Bielefeld (WB/jm). Bei der TSG A-H Bielefeld vergeht kaum eine Woche ohne eine niederschmetternde Kunde. Für den jüngsten Schocker im Lager des Handball-Drittligisten sorgt diese: Bei Florian Korte, der nach seinem (scheinbar) auskurierten Kreuzbandriss als Rückrunden-Hoffnungsträger für »leichte Tore« aus der Distanz galt, ist dasselbe Kreuzband schon wieder durch. Korte: »Das muss ich erstmal sacken lassen. Ich fange wieder bei Null an.«

Eigentlich wollte Dr. Peter Schäferhoff – der Mannschaftsarzt des 1. FC Köln war der Operateur von Kortes erstem Kreuzbandriss – am Mittwoch bloß ein Stück vom lädierten Außenmeniskus des »Halblinken« entfernen. Bei diesem geplanten Routineeingriff stellte der Facharzt für Orthopädie an der Media-Park-Klinik Köln das Unheil fest. »Der Schlauch war noch da, aber die Fasern zerrissen«, berichtet Florian Korte, dessen Knie nun ein neues Kreuzband ziert: eine Sehne seines linken Oberschenkels.

Nach seinem unglücklichen Kurzzeit-Engagement als Marketing-Manager wollte Florian Korte wenigstens auf dem Parkett zum absoluten Leistungsträger werden. Sein Knie hat ihn jetzt ausgebremst. Nach diesem schweren Rückschlag wird der 26-jährige Rückraummann in dieser Saison bei einem TSG-Einsatz stehen bleiben. Zwei Treffer hatte er beim 30:37 gegen Bayer Dormagen markiert; dabei wohl auch den Meniskusschaden erlitten.

TSG-Chef Heinrich Rödding ist fassungslos. »Bitter. Mir tut das für den Jungen unheimlich leid. Er war gerade auf einem guten Weg. Mit der Perspektive, vielleicht mal wieder in den Bundesligabereich zu wechseln.«

Zum zweiten Mal das Kreuzbandriss im selben Knie gerissen – »Ich hoffe nicht, dass das für Florian das Karriereende ist«, seufzt TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann, der eine Nachverpflichtung kategorisch ausschließt. »Nicht finanzierbar!«

Florian Korte gibt sich keinen Illusionen hin. »Sich als Leistungssportler zwei Mal in einem Jahr das Kreuzband zu reißen, verheißt nichts Gutes für die Karriere. Aber ich mache mich nicht fertig.« Schmerzen, zwei Wochen Krücken, sechs Wochen Schiene, professionelle Reha, irgendwie zurück in den normalen Alltag: Der Leidgeprüfte Florian Korte weiß ganz genau, was ihn erwartet.

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