1. Herren | Westfalen Blatt (JÖRG MANTHEY) | 11.03.13
Bielefeld (WB/jm). Der 116-malige litauische Nationaltorhüter und WM-Teilnehmer Almantas Savonis (43) hat dem Handball-Drittligisten TSG A-H Bielefeld den Schneid abgekauft. »Es war ein Spiel TSG gegen Savonis. Wir haben vor allem gegen ihn verloren«, urteilte Trainer Micky Reiners nach dem 30:35 (13:19) beim TV Korschenbroich.

Dabei habe seine Mannschaft gar nicht mal schlecht gespielt, sagte Reiners. »Bis zum Abschluss war alles in Ordnung.« Der Unterschied: Savonis' Bielefelder Kollegen Hendrik Peters und Cornelius Nolte hielten insgesamt bloß elf Bälle. »Der Savonis hat reihenweise die Dinger entschärft. Da hatten die Jungs Respekt«, zählte Reiners alleine 23 Fehlversuche vor dem Wechsel. Die Angst warf mit.

Der elffache Torschütze Johannes Krause erzielte das 1:0 – die einzige Bielefelder Führung im gesamten Verlauf. Weil »Torminator« Savonis in schöner Regelmäßigkeit auch freie Würfe parierte, wuchs Korschenbroichs Vorsprung über 5:2 (9.) auf 11:5 (17.) an. Reiners nahm eine Auszeit.

Doch diese Sechs-Tore-Differenz sollte irreparabel sein, auch wenn die zweite Hälfte nur noch elf TSG-Fahrkarten sah. Nach dem 25:31 (53.) schafften Krause (2) und Boy den 28:31-Anschluss. Zu Wende reichte es nicht. Auch eine offensive Bielefelder Deckung am Ende blieb wirkungslos. Dass Korschenbroichs zwölffacher Torschütze Marcel Görden zwei Minuten vor Schluss auf die Sünderbank musste und die TSG die Partie beim Stand von 29:33 in Überzahl beenden durfte, sollte kein Vorteil sein. Mantsch netzte in Unterzahl zweimal zum 35:29 ein.

Korschenbroichs Tempospiel, oft eingeleitet mit weiten, plazierten Savonis-Pässen, funktionierte besonders gut über den rechten Flügel, da die linke Abwehrseite der TSG mit Michael Boy und Daniel Meyer Defizite im Rückwärtsverhalten an den Tag legte.

Die 30:35-Niederlage sei wohl verdient, aber unnötig gewesen, wie Reiners fand. »Unsere Fehlwürfe haben für drei Spiele gereicht. Wir haben es versäumt, die herausgespielten Chancen, gerade die freien Dinger, zu nutzen.« Nach der geglückten Revanche stellte Korschenbroichs Coach Ronny Rogawska Almantas Savonis ein Sonderlob aus und strahlte: »Wir haben von der starken Leistung in der ersten Hälfte gelebt. Mir hat unser Angriffsspiel gut gefallen. Damit war ich zu 100 Prozent zufrieden. Es lief nahezu perfekt. Auf jede Umstellung der TSG haben wir eine entsprechende Antwort parat gehabt.«

Michael Boy zieht es in der kommenden Saison zum aktuellen Verbandsliga-Tabellenführer TuS Möllbergen. Dort soll der Spielmacher Marcel Richter ersetzen, der mit einem Achillessehnenabriss lange ausfällt.

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