nur im Angriff, später auch in der Deckung.

Die TSG, die zwischendurch mal für einige Minuten eine 3:3-Formation einstreute, um Dormagen zu verwirren, löste ihren 6:0-Verbund nach dem Wechsel auf, verteidigte mit Richter als »Indianer«. »Die Einstellung hat gepasst, auch spielerisch war ein Fortschritt erkennbar. Nur 25 Gegentore zeigen, dass unsere Arbeit gefruchtet hat«, resümierte Michael Boy zufrieden. Trotzdem ist der TSG-Vorsprung auf ART Düsseldorf auf sechs Punkte geschrumpft. Die Druckverhältnisse steigen. Boy: »Wir haben am Sonntag gegen Gummersbach eine andere Rolle als in Dormagen. Das muss in die Köpfe rein.«

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