1. Herren | Westfalen Blatt - Bielefeld | 21.04.12
Von Jörg Manthey (Text)
und Thomas F. Starke (Fotos)
Hagen (WB). Der Abstiegskampf in der 3. Handball-Liga bleibt eine enge Kiste. Die TSG Altenhagen-Heepen hat am Abend beim VfL Eintracht Hagen den ersten Matchball verpasst und nach einer fehlerhaften Vorstellung mit 34:39 (17:16) verloren.

»Der Gegner hatte heute 20 Prozent mehr Siegeswillen. Uns hat im Angriff die Disziplin gefehlt. Es ist aber nichts passiert. Wir haben immer noch zwei Punkte Vorsprung auf Hagen«, sagte TSG-Co-Trainer Martin Räber nach der Niederlage.

Die TSG zeigte sich vor 850 Zuschauern in der Enervie-Arena zu Beginn hellwach. Pascal Welge parierte die ersten Würfe der Gastgeber, Marcel Ortjohann (2) und Daniel Meyer per Siebenmeter warfen einen schnellen 3:0-Vorsprung heraus. Ben Schütte konnte Welge zum ersten Mal überwinden, doch Kapitän Tobias Fröbel und erneut Meyer machten den starken 5:1-Auftakt perfekt. Es kam noch besser: Die TSG nutzte die Hagener Ungeduld - viele überhastet abgeschlossene Angriffe - eiskalt aus. Als Ortjohann mit seinem vierten Treffer auf 8:3 (11.) erhöhte, nahm Hagens Coach Khalid Khan die erste Auszeit.

Die Ansprache fruchtete, die Hausherren steigerten sich und kämpften sich auf 7:9 (14.) heran. Die TSG suchte vorne nun zu früh den Abschluss, Kunisch wurde zweimal abgeblockt. Kraus erzielte in der 20. Minute per Gegenstoß den ersten Ausgleich (11:11), die TSG reagierte mit einem Time-Out. Der starke Daniel Meyer sorgte mit zwei verwandelten »Marken« für ein 13:11, Calli Welge parierte einen Strafwurf von Schütte. In Unterzahl und zweifacher Manndeckung gegen sich kassierte die TSG das 13:14, es folgte der erneute Ausgleich und die erste Führung der Gastgeber durch den Polen Dmytruszynski (15:14, 28.). Zweimal Kunisch und Meyer sorgten in dem zusehends hektischer werdenden Spiel für eine knappe 17:16-Pausenführung der TSG.

Auf der Tribüne verfolgte Linkshänder Carsten Kappelt neben Florian Korte vom Zweitligisten TV Korschenbroich den Abstiegskrimi. Bahnt sich da etwa was an mit Korte und der TSG?

Nach der Pause stellte Hagen die TSG mit wechselnden Abwehrvarianten vor immer größere Probleme. Als Zarnekow das 24:21 erzielte (41.), zeichnete sich die Niederlage bereits ab. Vorne verzettelte sich die TSG nun immer mehr in Einzelaktionen, die leichte Beute für Hagens starken Keeper Sebastian Schmidt wurden - 22:26 (43.). Noch gaben sich die Bielefelder aber nicht auf. Ortjohann verkürzte auf 26:27, Meyer und Michael Boy schafften den Gleichstand (28:28, 49.). Es sollte der letzte sein, denn Hagen zog auf 33:30 davon (54.) - Auszeit TSG, Florian Ostendorf kam für Welge zwischen die TSG-Pfosten.

Aber im Endspurt spielten die Nerven nicht mit. Es fehlten die Kraft und die Ideen, um der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Hagen kämpfte verbissen weiter, bei der TSG häuften sich die Fehler - die Abwehr bröckelte immer mehr. Spätestens beim 31:36 (58.) war die Vorentscheidung gefallen. Am Ende stand ein bitteres 34:39, durch das die

TSG auch den direkten Vergleich gegen Hagen (Hinspiel: 30:28) verloren hat. Zu allem Überfluss knickte Daniel Meyer kurz vor Schluss noch mit dem Fußgelenk um.

Es war nicht der Abend der TSG, die in den verbleibenden vier Saisonspielen nun weiter um den Ligaverbleib kämpfen muss. »Wir haben zu kopflos agiert und den Ball zu wenig laufen lassen«, resümierte Marcel Ortjohann.

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