Bielefeld (WB/jm). Der Drittletzte beim Schlusslicht: Die Rückrunde in der 3. Handball-Liga beginnt für die TSG A-H Bielefeld gleich mit einem richtungsweisenden Auswärtsspiel. Bei ART Düsseldorf »stehen wir unter Druck«, weiß Trainer Micky Reiners. »Aber dieses Spiel müssen wir einfach erfolgreich gestalten. Wir wollen gewinnen, und wir haben das Potenzial dazu.«

Die TSG war in dieser Saison in fremden Hallen stets ein gern gesehener Gast. In Gladbeck glückte bislang der einzige Streich in der Fremde. »Es wird Zeit, dass sich da was ändert. Die Jungs wissen, worum es geht. Und ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir das auch auf die Platte bringen.«

Reiners erwartet starke Gegenwehr. »Für Düsseldorf ist das fast schon die letzte Chance. Wenn sie zu Hause nicht gegen den Drittletzten gewinnen, gegen wen dann? Die werden um alles kämpfen, sonst wird es immer schwieriger, auch für den Kopf.«

Egal, wie's letztlich ausgehen mag: »Ich bin mir sicher, dass wir die Klasse halten«, beteuert Micky Reiners mit Verweis auf seinen inzwischen deutlich breiter aufgestellten Kader im Feld. Die Wiedereingliederung des genesenen Linkshänders Jannik Rauchschwalbe ermöglicht Tobias Beining Einsätze auf seiner angestammten Position halblinks und damit auch Johannes Krause Aussichten auf Verschnaufpausen. Reiners fast trotzig: »Wir werden am Samstag zeigen, dass wir da sind. Dass wir wollen. Dass wir Düsseldorf auf Distanz halten können.«

Im Tor hat die TSG sogar ein Luxusproblem. Dort drängeln sich vier Mann. »Cornelius Nolte und Hendrik Peters sollen es richten«, sagt Reiners. Maik Schröder stehe als Ersatz bei Verletzungen bereit. Bastian Räbers Aushilfe mit Zweitspielrecht endet am 31. Januar.

Nach der Osterpause, Anfang April, könnte Marcel Ortjohann das entscheidende Ass sein, das die TSG auf der Zielgeraden aus dem Ärmel schüttelt. Der Linkshänder ist nach seiner Schulteroperation schon wieder im Training, kann werfen und Bälle über Schulterhöhe fangen. Reiners: »Er braucht keine Eingewöhnung und kann uns sofort weiterhelfen.«

Gastgeber Düsseldorf hat ebenfalls den ersten Pflichtspielsieg des neuen Jahres hinter sich. In der dritten Kreispokalrunde ließ ART mit einem Mixedteam aus 1. Herren, 2. Herren und A-Jugend Gegner SFD Düsseldorf beim 46:21 (24:9) keine Chance. Vor allem Gegenstöße schraubten das Ergebnis in die Höhe. Co-Trainer Jan Kassens lobte das Torwartgespann Metvos/Jakubiak sowie die Rückraumspieler, denen es gelungen sei, den Ball lange im Positionsangriff unter Druck laufen zu lassen.

Die Rather waren mit einer 24:28-Niederlage gegen den OSC Rheinhausen in die Weihnachtspause gegangen. 41 desolate Minuten hatten die zwölfte Saisonniederlage und das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz besiegelt.

Mit 3630 Besuchern in der Hinrunde (Schnitt 454) nimmt die TSG übrigens einen ordentlichen sechsten Platz in dieser Statistik ein, obwohl dieser Wert die Funktionäre nicht zufrieden stellt. Düsseldorf (2353/336) ist immerhin Zwölfter. Als »Krösus« schneidet bislang der Wilhelmshavener HV (9103/1300) vor OHV Aurich (8981/1283) und Bayer Dormagen (9536/1192) ab. Die mit Abstand wenigsten Fans mobilisiert der VfL Gummersbach II (842/120). Insgesamt verfolgten 61 817 Besucher alle Partien der 3. Liga West.

Hagen beurlaubt Trainer Khan

Bielefeld (WB/jm). Der nächste TSG-Heimspielgegner Eintracht Hagen (So., 20. Januar, Seidensticker Halle) hat überraschend Trainer Khalid Khan beurlaubt. Die Nachfolge scheint bereits geregelt: Wunschkandidat Lars Hepp vom Spitzenreiter TuS Wermelskirchen soll schon in der kommenden Woche in Hagen beginnen - und wird dem Vernehmen nach den ein oder anderen Spieler mitbringen. Am Donnerstagabend informierte die sportliche Leitung des TuS Wermelskirchen die Spieler, dass der Verein die Saison zu Ende spielen, dann aus wirtschaftlichen Gründen aus der 3. Liga zurückziehen und 2013/14 in der Oberliga antreten werde. Allen Spielern ist freigestellt worden, sich einen neuen Klub zu suchen.

Damit wäre auch ein Kreisläufer und TSG-Eigengewächs namens Carl-Moritz Wagner, der ohnehin eine Ausstiegsklausel im Vertrag hat, »frei«. Doch der Doktorand setzt im dritten »und hoffentlich letzten Jahr« seiner Promotion andere Prioritäten; nervige Zugfahrten aus Düsseldorf zum Training nach Bielefeld passen da nicht in seinen Terminkalender. »Ich habe hier einen geregelten Ablauf. Außerdem bin ich im März einen Monat nicht da.« Dr. Wagner könnte für die TSG dann wieder interessant sein. »Ich denke, dass ich 2014 wieder Richtung Ostwestfalen komme.« Sollte Hepp in Hagen den Zuschlag bekommen, wäre zugleich Micky Reiners aus dem Rennen. Auch mit dem Bielefelder Coach hatten die Eintrachtler ein Gespräch geführt.

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