Bielefeld (WB/jm).
Nach einem Meisterschaftssieg der TSG A-H Bielefeld gibt es in der folgenden Woche bloß einen merklichen Unterschied: »Die Mannschaft darf im ersten Training fünf Minuten länger Fußball spielen«, schmunzelt Micky Reiners, Trainer des Handball-Drittligisten. Der berüchtigte Dienstag ist »sein« Tag, da liegt der Spaßfaktor vornehmlich bei ihm.

Erneut 35 Gegentore kassiert: Das zeigt, dass Handlungsbedarf vor allem im Abwehrverhalten besteht. »Es muss uns gelingen, die Deckung zu stabilisieren. Die kleinen Konzentrationsmängel, die Absprachefehler, dürfen wir uns in Rheinhausen nicht leisten. Wir müssen ein Grundniveau reinkriegen, Automatismen.«

Für Matthias läuft es »dafür, dass wir noch so jung zusammenspielen, eigentlich ganz gut. Natürlich muss mehr Kompaktheit rein. Es braucht Vertrauen und blindes Verständnis, den eigenen Gegenspieler auch mal stehen zu lassen, um dem Nebenmann zu helfen. Abstimmung, die mit der Zeit kommen wird.« Die geschlossene TSG-Mannschaftsleistung (Geukes: »So ein Klops wie in Hagen soll natürlich nicht nochmal passieren«) stärke den Glauben an die eigene Kraft. »Wir fahren nicht ohne Chance nach Rheinhausen. 4:2 Punkte sind doch ein ordentlicher Start«, findet der 2,04 Meter große Chef im Innenblock und erinnert an das Vorjahr. »Da waren's doch 1:15, oder?

Dass die TSG in der Lage sei, 30 Tore zu werfen, habe sie in drei Spielen dreimal demonstriert. Micky Reiners: »Das muss dann aber auch zu einer realistischen Siegchance reichen, ohne großes Zittern.« Der TSG-Coach hat sämtliche drei Auftritte des Sonntag-Gegners ausgewertet und sein Team auf eine Stunde intensiver Arbeit eingestellt. »Die haben mit Mirko Szymanowicz einen spielbestimmenden Akteur, mit Sören Kress einen umsichtigen Spielgestalter, dazu eine starke Flügelzange.« Auffallend sei, dass Rheinhausen mit oft wechselnden Deckungssystemen »den Gegnern jedes Mal was Neues anbietet. Die fangen meist mit 6:0 an, gehen auf 5:1, auf 3:2:1 - darauf müssen wir die entsprechenden Antworten finden.« Folglich gehörten Überzahlspiel und Entscheidungsverhalten ebenfalls zu den Trainingsinhalten.

Zwar ist das Langzeit-Lazarett des Gegners mit vier Spielern zum jetzigen Zeitpunkt schon stattlich besetzt, doch das ändert an Rheinhausens Qualitäten nichts. Kämpferisch haben sich die »Olympischen« dreimal von ihrer Schokoladenseite gezeigt. Getreu nach dem auf ihrer Homepage propagierten Motto »Handball für Duisburg – hart, schnell, ehrlich«. Wobei es zuletzt beim 31:30 in Aurich fast noch ein Remis gegeben hätte. 31:26 lag Rheinhausen in Ostfriesland schon vorn (56.), als das Team einen totalen Blackout erlebte. »Auf einmal war es so, als hätten wir Angst vor dem Gewinnen«, sagte Trainer Jörg Förderer nachdenklich.

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