Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). »Die Mannschaft hat das Spiel so angenommen, wie man es in dieser Situation spielen muss«, lobte Co-Trainer Martin Räber das kämpferische Engagement der TSG Altenhagen-Heepen beim 30:27-Heimsieg über die HSG Varel-Friesland.

Spielertrainer Pierre Limberg registrierte eine Entwicklung. »Wir decken in der 6:0-Abwehr aggressiver, haben viele neue Spielzüge und spielen einfach schneller.« Und erneut stach ein weiterer Trumpf: »Wie schon in Wilhelmshaven hatten wir die bessere Bank«, strahlte Henrik Ortmann. »Wir haben Varel gut unter Druck gesetzt.« Ganz anders stellt sich die Situation beim ärgsten Rivalen im Kampf um den Verbleib in der 3. Liga dar. Den Spielern des VfL Eintracht Hagen wurde nach dem 28:34 gegen dezimierte Wermelskirchener »Lustlosigkeit« vorgeworfen. »Bei denen scheint einiges nicht zu passen«, sagt Limberg. Dessen Kollege Khalid Khan weist seit seiner Inthronisierung eine Bilanz von 3:7 Punkten auf. Der TSG-Auftritt in Hagens Enervie-Arena am Freitag, 20. April (20 Uhr), könnte Endspiel-Charakter haben.

Blick Richtung Mittelfeld
6:0 Punkte schüren Mut. »Wir haben Selbstvertrauen getankt und müssen einfach so weitermachen. Es gibt noch ein paar Spiele gegen Mittelfeldteams, in denen wir punkten können. Vielleicht finden wir sogar noch Anschluss ans Mittelfeld«, sieht Pascal Welge Licht am Ende des Tunnels. Und eine »Spende« für die Mannschaftskasse gab's auch noch. Dafür sorgte Florian Öttking in der 52. Minute mit einer Zeitstrafe wegen Meckerns, nachdem er sich beim Stand von 27:24 in Überzahl aus dem Rückraum einen Lustwurf aus der Hüfte gegönnt hatte.

Rotzfrecher Richter
Der künftige TSG-Trainer Micky Reiners erfreute sich am »rotzfrechen« Auftritt Benjamin Richters. Der Limbach-Vertreter auf Rechtsaußen holte anfangs zwei Siebenmeter heraus, schummelte sich in Unterzahl als Einläufer an den Kreis und markierte so das 22:17 (40.) oder klaute listig den Ball, als er von der Bank schlich. Schade, dass er gen Köln abwandert.

Jetzt nach Uerdingen
Der TSV Bayer 05 Uerdingen, am Samstag Gastgeber für die TSG, ist seit fünf Spielen ungeschlagen und unterstrich mit dem 30:30 beim TuS Ferndorf seinen Ruf als »beste Auswärtsmannschaft der Liga«. Im heimischen Sportpark Bayer Uerdingen konnten allerdings erst vier Siege eingefahren werden, zuletzt gegen die Kellerkinder Eintracht Hagen (34:33) und Ahlener SG (30:27).

Endspiel für »Schrötties«
In der Männer-Bezirksliga spitzt sich die Lage für zwei Bielefelder Traditionsvereine immer mehr zu. Die HSG Schröttinghausen-Babenhausen ist nach der 24:29-Pleite in Warendorf auf den letzten Platz gestürzt - der Abstieg in die Kreisliga A nimmt nach sieben Niederlagen in Folge (!) immer schärfere Konturen an. Der langjährige Spielertrainer Udo Kompa hat sich dazu entschieden, nicht über die Saison hinaus als HSG-Trainer zu fungieren und seine Funktion als »Sprachrohr der Mannschaft« bereits an seinen Trainer-Kollegen Volker Gottschalk übertragen. Die Wende zum Guten ist bislang ausgeblieben. Am kommenden Sonntag steht das erste echte Endspiel um den Klassenerhalt auf dem Plan. »Gegen Everswinkel II muss gewonnen werden«, sagt HSG-Abteilungsleiter Jürgen Bensiek, der die Hoffnung noch lange nicht aufgegeben hat: »Die Mannschaft braucht ein Erfolgserlebnis. Dann könnte sie auch wieder in einen Positivlauf kommen.« Volker Gottschalk könnte er sich auch in der nächsten Serie als HSG-Trainer vorstellen. Bensiek: »Wir müssen aber auch frischen Wind reinkriegen.«

