Bielefeld (WB/jm). Florian Korte wirkt recht locker. Nein, nervös und aufgeregt sei er nicht. Anlass dazu hätte er. Schließlich steht ihm Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) gegen Bayer Dormagen so etwas wie eine handballerische Reinkarnation bevor. Nach zehnmonatiger Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses greift der 26-Jährige im Dress der TSG A-H Bielefeld wieder an.

Im Januar hatte der Rückraummann sich in einem Trainingsspiel des TV Korschenbroich gegen den DHC Rheinland einen Kreuzbandriss zugezogen. Elf Monate danach meldet er sich gegen denselben Gegner, der sich inzwischen wieder TSV Bayer Dormagen nennt, körperlich fit zurück. Für zusätzliche Brisanz ist gesorgt: In Reihen der Gäste spielt mit Dennis Marquardt, Robin Doetsch und Markus Breuer ein früheres Korschenbroich-Trio. 1,93-Meter-Mann Marquardt war beim Ex-Klub Kortes Kollege im Innenblock des Abwehrverbandes.

TSG-Trainer Micky Reiners ist froh, eine Alternative mehr zu haben. Schließlich ist mit Heiner Steinkühler ein Distanzschütze noch gesperrt (Rote Karte). Kortes 1,98 Meter dürften aber vor allem dem Bielefelder 6:0-Verbund gut tun. Seine Präsenz sollte auf Anhieb eine stabilisierende Wirkung Verstärkung erzielen. Anfangs wirkte Kortes

Bewegungskoordination noch sichtbar »holprig. Inzwischen geht's aber schon viel besser. Und einen eigenen Sprung- und Wurfstil habe ich ja eh«. Das verstärkte Körperkontakt-Training gipfelte in der Vorwoche in ein dickes Knie – und Sorgen. Es sei aber »alles wieder im grünen Bereich.« Angst-Emotionen hat Florian Korte nicht. »Blockaden sind gelöst. Da hat mir das Wingwave-Coaching echt geholfen.«

Weder Trainer, Geschäftsführung noch Mitspieler erwarten durch Kortes Rückkehr Wunderdinge. »Niemand hat eine zu hohe Erwartungshaltung an mich, und ich selbst setze mich auch unter keinen Druck. Das ist eine komfortable Ausgangssituation.«

Im Mai 2007 hatte Florian Korte sich mit drei Treffern und einer 28:37-Auswärtsniederlage beim VfL Mennighüffen aus Heepen in die »weite Welt« verabschiedet. Seine persönliche TSG-Statistik in den Jahren zwischen 2005 und 2007 weist in 51 Partien 237 Treffer auf. Fünfeinhalb Jahre danach möchte der zweitliga-erfahrene Rückraumspieler sich am Samstag möglichst mit einem Sieg zurückmelden.