Bei der TSG A-H Bielefeld steht die nächste Rückholaktion vor der Vollendung: Der Kölner Sportstudent Benjamin Richter, inzwischen beim Handball-Oberligisten Longericher SC unter Vertrag, hat von sich aus seine Hilfe angeboten. Eine sympathische Geste.

Bei der Lektüre der Bielefelder Verletzenliste hat der 21-Jährige »die Hände vors Gesicht geschlagen. Ich bin durchs Internet absolut auf dem Laufenden.« Johann-David Starcks persönlicher Einsatz hat Richter beeindruckt und »inspiriert. Am Dienstag Abend kam mir die Idee, am Mittwoch habe ich angerufen. Es musste ja schnell gehen.« Angesichts der Tatsache, dass auch Heiner Steinkühler inzwischen bettlägrig ist, kommt Richter als »Kavallerie« wie gerufen. In Longerich (8:4 Punkte) spielt er als Rechtshänder überwiegend im rechten Rückraum. Als er SC-Coach Christian Stark seine Motive erläuterte und ein Zweitspielrecht erbat, habe sich der Klub »überaus zuvorkommend« verhalten. »Ich habe bei der TSG eine tolle Zeit erlebt und bin dem Verein zu Dank verpflichtet. Diese Hilfe ist für mich Ehrensache«, sagt Benjamin Richter, der im November 2011 vom Bezirksligisten TG Lage zur TSG gestoßen war und in seinen 19 Einsätzen als schlitzohriger Ballklauer und 23-facher Torschütze bei den Fans im Heeper Dom sofort einen Stein im Brett hatte.

Und auch TSG-Trainer Micky Reiners emtpuppt sich als Richter-Fan: »Er war für mich der Garant, dass die TSG die klasse gehalten hat. Der Junge hat mit seiner frechen Art 'Signalwirkung gehabt.« Geschäftsführer Manfred Quermann, der gestern mit Richter die Formalitäten abwickelte, ist sich sicher: »Benni wird uns hundertprozentig gut tun. Ich ziehe den Hut. Der Junge nimmt ganz schön was auf sich.« Angesichts der postalischen Grenzerfahrungen im Falle Johann-David Starcks bringt Benjamin Richter seinen abgestempelten Spielerpass persönlich zur Passstelle des Westdeutschen Handball-Verbandes. »Düsseldorf liegt ja auf dem Weg.«

Der Wermutstropfen: Longerich und die TSG spielen oft parallel. Richter wird in diesem Jahr bloß dreimal aushelfen und zum Training gar nicht anreisen können. »Keine Chance. Ich habe von Montag bis Freitag Uni. Sollte sich freie Zeit ergeben, komme ich natürlich spontan.« Ebenfalls sollen am Samstag gegen Korschenbroich Jan-Henrik Werner und Henrik Ortmann aus der »Zwoten« im Aufgebot stehen. »Es wäre grob fahrlässig, wenn wir diese Option nicht nutzen würden. Da brauche ich wenigstens nicht Hendrik Peters über die Mittellinie zu schicken«, sagt Micky Reiners.

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