Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). »Wir haben ein bisschen gefeiert. Ein bisschen mehr«, krächzte Florian Ostendorf am Tag danach. Der scheidende Torhüter des Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen hat dieser Tage zusammen mit Kapitän Tobias Fröbel noch an einem kleinen logistischen Problem zu knobeln.

Die Herausforderung: Wie finden 30 Liter ostwestfälisches Bier möglichst zeitnah den Weg ins Rheinland? Die Flüssigprämie hatte die TSG-Mannschaft dem Leichlinger TV im Falle eines Sieges über Eintracht Hagen in Aussicht gestellt. Vielleicht war es ja auch dieser schmackhafte Motivationsanreiz, der die Pirates zu einem 41:29-Triumph beflügelte. Ostendorf will in dieser Woche »bei einem Oberligisten« anheuern; heimatnah im Münsteraner Raum. Etwa bei Diethard von Boenigks ASV Senden?

Hagens vage Hoffnungen
Die TSG hat bei vier Punkten Vorsprung samt der lösbaren Freitag-Aufgabe beim Schlusslicht Ahlener SG die Trümpfe auf ihrer Seite. Eintracht Hagen benötigt ein kleines Wunder, um mit drei Siegen gegen die drei Bundesliga-Reserven noch einen Doppelabstieg abzuwenden. Für den Falle des Absturzes in die Oberliga wird bekanntlich auch die »Zwote« in die Verbandsliga durchgereicht. Khalid Khan bleibt jedenfalls auch beim Abstieg Trainer. Er hat sich garantieren lassen, »dass ich in der Oberliga die gleichen Arbeitsbedingungen habe wie jetzt in der dritten Liga.« Khan hegt zudem Vermutungen, dass es noch eine Relegation des Drittletzten geben könnte. Ob eine Mannschaft tatsächlich auf die Lizenzerteilung verzichtet, wird sich heute zeigen. Um Mitternacht endete die Abgabefrist der Unterlagen.

Gespräch mit Korte
In der nächsten Woche strebt die TSG ein weiteres Gespräch mit dem noch an einem Kreuzbandriss laborierenden Rückraummann Florian Korte an. »Um auszuloten, welche Form der Zusammenarbeit es mit ihm geben könnte«, sagt Geschäftsführer Manfred Quermann. Beide Seiten haben augenscheinlich Zeit. Quermann glaubt jedoch nicht daran, dass es in den nächsten zwei Monaten zu einer Verpflichtung kommen wird.

TSG: Liveticker-Rekord
Der Liveticker-Service der TSG Altenhagen-Heepen erlebte im Auswärtsspiel in Hagen einen neuen Rekord. Bis zu 150 Fans weilten gleichzeitig auf der TSG-Homepage, um mit der Mannschaft auf Ballhöhe zu sein. Die Gesamt-Zugriffszahl an diesem Tag lag bei 3 500.

TSG: Aufstiegs-Trecker
In Altenhagen wird am heutigen Dienstag von 11.15 Uhr an auf dem Clubhaus-Gelände (Kafkastraße) mit einem bunten Programm das traditionelle Aufstellen des Maibaums zelebriert. Um 13 Uhr werden die »Aufstiegs-Trecker« mit den TSG-Damen erwartet.

Ahlener SG: Insolvenz
Freud' und Leid in Ahlen: Der Standort Ahlen-Warendorf bleibt für die Jahre 2013 bis 2016 Handball-Leistungsstützpunkt. Zudem soll Mitte Mai der erste Spatenstich zu einem neuen, 2,8 Millionen teuren Sport-Leistungszentrum erfolgen. ASG-Kapitän Mattes Rogowski bleibt dem Absteiger treu und wird im Sommer Jugend-Koordinator im Handball-Leistungszentrum Ahlen. Den Freitag-Gastgeber der TSG plagen aus der Bundesliga-Vergangenheit finanzielle Sorgen. Das Amtsgericht Münster hat am Freitag das Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gegen die Ahlener SG Handball-GmbH eröffnet. 400 000 Euro Schulden drücken die GmbH, heißt es in einem Bericht der Ahlener Zeitung. Bis zum 30. Juni können Gläubiger beim Insolvenzverwalter Ansprüche anmelden.

Rekord verpasst
Auch eine großzügige Freikartenaktion im Lippischen half nicht: Die HSG Handball Lemgo II ist mit ihrem ehrgeizigen Versuch gescheitert, im Heimspiel gegen den OSC Rheinhausen einen neuen deutschen Zuschauerrekord für die 3. Liga aufzustellen. »Nur« 1827 statt der benötigten 2529 Besucher kamen in die Lipperlandhalle und sahen ein Lemgoer 30:33 – die vierte Niederlage in Folge für den Tabellendritten, der am 12. Mai noch Hagen empfängt.

