Bielefeld (WB/jm). Ein waschechtes TSG-»Eigengewächs« kehrt – befristet – in den Heeper Dom zurück. Bastian Räber (18) vom A-Jugend-Bundesligisten GWD Minden wird zunächst bis zum 31. Januar 2013 mithelfen, die Not des Handball-Drittligisten TSG A-H Bielefeld im Tor zu lindern. »Die Vereinbarung mit GWD sieht so aus, dass er ein Mal in der Woche bei uns mittrainiert«, sagt TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann.

Die Formalitäten zur Erlangung des Zweitspielrechts sind gestern in die Wege geleitet worden. Nach einer einwöchigen Regelsperre könnte Räber also am Samstag, 1. Dezember, in der Wilhelmshavener Nordfrost-Arena mit auf der Bank sitzen. Bis zum Jahresende gibt es nur eine Überschneidung. Am Sonntag, 9. Dezember, wenn die TSG den TV Leichlingen in der Seidensticker Halle empfängt, spielt Mindens »A« gegen den ASV Hamm.

Ursprünglich wollte Minden nur bis zum Jahresende »grünes Licht« geben. »Das hätte uns aber nicht viel geholfen. Es ging ja auch darum, einen Puffer aufzubauen, bis Conny Nolte wieder fit ist«, erklärt Micky Reiners. Nolte soll nach seiner Achillessehnenreizung Anfang Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Micky Reiners hofft, dass die Passstelle in Düsseldorf den am Montag verpflichteten Schlussmann Maik Schröder vom TV Bissendorf-Holte fristgerecht in ihre Datei aufgenommen hat. Somit wäre der 19-Jährige am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) gegen Edewecht erstmals spielberechtigt.

Im Falle Bastian Räbers schließt sich ein Kreis. Der hatte die TSG 2009 wegen ungenügender sportlicher Perspektiven im B-Jugendalter verlassen. Für den Keeper, im Westfalenkader (Jg. 1994)- und -stützpunkt unterwegs, war zu der Zeit in Bielefeld kein geeigneter Klub vorhanden, um seine Entwicklung nach vorne zu treiben. Da kam die Anfrage von GWD Minden gerade recht. Gemeinsam mit Matthias Ende (HSG Handball Lemgo) zählt der Heeper Gymnasiast heute zu den hoffnungsvollsten Nachwuchstorhütern Ostwestfalens. Sein DHB-Stützpunkttrainer ist Zsolt »Scholli« Homovics.

»Basti spielt eine stabile Saison in Minden. Es macht mich schon stolz«, verrät Vater Martin Räber, »dass er sich so weit entwickelt und die Möglichkeit erarbeitet hat, in der 3. Liga Erfahrungen zu sammeln.« Spielanteile bei GWD Minden II in der Nordstaffel der 3. Liga zu kriegen, sei schwierig angesichts der Qualität und Quantitat auf dem Pfosten-Posten; zu gut funktionieren Pascal Welge und Co. So kommt's in nächster Zeit zu einem echten Synergieeffekt; beide profitieren. »Ich freue mich, dass ich der TSG helfen kann«, sagt der Abiturient. »Das ist schließlich der Verein, bei dem ich zuerst ausgebildet worden bin. Und die Erfahrungen in der 3. Liga werden mich weiterbringen.«

In der vorigen Saison war er bereits des öfteren TSG-Trainingsgast. So er von GWD-Trainer Detlef Rauchschwalbe frei bekommt, wird Räber in Bielefeld in den nächsten beiden Monaten am Dienstagstraining teilnehmen.

»Mein großes Ziel ist es natürlich, mal Profi zu werden«, verrät Bastian Räber. Wie einst sein alter Herr, der jahrelang den Kasten des TBV Lemgo hütete. »Aber das steht in den Sternen. Erstmal will ich meine Schule zu Ende bringen und dann mal sehen, wie es sportlich weitergeht.« Der Blondschopf strebt hinterher ein Studium in der Region an. Bastian und Martin Räber werden am Samstag im Heeper Dom sitzen und der TSG die Daumen drücken.

Fans werden gebraucht

Derweil müht sich Geschäftsführer Manfred Quermann nach den Verpflichtungen der Spieler Nummer 18 und 19 – die »Reservisten« nicht mitgerechnet – emsig um finanzielle Absicherung des Etats. »Man muss ganz nüchtern feststellen, dass unser Konzept mit dem Umzug in die Seidensticker Halle von den Sponsoren nicht so angenommen worden ist, wie wir uns das erhofft hatten«, sagt der »Herr der Zahlen« und ist in diesem Zusammenhang unzufrieden mit der Entwicklung der Zuschauerzahlen. »Wir brauchen unsere Fans. Heute mehr denn je.« Andernfalls steht das Morgen auf tönernden Füßen.

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