Bielefeld (WB). Vier Punkte sind in der 3. Handball-Liga noch zu vergeben. Mindestens einen davon will die TSG Altenhagen-Heepen mit aller Macht erzwingen, um auch rechnerisch aller Sorgen ledig zu sein. Die TSG ist frohen Mutes, am Samstag nach dem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf im Ziel zu sein, erfuhr Sportredakteur Jörg Manthey im Gespräch mit Kapitän Tobias Fröbel.

Was stimmt Sie so zuversichtlich, ausgerechnet gegen den Meister und künftigen Zweitligisten den Matchball zu verwandeln? Der TuS Ferndorf stellt zurecht die stärkste Mannschaft der Liga. Zuletzt haben Sie gegen diesen Gegner 2006 gewonnen.

Tobias Fröbel: Das ist wohl richtig, doch wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken. Unsere Mannschaft hat in der Rückserie 15:11 Punkte geholt, zuletzt eine starke Serie von 13:5 Zählern hingelegt. Im HVW-Pokal haben wir mit einer Rumpftruppe Ferndorf eine Dreiviertelstunde lang richtig ärgern können.

Der Klassenverbleib wäre sicher das Maß aller Dinge und versöhnliches Ende einer Saison mit vielen Tiefen . . .

Fröbel: Unser Saisonstart war echt gruselig. 1:15 Punkte. Wir waren im Oktober 2011 ja eigentlich schon abgestiegen. Aber wenn du dich erinnerst, habe ich damals immer wieder vorgebetet, dass wir noch soundsoviel Spiele haben. Und jetzt können wir tatsächlich das Maximum der Gefühle erreichen. Aus eigener Kraft und womöglich mit Fremdhilfe. Denn Lemgo II wird alles dransetzen, sein Heimspiel gegen Hagen erfolgreich zu gestalten. Die spielen als Aufsteiger eine super Serie.

Am Vorwochenende in Ahlen haben Sie zwar gewonnen, doch gerade die Abwehrleistung war bedenklich . . .

Fröbel: Ja, das war fast Sommerhandball. Gegen Ferndorf dürfen wir uns so eine Vorstellung nicht leisten. Um die spielerisch starken Ferndorfer stoppen zu können, brauchen wir eine aggressive Abwehr samt einer überragenden Torwartleistung. Das ist der entscheidende Faktor. Diese Zusammenarbeit muss passen. Wir können das Ding nur aus der Abwehr heraus gewinnen. Vorne braucht's dazu einen diszipliniert spielenden Angriff.

Um richtig Stimmung in die Bude zu kriegen, braucht's in der Seidensticker Halle ein paar Leute. Welche Resonanz erhoffen Sie sich?

Fröbel: Ich wünsche mir besonders für unsere Jungs, die ihr letztes Heimspiel im TSG-Dress haben, viele Fans. Das haben so langjährige Ur-TSGer wie Carsten Kappelt oder Pascal Welge einfach verdient. Hinterher wollen wir gemeinsam feiern.

Und was passiert, wenn der größte anzunehmende Unfall eintritt und Sie doch in die Abstiegsrelegation müssen?

Fröbel: Nee. Dieser Fall ist in unseren Köpfen nicht vorgesehen. Im Gegenteil – wir können ja sogar Varel-Friesland abfangen, die inzwischen punktgleich mit uns sind. Dann wäre die Tabellenoptik noch schöner. Wenn wir's nicht gegen Ferndorf packen, dann eben in Edewecht. Wir Spieler sind seit dem 22. Juni 2011 quasi ohne Unterbrechnung zusammen. Mit einer Relegation müssten wir uns alle ja noch ein paar Wochen länger ertragen, und die Mannschaftsfahrt nach Willingen wäre auch im Eimer. Das sollte ein zusätzlicher Motivationsanreiz sein. Jeder lechzt nach der Pause. Wir wollen über dem Strich bleiben. Punkt.

Zehn Spieler werden verabschiedet, Trainer Mickey Reiners kommt neu. Freuen Sie sich schon auf die kommende Saison?

Fröbel: Daran verschwende ich noch keinen Gedanken. Die Endphase ist unheimlich intensiv. Eine gewisse Vorfreude wird sich sicherlich irgendwann einstellen. Micky Reiners beginnt Ende Juni mit der Vorbereitung.

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