Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). »Es ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte«, stöhnte TSG-Regisseur Marcel Müller nach dem verpassten Punktgewinn gegen Ferndorf. Vor dem letzten Spieltag in der 3. Liga ergibt sich ein skurriles Szenario in Sachen Abstiegsrelegation – ein weiterer Hoffnungsschimmer am Firmament für Altenhagen-Heepen. Selbst eine Niederlage könnte reichen.

»Papst Calli verlässt den Dom«: Die Fans vermissen Der VfL Eintracht Hagen hat seine Situation durch den Auswärtssieg in Lemgo kaum verbessert. Nur ein Fall hilft Hagen, die Relegation zu umgehen: Wenn bei einem eigenen Sieg gegen VfL Gummersbach II zudem die HSG Varel-Friesland am Samstag beim OSC Rheinhausen punktet und die TSG gleichzeitig in Edewecht verliert. Doch die Friesen haben aus den zurückliegenden elf Partien bloß einen Sieg geholt.

Sollten die drei Teams 23 Punkte in der Abschlusstabelle aufweisen, entscheidet ein Dreiervergleich von Varel-Friesland, Altenhagen-Heepen und Hagen. Da hätten die Vareler mit 6:2 Punkten die Nase vorn vor der TSG (4:4) und Hagen (2:6), die nur das Rückspiel gegen die Bielefelder gewinnen konnten.

TSG-Urlaub »wackelt«
»Der Stachel sitzt tief«, sagte der scheidende Rechtsaußen Jens Limbach am Tag danach. Die entscheidende Phase sei die am Ende der ersten Hälfte gewesen, »als wir einen Vier-Tore-Vorsprung verspielten. Da haben wir das Match aus der Hand gegeben.« Eine Relegation wäre der schlimmste aller Fälle für alle Beteiligten. »Ich weiß, dass einige Spieler Urlaub gebucht haben. Keiner will stornieren. Die Motivation ist entsprechend hoch, in Edewecht den fehlenden Punkt zu holen.« Physiotherapeut Limbach selbst legt seinen Fokus auf berufliche Fortbildung, kann sich aber durchaus vorstellen, »eventuell ein bisschen Spaßhandball zu betreiben, ohne groß zu trainieren.« Heimatnah, so der Lemgoer.

Urkunde für Dr. Zillies
In »Hermanns Grunzecke«, einer von Hans-Ulrich Starck im TSG-Hallenheft mit launigen Beiträgen gepflegten Kolumne, waren als besondere Gäste Anton und »Pünktchen« eingeladen worden. Pünktchen wollte sich am Samstag aber einfach nicht blicken lassen. Das hielt eine illustre Männerrunde nicht davon ab, hinterher in einer Wirtschaft nach langer Zeit mal wieder zusammen zu plaudern. Arminia-Präsident Dr. Hans-Jörg Zillies, Wolfgang Harms, Fritz Kölling und Klaus Güse fachsimpelten sicher auch über Handball und Fußball. Bei dieser Gelegenheit bekam Zillies eine Ehrenurkunde in Würdigung seiner 40-jährigen Mitgliedschaft beim TSV Altenhagen 03 samt Vereinsnadel überreicht. Der DSC-Präses war Spieler, Betreuer und Jugendtrainer in Altenhagen und zu Zweitligazeiten auch TSG-Berater. Er wollte nach eigenen Angaben erst ein TSG-Heimspiel besuchen, »wenn Arminia gerettet ist.«

Korte: Nettes Gespräch
Derweil haben die TSG Altenhagen-Heepen und Rückraummann Florian Korte (TV Korschenbroich) wieder ein Stückchen näher zusammengefunden. »Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir durchaus eine Einigung erzielen können«, sagt TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann. Korte möchte nach beendetem Studium – er hat in Köln seinen Bachelor-Abschluss in Sportmarketing erworben – samt Umzug nach Bielefeld hier auch beruflich Fuß fassen. »Wir hatten ein nettes, angenehmes und konstruktives Gespräch«, sagt Korte. Der 25-jährige »Halblinke«, noch bis zu Sommer wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht, kann sich ebenfalls eine Einigung vorstellen, »mit der beide Seiten gut leben können. Aber dafür wäre es gut, wenn die TSG in der 3. Liga bleibt.« Nach einem Telefonat mit Gummersbach II befürchtet Korte, dass »die das Handballspielen eingestellt haben. Die TSG sollte tunlichst in Edewecht punkten.«

