Bielefeld (WB/jm). Dass die TSG A-H Bielefeld die zweite Halbzeit beim TuS Wermelskirchen mit 17:15 gewinnen konnte, sollte bloß ein schwacher Trost sein. Denn der Spitzenreiter der 3. Handball-Liga hatte bereits mit einem 25:9-Pausenpolster die Basis für den 40:26-Sieg gelegt.

Spätestens nach diesem Auftritt sollte jeder im TSG-Lager gemerkt haben, dass der Abstiegskampf längst begonnen hat. Zumal Tobias Beining der nächste Langzeitverletzte ist: Der Rückraummann riss sich am Freitag im Abschlusstraining die Außenbänder.

Trainer Micky Reiners zählte in der ersten Hälfte 21 Fehlwürfe. »Der Almantas Savonis hat einfach überragend gehalten. Der hat seinen Kasten zugenagelt, und wir haben gnadenlos die Gegenstöße gekriegt. Wermelskirchen hatte einen Sahnetag erwischt, das muss man neidlos anerkennen. Und bei uns hat nicht viel zusammengepasst.« Binnen zehn Minuten preschte Wermelskirchen von 7:4 (9.) auf 14:6 davon. Eine TSG-Auszeit konnte nichts daran ausrichten, dass der Vorsprung kontinuierlich wuchs. Basti Kipp am TSG-Liveticker machte in der Abwehr Lücken aus, die so groß gewesen seien, »dass Dragan Ljakics Bus da durchpassen würde.«

Rekordverdächtig wenige 37:53 Minuten benötigte Wermelskirchen, um in Person von Julian Renninger gegen den TSG-Abwehrtorso die 30-Tore-Marke zu knacken. Derweil TuS-Coach Lars Hepp nach dem Wechsel vermehrt seiner zweiten Garde Spielanteile schenkte, zog auch Reiners angesichts des hoffnungslosen Verlaufes die Option, angeschlagenen Spielern wie Daniel Meyer und Michael Boy (Schlag aufs Knie) Schonung zu gönnen. Johann-David Starck, der in der 14. Minute aufs Parkett kam, erzielte bei seinem Comeback vier Treffer. »Ich bin froh, dass ich ihn habe. Er hat seine Sache gut gemacht«, urteilte Reiners über den Linkshänder.

So stemmte sich die TSG in der Schwanenhalle mit guter Moral gegen den nachlassenden Gastgeber (das 24:36 in der 56. Minute, Torschütze Mike Schulz, war das »knappeste« Ergebnis), um wenigstens den zweiten Abschnitt zu gewinnen. Mit Erfolg. Thorben Lommel markierte mit seinem fünften Treffer den 40:26-Endstand. Micky Reiners: »Es gab Licht und Schatten bei uns, aber kein Spieler hat wirklich richtig enttäuscht, so doof es sich anhört. Wir haben verdient verloren. Dieses Spiel wollen wir ganz schnell abhaken.«

Die TSG ist nach dem siebten Spieltag und 0:6 Punkten hintereinander auf Tabellenplatz zehn abgerutscht. Abstiegsplatz 14 ist zwei Zähler nah, und der Druck wächst. Gegen den punktgleichen TV Korschenbroich ist nun ein Heimsieg am Samstag Pflicht.

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