Bielefeld (WB/jm). Aus zwei mach eins: Die TSG lädt Sonntag zu einer Doppelveranstaltung in die Seidensticker Halle ein. Dem Abstiegskampf der 3. Handball-Liga zwischen der TSG A-H Bielefeld und VfL Eintracht Hagen (17 Uhr) wird das Spitzenspiel der B-Jugend- Oberliga vorgeschaltet. Das TSG-Vorzeigeteam im Nachwuchsbereich möchte Primus Lemgo ärgern (14.30 Uhr).

Ein OWL-Duell unter ungleichen Vorzeichen. Die körperlich überlegenen Lemgoer, die fünfmal in der Woche gemeinsam trainieren, thronen mit 22:0 Punkten an der Spitze und haben den Dritten im Hinspiel mit 32:17 deklassiert. Für TSG-Kapitän Christoph »Bruno« Grauting, der seinen Kapselriss auskuriert hat, kein Grund, sich mit zu großem Respekt selbst zu lähmen. »Lemgo hat auf jeden Fall die größere individuelle Klasse. Dem müssen wir eben ein kämpfendes Kollektiv entgegensetzen«, sagt der Torhüter. »Wenn sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt, jeder für jeden kämpft, können wir Lemgo vielleicht ärgern. Überraschungen sind immer möglich. Solche Spiele machen einen Riesenspaß. Die fordern einen.« Mit Alexander Wiese aus Leopoldshöhe steht auf der Gegenseite ein Mitschüler des Gymnasiums Heepen.

Grautings Spitzname »Bruno« ist übrigens ein Relikt aus alten Fußballertagen am Schützenberg. »Da hatte ich beim Training immer ein Bruno-Labbadia-Trikot an«, schmunzelt er. Nach dem Weltmeisterschafts-Wintermärchen 2007 entdeckte er auch den Handball für sich und setzt, nachdem er eine Weile beide Sportarten betrieb, seit 2008 ganz auf die Karte Handball. Zunächst als Feldspieler. Als sich dann der etatmäßige TSG-Hüter den Arm brach und die Not groß war, mutierte der Fußball- zum Handballtorwart.

Christoph Grauting trainiert inzwischen auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Lemgoer Kollegen. »Montags am Westfalenstützpunkt in Minden, dienstags im Zentrum für Physiotherapie an der Eckendorfer Straße, mittwochs und donnerstags mit der Mannschaft, freitags mit der neuen A-Jugend«, so sein Wochenüberblick.

Dem Verein ist daran gelegen, den ältesten Jugend-Unterbau in die neue Landesliga zu hieven. Doch ehe die TSG Altenhagen-Heepen wie Lemgo das Gütesiegel für »Exzellente Jugendarbeit« erhält, wird es sicher noch dauern. Aber es tut sich was. Jugendkoordinator Martin Räber ist dabei, die Abteilung zu verschlanken. »Matze setzt neue Reize, verlangt Leistung«, ist nicht nur Grauting über jede weitere kompetente Förderung froh.

Trainer Christian R. hofft Sonntag »auf ein paar Zuschauer. Ich denke, dass die Jungs in der Seidensticker Halle spielen und dieser Doppelspieltag ordentlich beworben worden ist, gibt ihnen einen Motivationsschub. Es macht sie stolz, wenn sie wahrgenommen werden.« Das 17:32 sei laut R. kein Maßstab. »Das war ein Wochenspiel. In der Woche können wir nicht.« An der Abendkasse sind Kombi-Tickets für beide Spiele erhältlich: Erwachsene neun Euro, ermäßigt fünf Euro. Alle TSG-er haben freien Eintritt zu beiden Spielen.

Martin Räber bekennt sich als Freund solcher Maßnahmen, eine Drittligapartie mit einem Jugend-Vorspiel zu garnieren. »Ich bin ein großer Befürworter davon und würde mir wünschen, sowas öfter zu machen. Da wird die Identifikation mit dem Verein größer.«

Räber erkennt in Grauting durchaus einen jungen Pascal Welge wieder. »Dessen Ehrgeiz hat er und ein gutes Stellungsspiel. Bruno ist für die Mannschaft und für die neue A-Jugend ein wichtiger Faktor.« Trainer R. traut seinem Schützling ebenfalls zu, mal in Welges Fußstapfen treten zu können. »Dafür muss er aber noch zehn Zentimeter wachsen.«

TSG ohne Boy
gegen Hagen

Bielefeld (WB/jm). TSG-Spielmacher Michael Boy hat sich eine Prellung der Lendenwirbelsäule zugezogen. »Ich hatte gegen Düsseldorf einen Schlag ins Kreuz bekommen«, so Boy, der gestern Dr. Jungmann aufsuchte. Konsequenz der schmerzhaften Verletzung: »Ich werde Sonntag gegen Hagen nicht mitspielen können.«