Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Florian Korte ist der neue Hoffnungsträger der TSG Altenhagen-Heepen. Auf und neben dem Feld. Als spielender Marketingmanager soll er die 3. Handball-Liga am Teuto auf eine neue Ebene hieven. Seine Aufgabe defininiert Geschäftsführer Manfred Quermann so: »Raus aus der Schublade Altenhagen-Heepen. Wir wollen eine Mannschaft für ganz Bielefeld sein.«

Bei der TSG herrscht Umbruch-stimmung. Professionellere Strukturen sollen her. Eine gravierende Neuerung: Sieben oder acht Meisterschaftsspiele sollen sonntags um 17 Uhr in der Seidensticker stattfinden, der Rest wie gehabt am Samstag um 19 Uhr im Heeper Dom. Und womöglich spielt dann nicht die TSG Altenhagen-Heepen, sondern die TSG AH Bielefeld. Eine Umbenennung, wie einst zu Zweitligazeiten, wird diskutiert. Florian Korte, der an der Sporthochschule Köln Sport und Marketing studiert hat (Bachelor-Abschluss), stellt klar: »Es geht keineswegs darum, althergebrachte Wege aufzugeben. Die haben die TSG schließlich dahin gebracht, wo sie heute steht. Die Kunst ist, vorhandene Strukturen zu nutzen, um etwas Neues aufzubauen. Es gilt, den Charme, die familiäre Atmosphäre in die ganze Stadt zu transportieren. Die TSG ist in der 3. Liga ein super Imageträger. Es muss uns gelingen, das nach außen zu vermitteln. Das ist meine Aufgabe – und erfordert neue Wege.« Florian Korte ist ein »Teil des Produktes«, das er vermarkten soll. Dass der Ex-Zweitligaspieler des TV Korschenbroich nach auskuriertem Kreuzbandriss – im August will er wieder voll ins Training einsteigen – dieses »Produkt« sportlich aufwertet, steht außer Frage.

Ein Anfang scheint gemacht. »Ich bin beeindruckt, wie Florian bei Sponsoren auftritt. Er geht die Aufgabe mit großem Enthusiasmus an. Ihm wird eine unglaubliche Ausstrahlung bescheinigt«, setzt TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann (»Wir wollen den halbherzigen Pfad verlassen«) große Stücke auf den spielenden Marketingmann. Die Richtung ist klar: Es soll nach vorne gehen. Nach oben. Quermann: »Wir wollen irgendwann wieder die 2. Liga angreifen.« Das Haifischbecken 3. Bundesliga gibt solche wagemutigen Äußerungen vor. Gehen die Bielefelder die allerortens wachsende Professionalität nicht mit, werden sie aufgefressen.

Der »Halblinke« Korte ist der 14. Spieler der »Wundertüte« TSG. Dafür dürfte wohl Heiner Steinkühler (SF Loxten) in die Rückraummitte rücken. Die kleine Unwägbarkeit: Der 1,98-Meter-Mann besitzt eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag. Sollte er eine hervorragende Hinrunde spielen und ein Bundesligist anklopfen, dürfte er in der Winterpause wechseln. Doch der fast 26-Jährige sieht bei dem Verein, mit dem er (zusammen mit Pascal Welge und Daniel Meyer) Westdeutscher A-Jugendmeister geworden ist, »großes Potenzial. Die ersten Gespräche haben Spaß gemacht. Es ist ein Reiz, nicht für irgendeine Agentur zu arbeiten, sondern für den Verein, mit dem ich mich identifiziere. Das erzeugt natürlich auch eine ganz andere Motivationshaltung.« Manfred Quermann nimmt den Eifer des Newcomers erfreut zur Kenntnis und sieht in ihm gar einen geeigneten Nachfolger. »Vielleicht ist Florian in zwei Jahren ja Geschäftsführer der TSG-Spielbetriebs-GmbH.«

Am kommenden Montag (19 Uhr, Heepen) ist Auftakt der ersten Vorbereitungsphase. Allerdings ohne Micky Reiners. Der neue TSG-Coach weilt für zwei Wochen an der italienischen Adria. Physiotherapeut Karsten Keller leitet in der Zeit die Einheiten.

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