Am Tiefpunkt angelangt
Bensiek ist um seinen Job momentan nicht zu beneiden. Neben der »Baustelle Männer« ist er nach dem Rücktritt von Sandra Mach auch als Interimstrainer bei den Landesligafrauen eingesprungen. Und die sind ebenfalls Letzter und bei drei Absteigern kaum noch vor dem Sturz in die Bezirksliga zu retten. »Es ist wirklich wie verhext. Sowohl die Männer, als auch die Frauen haben in diesem Jahr noch keinen Punkt geholt. Wir sind am Tiefpunkt angelangt.« Bis zum Saisonende wird Bensiek mit Unterstützung von Kirstin Dörr die HSG-Damen weiter trainieren. »Alles Weitere wird sich zeigen.«

Schildesche rutscht ab
Die Männer der TG Schildesche haben in der Bezirksliga als Tabellenelfter noch einen Punkt Vorsprung auf den vorletzten und damit ersten Abstiegsplatz. Das unnötige 30:32 in Kattenvenne war die vierte Niederlage in Folge für das Team von Trainer Stephan Neitzel, der im Sommer nach vier Jahren in Schildesche zu Landesligist TuS Brake wechseln wird. Für Schildesche stehen nun auch die Wochen der Wahrheit ins Haus. Am Samstag kommt der Vorletzte Warendorf, danach geht es zum nächsten Kellerduell nach Everswinkel. »Die Situation ist enttäuschend und sehr unbefriedigend«, sagt TG-Handballchef Christoph Tietz, der die Mannschaft in die Pflicht nimmt: »Die Jungs müssen da durch. Gegen Warendorf ist ein Sieg ein Muss.«
Einen Trainer-Nachfolger für Neitzel hat die TG noch nicht gefunden. »Wir haben Gespräche geführt, aber es ist zu keiner Einigung gekommen. Der Markt gibt momentan auch nicht viel her«, sagt Tietz. Verzichten müssen die Schildsker mittlerweile auf Eike Linnenbrügger, den er beruflich nach Düsseldorf verschlagen hat. Torwart Jannik Blömers zieht es nach der Saison nach München. Kreisläufer Jan Flada wird von anderen Vereinen umworben. »Ansonsten hat noch kein Spieler Wechselabsichten geäußert«, betont Tietz.

Neuer Job für Grintz
Olaf Grintz (44), zuletzt Trainer der weiblichen A-Jugend des TuS 97, hat beim VfB Holzhausen angeheuert und übernimmt dort die 1. Damenmannschaft. Der Oberligist hat sich von Coach Axel Kliver getrennt. Grintz, der zum Lehrstab des Handballkreises Bielefeld-Herford gehört und auch Trainer im Torwart-Westfalenstützpunkt Bünde ist, beginnt seine Tätigkeit am 6. März.

Steinkühler-Tor
Heiner Steinkühler, Scharfschütze der SF Loxten und in der kommenden Saison »Halblinker« der TSG Altenhagen-Heepen, war der gefeierte Held beim dramatischen 29:28-Heimsieg über Hüllhorst. Stets mit einer Sonderbewachung bedacht, brachte sein Sprungwurfkracher zwei Sekunden vor Schluss den Siegtreffer - und damit Platz eins der Verbandsliga.

TSG schult Jugendtrainer
Die TSG-interne Trainer- und Betreuerschulung ist auf einem guten Weg. Am Samstag fand ein Lehrgang zum Thema »Kinderhandball für Minis und E-Jugend« statt. Das Thema »Grundlagentraining ab der C-Jugend« wird am 24. März behandelt.

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