Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Endlich haben wir mal ein Spiel mit vielen Gegentoren gewinnen können«, sagte Torhüter Pascal Welge erleichtert nach dem schwer erkämpften 41:37-Sieg bei der Ahlener SG: »Der Angriff hat das wettgemacht, was die Abwehr verbockt hat.« Ein Sicherheitspunkt fehlt der TSG Altenhagen-Heepen noch zum Klassenverbleib in der 3. Handball-Liga.

78 Tore in einem Spiel. Die TSG stellte am Freitagabend in der Friedrich-Ebert-Halle mit 23 erzielten Treffern in Halbzeit eins und insgesamt 41 zwei neue eigene Saisonbestmarken auf. »Ein Dankeschön an unsere Fans. Das war ja fast Heimspielatmosphäre«, freute sich Tobias Fröbel nach dem »harten Stück Arbeit. Wir haben immer weitergefightet und nie aufgegeben.« Sprach's und knutschte im Überschwang den elffachen Torschützen Michael Boy, der in die gleiche Kerbe schlug. »Dieser Sieg war härter erarbeitet als gedacht.« Nach der Deckungsumstellung von 6:0 auf 5:1 im zweiten Durchgang hatte Boy in vorgezogener Position maßgeblichen Anteil, dass Ahlens Achse Bertow/Szymanski nicht mehr so effektiv funktionierte.
Hendrik Peters, künftige Nummer eins der TSG, wusste seine Gefährten in spe das ein oder andere Mal zu ärgern. Seine gehaltenen Bälle von Boy (bei TSG-Überzahl), und Limbach ermöglichten Ahlen nach dem 24:26 erst den Anschluss und dann sogar den Ausgleich (27:27, 40.). In dieser Phase war Benjamin Richter mit zwei genial abgefangenen Bällen und dem Gegenstoßtor zum 30:27 maßgeblich am Bielefelder Happyend beteiligt. »Das hat Spaß gemacht«, schmunzelte der Sportstudent, der sich in Köln pudelwohl fühlt und schon beim Longericher SC mitttrainiert hat.

Beim 33:35 (52.) oder 35:37 (56.) war es kurzzeitig nochmal kribbelig. »Uns sind da dumme Fehler unterlaufen. Mit 37 Toren in eigener Halle muss man eigentlich ein Spiel gewinnen«, sagte Hendrik Peters, der der TSG Altenhagen-Heepen ein Kompliment aussprach: »Die Mannschaft hat toll gekämpft.« TSG-Spielertrainer Pierre Limberg würdigte besonders Christopher Kunischs Steigerung. »Er hat vorne wie hinten super gespielt.« Einziges Ärgernis des Abends waren die beiden Referees, die mit unsäglichen Pfiffen den Spielfluss empfindlich störten. Limberg: »Gut, dass wir uns aufs Spiel konzentriert haben und nicht auf diese Herren.«

Eine endgültige Entscheidung ist immer noch nicht gefallen. Der extremere Druck lastet indes weiter auf dem VfL Eintracht Hagen, dessen Möglichkeiten, den Abstiegsrelegationsplatz noch zu verlassen, auf eine geschrumpft ist. Hagen muss seine beiden Partien gegen Lemgo II und Gummersbach II gewinnen, die TSG gleichzeitig gegen Meister TuS Ferndorf und VfL Edewecht verlieren. »Es geht wieder bei Null los«, sagt Pascal Welge. Mutmacher Boy ergänzte: »Aber gegen Ferndorf haben wir zu Hause immer gut ausgesehen.«

TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann möchte mit Sonderaktionen dafür sorgen, dass das letzte Heimspiel mit den Verabschiedungen von insgesamt zehn Spielern (!) einen würdigen Rahmen vor einer stattlichen Kulisse in der Seidensticker Halle erhält. Mit der Verpflichtung von Tobias Beining (LIT Nordhemmern), der heute als Nachfolger von Marcel Müller vorgestellt werden soll (das WB berichtete), sind die Personalplanungen bei der TSG abgeschlossen.

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