Bielefeld (WB/jm). Wer der TSG A-H Bielefeld in der 3. Handball-Liga allenfalls ein Graue-Maus-Dasein zugetraut hat, ist nach den ersten 60 Minuten eines Besseren belehrt worden. Diese Maus hat spitze Zähne – und das soll am Samstagabend (19.30 Uhr) in der Enervie-Arena auch der VfL Eintracht Hagen spüren.

Dabei muss Marcel Ortjohann (Schulter) passen. Der Linkshänder fällt, wie gestern berichtet, mindestens acht Wochen aus. »Seine fehlende Dynamik tut uns weh«, bedauert Trainer Micky Reiners den Verlust. Eine Nachverpflichtung ist nicht angedacht. »Wir müssen's mit unserem vorhandenen Personal richten.«

Zu dem zählt inzwischen mit Mike Schulz (21) vom TV Emsdetten ein mit Zweitspielrecht ausgestatteter Rechtsaußen. Nun tragen die Emsdettener zeitgleich gegen den Bergischen HC ein Heimspiel aus, doch will Reiners nicht ausschließen, dass Schulz in Hagen dennoch für die TSG debütiert, sollte es mit der Spielgenehmigung rechtzeitig klappen. Schließlich hat der TVE fünf Linkshänder. »Die Entscheidung fällt immer erst am Spieltag.«

Die Absprache mit dem TVE sieht so aus, dass der Erstliga-erfahrene Schulz (TuSEM Essen) – wenn absehbar ist, dass er am Wochenende einsgesetzt werden kann – zweimal mit der TSG trainiert, ansonsten ein Mal pro Woche. Spielt Schulz, übernimmt Jannik Rauchschwalbe den Part im linken Rückraum, den er sich aktuell mit Tobias Beining teilt.

Heiner Steinkühler gesteht dem Gegner »eine andere Hausnummer« zu. Dieses Resümee sei von Hagens 30:30 beim OHV Aurich wohl abzuleiten. »Düsseldorf ist in der zweiten Halbzeit auseinandergefallen. Die hatten keine Traute mehr«, meint der Rückraumspieler und beteuert: »Wir wollen unbedingt zeigen, dass unser Auftakt nach Maß keine Eintagsfliege war.« Auch Micky Reiners lobt den Gastgeber über den grünen Klee. »Hagen hat eine eingespielte Mannschaft. Wohl einen kleinen Kader, aber der ist von enormer Qualität.« Marco Stange/Björn Minzlaff bildeten laut Reiners »das stärkste Torhütergespann der 3. Liga.« Zudem sei Khalid Khan ein Trainerkollege, der seit seinem Amtsantritt in Hagen mit viel Arbeit »spielerisch einen Quantensprung« erwirkt habe. »Die trainieren viel, und viel Training macht viel besser.«

Eine These, die durchaus auch auf die TSG zutrifft. Das Ergebnis der Reiners'schen Philospohie war beim 36:23 gegen ART Düsseldorf imposant sichtbar. Kaum Schwachstellen, sichere Deckung, Laufwege sitzen, Tempo. »Hagen und wir verfügen über ein Video vom Wochenende. Beide Trainer werden ihre Schlüsse daraus gezogen haben und auf die gesehen Stärken und Schwächen reagieren«, sagt Reiners.

Die TSG wird am Samstag vor andere Aufgaben gestellt werden und zeigen müssen, ob sie auch auswärts genauso geschlossen und diszipliniert auftreten kann. Der TSG-Coach verspricht: »Wir werden unseren Stil durchdrücken.«

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