Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die TSG A-H Bielefeld hat zum fünften Mal in Folge den Handball-Kreispokal gewonnen. Im Endspiel setzte sich der Drittligist mit 9:7 gegen den klassentieferen TuS Spenge durch.

Die Vorrunden blieben ohne große Überraschungen, die Hierarchie wurde nicht durcheinander gewirbelt. Alle sechs Gruppensieger setzten sich auch in den Überkreuzspielen durch. Einzig Oberligist TuS 97 wäre beinahe gestolpert. Nach dem 9:9 im Überkreuzspiel gegen die TSG Altenhagen-Heepen II musste ein Siebenmeterwerfen her (4:2), um weiter zu kommen.

Erstmals »knisterte« es bei der endrunde in der Sporthalle Jöllenbeck im Duell des TuS Brake gegen die 97-er. Per Heber brachte Christian Junker den Landesligisten 9:8 in Front. Christian Hoff glich aus. Als Jan Ober als siebter Feldspieler ingewechselt wurde, war Brakes Tor verwaist. Leon Ludwigs nutzte das clever mit einem weiten Wurf und markierte den 10:9-Endstand für den TuS 97. Brakes Coach Stephan Neitzel, »nicht unzufrieden«, nahm das Aus locker und freute sich über »guten Start ins neue Jahr. »Wir haben uns gegen Oberligisten gut präsentiert. Manchmal ist die Cleverness nicht so da. Das habe ich auch in der Serie so gesehen.«

Oberligist TuS 97 verabschiedete sich nach einem 8:10 gegen Spenge aus dem Wettbewerb. »Das war nur ein Geplänkel vor dem, was am 12. Januar in der Oberliga ansteht«, sah Trainer Walter Schubert »ein Abtasten.« Torben Piepers 6:5 sollte die letztmalige Jürmker Führung im Spiel sein. Weil sich Nils Grothaus am Freitag verletzte und geschont wurde, musste der TuS 97 das Wochenende ohne etatmäßigen »Halblinken« bestreiten; Christian Hoff übernahm gestern den Part. »Wir pfeifen aus dem letzten Loch«, meinte Walter Schubert, der dem stets engen Spielverlauf auch eine positive Seite abrang. »Ich finde das gut. Da sehe ich, ob die Leute Nerven haben und ob sie die richtigen Entscheidungen treffen.« Schubert schaute übrigens am Samstag von der Tribüne zu. Seinen Platz auf der Bank durfte Christoph Piske einnehmen. Der Preis dafür, dass er das Meisterschaftsergebnis gegen Gevelsberg Silschede richtig getippt hatte.

Vielleicht lagen ja die Bratwürste vom Mittagsgrillen bei Geschäftsführer Manfred Quermann zu schwer im Magen: Die TSG quälte sich mit glanzlosen Siegen über die TG Herford (11:6) und den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II (12:8) ins Endspiel. »Wir haben immerhin länger durchgehalten als unsere Erste«, schmunzelte Jöllenbecks Sven-Eric Husemann, der zufrieden nachschob: »Heute hat man gesehen, dass wir eine gute Bank haben.«

Im Finale brachten auch vier Zeitstrafen der unsicher pfeifenden Referees Borutta/Brünger (TuS 97), darunter eine gegen Trainer Micky Reiners wegen Meckerns, den Vorjahresgewinner nicht aus dem Tritt. Nach dem 5:6-Rückstand drehten Johannes Krause und Daniel vom Siebenmeterpunkt mit ihren Toren zum 8:6 die Partie. Micky Reiners (»Im Finale waren wir da«) sah dem Jubel seiner Crew lächend zu und hofft, »dass uns dieser Titel gegen einen starken Gegner das nötige Selbstbewusstsein für die Aufgaben gibt, die jetzt vor uns liegen.« Bleibt zu hoffen, dass die Handverletzung Jannik Rauchschwalbes – der Linkshänder prallte bei seinem Drehertor zum 4:3 (8.) gegen die Wand und musste ausgewechselt werden – nichts Ernstes ist. TSG-Chef Heinrich Rödding freute sich für die Spieler, deren Mannschaftskasse um 500 Euro aufgefüllt wurde. »Gewinnen macht mehr Spaß.« Spenge durfte sich immerhin mit 350 Euro trösten.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.