Bielefeld (WB/jm). »Ganz bitter! Jetzt haben wir schon mindestens vier Punkte leichtfertig verschenkt«, grollte Trainer Micky Reiners nach der 29:30 (14:16)-Blamage der TSG A-H Bielefeld beim VfL Gummersbach II. »Wir sind aber nicht in der Lage, Geschenke zu verteilen. Wir brauchen jeden Punkt selber.«

Wohl war. Das Polster auf Abstiegsplatz 14 in der 3. Handball-Liga beträgt nur noch vier Zähler bei einem bekannt anspruchsvollen Restprogramm bis Weihnachten. Die TSG leistete sich am Samstag viele einfache Fehler im Aufbau und lag in ihrem »schlechtesten Saisonspiel« (Reiners) nicht ein Mal in Führung. »Die 60 Minuten waren so wie die ganze Woche. Wir haben die Seuche und eine Riesenchance liegen lassen«, seufzte der Coach.

In der Eugen-Haas-Halle fanden die Gäste bloß schwer ins Spiel. Es dauerte fast acht Minuten, ehe Johannes Krause das erste Feldtor gelang (2:2). Beining (5:5, 6:6), Meyer (8:8) oder Schulz (9:9) sorgten noch für anfängliche Gleichstände, ehe Gummersbach II die Summe der Unzulänglichkeiten im Bielefelder Spiel nutzte, um sich abzusetzen. Über 13:10 und 18:14 bis auf 20:15 und 21:16.

Gummersbach war ja knappe Spiele gewohnt – doch erstmals gab es daheim ein Happyend zu feiern. »Meine Mannschaft war geistig nicht auf der Höhe und hat sich 45 Minuten nicht an die ausgegebene Marschroute gehalten«, bemängelte Reiners einen »lange emotionslosen Auftritt. Wir haben einfach einen Streifen runtergespielt.« Beim 22:26 (47.) nutzte er eine Gummersbacher Auszeit, um Klartext zu reden.

Mit Erfolg, denn jetzt waren die vermissten Emotionen da. Der Rückstand schmolz stetig. Krause, Lommel (2), Beining (2) und Geukes sorgten mit ihren Toren für den 28:28-Ausgleich (54.). Reiners: »Hätten wir die ganze Zeit so gespielt, hätten wir locker gewonnen. Selbst eine halbe Stunde mit Emotionen hätte gereicht.« Gegen einen »schlechten Gegner, gegen den nicht viele Oberligisten verloren hätten«, so des Trainers Urteil.

Rechtsaußen Mike Schulz war auf dem Weg zur möglichen Führung. Sein Heber verunglückte und für war für Puhl haltbar, weil Schulz einem Gegenspieler auf den Fuß trat, umknickte und ausgewechselt werden musste. Youngster René Wolff führte sich auf dem rechten Flügel unglücklich ein. Seinen Dribbelfehler beim Gegenstoß münzte Schumacher zum 29:28 um. 37 Sekunden vor Schluss traf Wiencek zum 30:28 – TSG-Auszeit. Doch mehr als Meyers Siebenmetertor, sein achter Treffer, sollte nicht gelingen.

»Jetzt müssen wir noch zwei Big Points holen, um das auszugleichen«, hofft Micky Reiners, dass seine Mannen mit der nötigen Portion Wut im Bauch diesem Wunsch schon am Samstag gegen Edewecht nachkommen.

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