Bielefeld (WB/jm).
Der 23. Spieltag in der 3. Handball-Liga birgt reichlich Möglichkeiten, um den Abstiegskampf entweder noch dramatischer zu gestalten oder für eine gewisse Entspannung zu sorgen. Die TSG Altenhagen-Heepen wäre dabei gut beraten, am Sonntag (17 Uhr) nicht mit ganz leeren Händen vom OHV Aurich zurückzukehren.


Vier Siege aus fünf Spielen haben nicht nur das Bielefelder Punktekonto aufgemotzt; auch das Selbstvertrauen in die eigene Stärke ist gewachsen. »Beim Blick auf die Tabelle gucke ich lieber nach oben«, sagt Regisseur Michael Boy. Kein Wunder. Gummersbach II und der OSC Rheinhausen liegen mit jeweils 18 Zählern nur noch zwei Punkte vor dem aufstrebenden 13. vom Teuto, dem vor dem Gang in die Auricher Sparkassenarena trotz vierstelliger Zuschauerzahl nicht bange sein muss. Schließlich hat der professionell arbeitende Gegner, der fünfmal in der Woche trainiert, in der Fremde bislang mehr Punkte eingefahren (11:15) als in den eigenen vier Wänden (10:8).

»Die Einstellung ist im Moment top«, lobt Co-Trainer Martin Räber, der am Sonntag Wert legt auf ein schnelleres Rückzugsverhalten. Begründung: »Aurich spielt in eigener Halle mehr Tempo als auswärts, weil die Mannschaft von den eigenen Fans so gepusht wird.« Die Gäste wähnen sich tadellos vorbereitet. »Die Trainingsintensität ist sehr hoch. Jeder gibt Vollgas bei jeder Übung. Es geht richtig zur Sache. Das ist gut so und gehört dazu«, sagt Michael Boy. »So wie du in der Woche trainierst, so spielst du dann auch. Da wäre Larifari kontraproduktiv.« Nicht nur ein funktionierendes Kollektiv sei am Sonntag gefragt. Michael Boy: »Immer wenn ein, zwei Mann 'rausstechen und über sich hinauswachsen, dann gewinnen wir auch.«

Die Auricher waren am Vorwochenende beim 25:26 gegen den Tabellenzweiten TuS Ferndorf nahe dran am Auswärtspunkt. OHV-Trainer Dusko Bilanovic war nach einer Klasseleistung seines Teams richtig enttäuscht. »Wir hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt.« Als Rückraummann Henning Padeken, mit 120/37 Treffern sechstbester Schütze der Liga, eine Sonderbeachung erhielt, geriet Aurich zunächst ins Hintertreffen (15:21). Auch die TSG könnte zu so einer Maßnahme tendieren, schließlich markierte der frühere Mitbewohner im Hause Öttking elf Tore beim Auricher 36:32-Erfolg im Heeper dom. Als Bilanovic die Abwehrtaktik von defensiv hin zu offensiv änderte, wendete sich das Blatt. Doch nach dem 24:24 und 25:25 blieb für die Ostfriesen am Ende außer Lob nichts übrig.

Sollten Favoritensiege an der Tagesordnung sein, wäre für den Letzten Ahlener SG (gegen Wermelskirchen) der Abstieg fast besiegelt. LIT Handball Nordhemmern empfängt den zurzeit ärgsten TSG-Rivalen Eintracht Hagen und wäre bei einem Heimsieg bis auf einen Punkt dran. Rheinhausen dürfte in Ferndorf nichts zu melden haben, ebensowenig der VfL Gummersbach in Edewecht. »Wäre also schön, wenn wir Aurich einen Streich spielen können«, sagt Martin Räber. »Wir fahren da ganz unvorbelastet hin.«

Der kränkelnde Spielertrainer Pierre Limberg (nimmt Antibiotika) möchte unbedingt mitwirken. Größtes Sorgenkind ist Torhüter Florian Ostendorf, der wegen Rückenproblemen mit dem Training aussetzen musste. Carsten Kappelt muss noch ein Mal aussetzen; Räber hofft auf sein Comeback in Rheinhausen.

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