Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Alte Liebe rostet nicht. Angesichts des bedrohlichen Personalengpasses beim Handball-Drittligisten TSG A-H Bielefeld mit vier Langzeitausfällen hat der frühere Kapitän Johann-David Starck, zuletzt beim HSV Hamburg II »im Standby-Modus«, seine Hilfe angeboten. Der Linkshänder soll am Samstag spielberechtigt sein.



Gestern Abend nahm Starck bereits mit der Mannschaft am gemeinsamen Training mit dem TuS Spenge teil. »Am Dienstag hat Marcel Ortjohann mir geschrieben und mich über das ganze Verletzungsausmaß bei der TSG unterrichtet. Mit der abschließenden Empfehlung, ich soll schon mal meine Tasche packen«, so der 29-Jährige über den Helferin-stinkt-Auslöser. Nach diesem SOS ging alles ganz schnell. »Ich brauchte nicht lange nachzudenken. Das war keine Entscheidung des Verstandes. Die TSG ist für mich immer eine Herzenssache gewesen.«

Starck, der 2011 als »Bänker« eine neue berufliche Herausforderung am Hamburger Jungfernstieg angenommen hatte, suchte den Kontakt zu TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann, und man wurde sich sofort einig. Zunächst nur für das Samstag-Spiel gegen den Tabellenletzten DJK SV Adler Königshof (19 Uhr, Heeper Dom); mit der Option, den gesamten Oktober auszuhelfen. »Im November fliege ich lange in den Urlaub«, erzählt Starck, der nicht als der Messias angesehen werden möchte. »Ich werde mein Bestes geben. Keine Ahnung, was das ist. Es sollte mich freuen, wenn ich so gut es geht dazu beitragen kann, den nächsten Heimsieg einzufahren«, sagt er bescheiden. »Aber vielleicht mache ich das TSG-Spiel ja auch nur kaputt?«

Da er keinen gültigen Vertrag beim HSV Hamburg II hat und der Verein ihm ganz kooperativ den Pass sofort aushändigte, verbunden mit den allerbesten Glückwünschen, sollte es keine Komplikationen mit der Spielberechtigung geben. Per Express sind alle Formalitäten umgehend auf den Weg gebracht worden.

Im Dress des Deutschen Meisters HSV Hamburg hatte Starck im September 2011 ein kurzes Gastspiel in der Seidensticker Halle gegeben. Im DHB-Pokal war der HSV Gütersloh mit 42:25 aus dem Weg geräumt worden. Nach 245 Begegnungen und 848/33 Toren im TSG-Dress freut sich Johann-David Starck auf sein befristetes Gastspiel, auf sein »Wohnzimmer« Heeper Dom. Diese Aussicht dürfte gewiss so manch zusätzlichen Handballfan anlocken.

Trainer Micky Reiners ist jedenfalls froh über die unverhoffte Rückraum-Alternative, zumal sich seine bevorzugte Lösungsmöglichkeit zerschlagen hatte. Er hätte bis zum Jahresende gerne Dominik Wiesmann reaktivieren wollen, Ex-Schützling von HSE Hamm im »Ruhestand«. Der Linkshänder sagte aber ab, weil »er gerade zu relaxed ist und sich einfach nicht mehr motivieren kann.«

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