Fünf Verabschiedungen
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat durch das 35:29 bei Absteiger TSV Hahlen erstmals in dieser Saison drei Spiele am Stück gewonnen. Durch weitere Erfolge gegen ASV Hamm II und HSG Gütersloh soll eine insgesamt wenig erfreuliche Saison versöhnlich beendet werden. »Wir wollen Achter werden und mit einem ausgeglichenen Punktekonto aus der Serie gehen«, sagt Trainer Walter Schubert. Vor dem letzten Heimspiel am Samstag gegen Hamm II werden gleich fünf Spieler verabschiedet: Die beiden Torhüter Cornelius Nolte (TSG Altenhagen-Heepen) und Norman Kern (TuS Brake) sowie die Feldspieler Sebastian Kopschek (TuS Spenge), Sascha Vogelsang (HSG Augustdorf/Hövelhof) und Jasmin Gojacic (Handballpause).

Grote bester Torwart
Der Spenger Oberliga-Torwart Sascha Grote ist Deutscher Handball-Meister der Polizeiauswahlen. Die stark besetzte NRW-Mannschaft verteidigte in Bochum den Titel. Der 41-jährige Kommissar, ältester Spieler des Turniers, feierte in der Vorrundengruppe jeweils 31:27-Siege gegen Hessen und Niedersachsen. Im Halbfinale setzten sich die NRW-Polizisten mit 28:20 gegen Saschsen-Anhalt durch. In einer Neuauflage des Endspiels von 2009 folgte ein 32:23 gegen Baden-Württemberg. »Unser Team ist sehr stark besetzt. Allein die Abwehr hat Zweitliga-Niveau, das hat es mir leicht gemacht«, sagte Grote, der mit einer Quote von 47 Prozent zum besten Torwart gewählt wurde. Im Juni wird in Göppingen die Polizei-Europameisterschaft ausgetragen. »Das ist ein Höhepunkt für mich«, nimmt Sascha Grote die Saisonverlängerung gerne in Kauf.

Senne: Das große Zittern
In der Frauen-Verbandsliga gibt es am letzten Spieltag die kuriose Situation, dass noch vier Mannschaften auf den letzten und einzigen Abstiegsplatz rutschen können. Tabellarisch die schlechtesten Karten besitzt HT SF Senne, das nach einer katastrophalen Rückrunde ohne Sieg (nur zwei Unentschieden) ans Tabellenende gestürzt ist. Dennoch hat das Team von Trainer Björn Piontek noch realistische Chancen auf den Ligaverbleib. Ein Sieg am Samstag bei der Reserve des TuS Nettelstedt, die das Spiel eigentlich verlegen wollte und vermutlich nicht in Bestbesetzung antreten kann, würde den Senner Damen reichen, falls Nachbar TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sein Saisonfinale gegen den TuS Brockhagen gewinnt. »Wir werden nochmal Vollgas geben«, verspricht Jöllenbecks Trainer Sebastian Cuhlmann. Die Punkte zum Klassenerhalt muss Senne aber schon selbst holen. »Wir brauchen diesen einen Sieg. Wenn wir den haben sollten, fahren wir am Sonntag nach Jöllenbeck, um den TuS 97 gegen Brockhagen zu unterstützen«, sagt Piontek, der im Endspiel in Nettelstedt vermutlich auch wieder auf Kreisläuferin Nadine Michwelswirth zurückgreifen kann. Sollte es im direkten Duell zwischen HSG EURo und Wettringen II einen Verlierer geben, könnte es auch diesen noch erwischen.

TuS 97-Frauentag
Die Jöllenbecker Frauen planen am letzten Spieltag eine große Heimspiel-Sause. Unter dem Motto »400+« soll am Sonntag, 6. Mai, ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt werden. Erst spielt die »Dritte« (Kreisliga A), dann die Erste gegen Brockhagen (14.30 Uhr) und zum Abschluss die Reserve (16.15 Uhr), die seit Wochen als Aufsteiger in die Landesliga feststeht. »Wir wollen die Halle voll kriegen und eine tolle Frauensaison erfolgreich abschließen«, sagt Reservetrainerin Britta Kleine. Der TuS 97 stellt Klatschbretter und Trommeln zur Verfügung. Für jeden Zuschauer über der magischen Marke von 400 erhält der Verein einen Geldbetrag von einem Sponsor, der der Jugendabteilung zugute kommen soll.

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