Räber im DM-Halbfinale
»Jaaaaa«, brüllte Martin Räber durch die Seidensticker Halle. Soeben hatte ihn die SMS erreicht, dass die A-Jugend GWD Mindens auch das Viertelfinal-Rückspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt gewinnen konnte. Dem 29:28 aus dem ersten Treffen ließen Torhüter Bastian Räber und Co. ein 29:25 folgen. Damit steht Bastian Räber im DM-Halbfinale. Am 19. Mai und 3. Juni geht es zunächst auswärts gegen den VfL Gummersbach. Hinterher wurde es lecker: Aaron Ziercke, Trainer der GWD-Regionalligatruppe, lud Spieler und Fans zum Spanferkelessen an den Schweinebrunnen in Dankersen ein. Genau 30 Spieler hat die GWD-Reserve im Saisonverlauf eingesetzt – fraglos absoluter Rekord in der 3. Liga West.

Reiners bittet um Hilfe
Micky Reiners, der neue Trainer der TSG Altenhagen-Heepen, bittet alle Handballer um Hilfe: »Anika ist ein acht Jahre altes Mädchen aus Münster-Hiltrup und an Leukämie erkrankt. Sie benötigt auf jeden Fall eine Stammzellenspende. Die Leukämie kann alleine mit Chemotherapie nicht geheilt werden.« Auf der Internetseite der SG Schalksmühle-Halver www.sgsh.de/ ist ein Flyer hinterlegt, in dem erklärt wird, wie diese Typisierung von statten geht. »Mit ein bisschen Spucke kann man Leben retten, vielleicht auch das von Anika«, meint Reiners. Unter der Internetadresse www.kmsz.de/ oder telefonisch (Tel. 0211-81-19628) kann kostenfrei ein Typisierungsset angefordert werden.

Zöllners komisches Gefühl
Oberligist HSG Gütersloh drückt der TSG Altenhagen-Heepen im Saisonfinale die Daumen. Sollte die TSG anstelle von Eintracht Hagen in die Abstiegsrelegation gehen, wäre das gleichbedeutend mit dem Abstieg der Gütersloher in die Verbandsliga. Die HSG bleibt nur Oberligist, wenn Hagen II zwangsabsteigen muss. Benjamin Zöllner wurde vor Güterslohs Heimspiel gegen Jöllenbeck genauso verabschiedet wie Kreisläufer Florian Haubrock (zurück nach Steinhagen). Nach dem 37:31-Sieg, an dem Zöllner mit acht Toren maßgeblichen Anteil hatte, sagte der Rückraumspieler: »Für mich war es ein komisches Gefühl, gegen meine neue Truppe zu spielen. Ich hoffe natürlich, dass ich mit Jöllenbeck in der kommenden Serie gegen Gütersloh spiele.«

EGB-Verabschiedungen
Bei Landesligist HSG EGB Bielefeld standen vor dem Heimspiel gegen TV Großenmarpe (34:38) einige Verabschiedungen an. Die Rückraumspieler Yannick Sonntag und Jakob Röttger (beide TV Verl), die Torhüter Bastian Knop (HCE Bad Oeynhausen) und Thomas Blome (EGB III) sowie Nils Rusche (HT SF Senne), Patrick Bethlehem (Studium in Hannover) und Reserve-Aufstiegscoach Sven Grüger (Jugendkoordinator TSG Altenhagen-Heepen) nahmen Abschied aus Gadderbaum, ehe am Abend auf dem Burghof an der Sparrenburg das traditionelle Abschlussgrillen gefeiert wurde.
Um Neuzugang Falk von Hollen will EGB-Trainer Matthias Foede nun eine neue Mannschaft formen, die in der Landesliga höheren Ansprüchen gerecht werden kann. Dies soll in enger Zusammenarbeit mit der »Zweiten« geschehen, die in der Bezirksliga von Ralf Muesmann trainiert wird.

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