Bielefeld (WB/jm). Die TSG Altenhagen-Heepen mausert sich in der 3. Handball-Liga weiter zum Auswärtsschreck. Das 28:28 (15:12)-Remis beim OHV Aurich sollte sich für die TSG freilich wie eine Niederlage anfühlen. »Die Mannschaft hat eine super kämpferische Leistung gezeigt«, räumte Co-Trainer Martin Räber eine gewisse Enttäuschung ein. »Wir haben über weite Strecken dominiert und hätten den Sieg verdient gehabt.«

Nur ein Mal lag der Gast in der Auricher Sparkassen-Arena in Rückstand, beim 0:1. OHV-Trainer Dusko Bilanovic wusste wohl, warum er seiner Mannschaft vorher eingeschärft hatte: »Die TSG hat zu alter Stärke gefunden. Wir spielen gegen den Tabellenneunten der Rückrunde.« Er sollte Recht behalten mit der Mahnung.

Die ersten beiden Siebenmeter zum 1:1 und 6:3 konnte Christopher Kunisch sicher verwandeln. Das gab Sicherheit. Doch nach neun Minuten war Tobias Fröbel, der Torschütze zum 3:2 und 5:2, mit zwei Zeitstrafen belegt. Das zwang zur ersten Deckungsumstellung. Henrik Ortmann wechselte in den Innenblock und spielte vorne am Kreis. Als Marcel Ortjohann ebenfalls zum zweiten Mal auf die Sünderbank musste (21.), ging das Improvisieren weiter: Benjamin Richter übernahm den Abwehrpart auf der Halbposition, Ortjohann wechselte auf den rechten Flügel, Kunisch stand neben Ortmann im Innenblock seinen Mann. Der Leistung tat's keinen Abbruch.

Pascal Welge hielt schwere Bälle (Räber: »Wenn Calli funktioniert, funktioniert auch die Abwehr«) und war ein Garant, dass dass das Polster über 9:5 (17.) auf 12:7 (23.) und 15:10 (27.) ausgebaut wurde. Ausgerechnet in eigener Überzahl ermöglichte die TSG Aurich den 15:12-Anschluss. OHV-Haupttorschütze Henning Padeken blieb in der ersten Hälfte ohne Treffer und traf erstmalig in der 33. Minute.

Auch wenn es mehrfach kleine Einbrüche gab (16:18, 37.), blieb die TSG am Drücker. Aber: »Wir hatten nicht immer Glück mit Schiedsrichterpfiffen«, ärgerte sich Martin Räber. Der komfortable 24:19-Vorsprung (Ortmann, 48.) schmolz binnen sieben Minuten. »Da dachten wir wohl, das Spiel sei fertig, und haben unsere disziplinierte Route verlassen«, musste Räber mit ansehen, wie Aurich nach einer Auszeit seine Konter setzte. Jan-Uwe Behrendes beendete den 5:0-Lauf in der 55. Minute mit dem erstmaligen Ausgleich zum 24:24.

Fröbel und Ortjohann ließen die TSG erneut auf 26:24 enteilen, doch Aurich blieb jetzt hartnäckig und markierte den Gleichstand – 26:26. Den eingewechselten Regisseur Marcel Müller hatten die Ostfriesen nicht auf der Rechnung. Schade, dass sein 27:26 und 28:27 samt TSG-Ballbesitz am Ende nicht zum kompletten Happyend reichten. »Wir haben Aurich in eigener Halle dominiert und einen schönen Ball gespielt«, freute sich Pierre Limberg über den Achtungserfolg und verteilte »ein Riesenkompliment« an die Protagonisten. Da Eintracht Hagen über ein 33:33 im Kellerduell bei LIT Nordhemmern/Mdw. nicht hinauskam, hat das Bielefelder Vier-Tore-Polster zur Abstiegszone weiter Bestand. »Unter dem Strich haben wir jetzt fünfmal hintereinander nicht verloren. Die Truppe ist sehr intakt«, ist Räber vor dem dritten Auswärtsspiel in Folge am Sonntag in Rheinhausen nicht bange.

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